Mittwoch, 4. November 2020

Furzende Lobpreisung, Stechschritt am Strand, geohrfeigte Kanzler und Luis de Funes im Piratenspaßbad. Nachlese zur Wellness-Lesebühne.

Heissa, war das damals entspannend! Dabei war die Welt einst am 23. Oktober noch gar nicht so schrecklich und ermattend wie sie heute, zwei bescheuerte Wochen später ist! Und mit selbstsicherem Stolz verweisen wir auch auf die überaus bedachtsame Seuchenhandhabung unserer Gaststätte. Dem "Strandgut" war es ein Leichtes, das überraschend zahlreiche Besuchsvolk tetrisartig so zu koordinieren, dass ein Kluster (fürderhin eingedeutscht auszusprechen) hintangehalten blieb. 

So trug es sich also zu, dass Chefingenieur René Monet seine künstlerische Mühewaltung geschehen lassen konnte. Dreistimmig kam es zum Vortrag des Blutgruppen-Evergreens "Am Friedhof is a jeda"; die Präsidentin muss Bass singen, weil am unbegabtesten - was sie nicht von der Verhunzung eines Klangstücks der Grungekapelle "Nirvana" abhielt, aber dazu später. In Abstimmung mit dem Wellness-Thema verlas Monet seine Vorstellung vom rundum gelungenen Tag. 24 Stunden, in denen er in einem von Schimmeln gezogenen weißen Ferrari sitzt, von Sängerknaben zu seinem Mausoleum am Pöstlingberg hinaufgetragen wird und - weil er den Heiligen Geist eingeatmet hat - vor dem Schlafengehen noch furzend die Schöpfung preist. Im Kontrast dazu seine Saunaschnurre, in der Karlicek Leistungsträger mit Kinderlulu-Chlor-Aufgüssen zum Speien bringt.

Auf große Zuneigung traf unsere Gästin Puneh Ansari: Das Publikum "feierte" ihre das Herz rührenden Schnurren "hart", wie es anwesende Jungendliche(!) bezeichneten. "In der Zwischenzeit eine kleine Geschichte!"

Da macht etwa eine Haselmaus im Paillettendress Flashdance-Routinen auf Rollerblades, Ameisen erleben "außergewöhnliche Überraschungen" im Strandbüffet, und kleptomanische Eichhörnchen kriegen eine Chance in einer Eissalon-Tageseinrichtung. Besonders schön passte die Ratgeberliteratur zur Stressbekämpfung im Urlaub, wo es sich empfiehlt, zur langsamen Adaption an das stressige Nichtstun täglich fünf Minuten am Strand Stechschritt zu machen, und "wenn's kommen will, ruhig bellen!" Bester Satz: "Journalismus ist Stress, Druck und Scheiße. Mich interessiert alles zu Tode!"

Stichwort "Journalismus": Professor Buttinger hat damit zu leben gelernt, er ist nicht von ungefähr das psychisch toughste Mitglied des Ensembles. Andererseits hat er in Wissensbelangen auch die Nase vorn, was er mit der üblichen Einleitungs-Erklär-Orgie zum Beweis brachte. Weiters: Das Reisen ist ein Top-Tool in Erholungsbelangen, geht derzeit aber nicht gut, in dem Sinn, dass es gar nicht geht. Aber nur, was die Translokation von Körpern betrifft! Die Reisefreiheit des Geistes hat sich unser Professor zunutze gemacht und zum geistigen Entspannungsausflug geladen. Wir bedanken uns bei der hier abgelichteten erleuchteten Dame, die offensichtlich wirklich gut mitgegangen ist.

Zur Belohnung durften alle Geistreisenden den Bundeskanzler wohlbegründet und erleichtert ohrfeigen, ohne sich eines Offizialdelikts schuldig zu machen. Beim Tagebuch schließlich fand sich der Buttinger im Bauch einer Python wieder, wo es sich der pfiffige feine Herr aber gleich mit Chippendale-Fauteuils gemütlich zu machen wusste.

Eine Maria Callas der Gemütlichkeit ist Bundespräsidentin Meindl. Sie träumt von einer personalisierten Therme, in der Stefan-Kaineder-Lookalikes Massagedienste verrichten und die Golden Girls in Dauerschleife laufen. Dazu gibt's Malakofftorte und fruchtigen Steinobstschaumwein. Was wiederum genau ihre Vorstellung von einer Regressionsdisko ist, in der sich die guten Kräfte durch geistigenRückzug kurz erholen, damit sie danach umso energischer die Revolution betreiben können. Ziel ist selbstverständlich das Goldene Matriarchat, denn es gibt kein richtiges Leben im falschen.

 
Um dem lieben Volk eine populistische Freude zu bereiten, verlas sie den zweiten Teil ihrer Hommage an Luis de Funes. Dieser inkarniert in ihrem Leib und kämpft damit gegen die Windmühlen des Entspannungszwanges. Blöd. Sehr blöd! Zum Schluss vergriff sie sich an "Lithium" und hatte nach 34 Yeahs! am nächsten Tag Kehlkopfziepen.

So war das also. So "Gott" will, sehen wir einander heuer noch einmal am 3. Dezember im Kulturzentrum Hof. Ihr alle werdet hinkommen wollen, denn der sehr gute Mann Martin Amanshauser wird zu Gast sein. Das Thema ist relevant, aber auch episch: "Der Kapitalismus ist eine Sau!"



Montag, 12. Oktober 2020

Loch Wellness. Die Entspannungslesebühne am 23. Oktober


Freitag, 23. Oktober 2020, 20 Uhr, Strandgut (Ottensheimer Str. 25, 4040 Linz). Eintritt frei, Austritt (= Tombola-Los): 2 € Wir bitten um Anmeldung per Mail.

Zu Gast ist Puneh Ansari (Wien)

Entspannen Sadisten im Büro? Machen erz-strenge Katholiken Hellness? Dient diese ganze Entstressungsindustrie am Ende nur der turbokapitalistschen Arbeitskrafterhaltung? Wo regenerieren eigentlich die Faultiere der Original Linzer Worte ihr erschöpftes Selbst, was ist ihre Alternative zum Herumlumpen in der sozialen Hängematte? Und schließlich: Muss Literatur immer wehtun, oder darf Sie einmal nur so richtig gemütlich sein? So viele Fragen! Wir haben die Antworten. Aber erst am 23. Oktober. Spätestens da werden wir sehen, ob es diesmal wieder eine Gästin zu uns schafft – wir hoffen inniglich auf die Künstlerin und Autorin Puneh Ansari, eine der unterhaltsamsten Erscheinungen im WWW! 

 

Fix sind die vielen „schönen“ und „wertvollen“ Preisen bei der Tombola des Grauens. Unsere hauseigene Blutgruppe arbeitet schon „intensiv“ an harmonischen Klängen.

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Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden jederzeit angenommen!

Weiterführender Infospam: https://www.facebook.com/Original-Linzer-Worte-112861892081408/

Dienstag, 29. September 2020

Die Freisprechanlage - Launch eines digitalen Leuchtturmprojekts!

Gelungene Weltpremiere des innovativen Artificial Intelligence Confession Tools! 

 

Das stolze Team: Chefingenieur René Monet, Co-Chefingenieur Andreas Topf, Präsidentin Dominika Meindl und Head of Security Department Professor Klaus Buttinger.

 

Alles ist bereit, die Innovationskraft des Leuchtturmprojekts der Öffentlichkeit zu präsentieren! Auch von seiten des Security-Managers Prof. Buttinger kommt das "Go!"

 

Das Kick-Off-Event der "Freisprechanlage" ruft wenig überraschend ein internationales Medieninteresse hervor.

 

Die Präsidentin bleibt fest in den Socken.

 

Hier strömt schon die Stadträtin Eva Schobesberger herbei! Sie ästamiert das disruptive Digitalisierungs-Vorzeigemodell, gibt aber an, persönlich eine zu niedrige Sündenlast für dessen Implementierung aufzuweisen.

 

"Mit diesem Maßnahmenpaket in Sachen Zukunftsorientierung machen wir Linz enkelfit!" erklärt Präsidentin Meindl der "staunenden" Stadträtin.

 

"Hier werden die Confessiones eingespeist und in warme Luft transformiert", so Meindl weiter. "Damit können wir 0,065 Haushalte mit Wärme versorgen."

 

Aufs Wort eilt schon der Landesrat Stefan Kaineder herbei und erfindet gemeinsam mit der Präsidentin einen coronasicheren signature handshake.

"Mit diesem neuartigen confession relief tool wird Oberösterreich zum hidden champion in Sachen Digitalisierung!" erklärt Ingenieur Monet. "Na bumm", zeigt sich der Landesrat "beeindruckt".


"Wir bringen den FUN in funktional!", sagt Meindl. Prof. Buttinger gatekeept das Patent.


Das Unternehmen "Freisprechanlage" ist von einer hands-on-mentality getragen, selbstverständlich nach Anwendung marktführender Desinfektions-Facilities. Der Landesrat bekennt das Verfehlen seiner persönlichen Klimaziele und gelobt Optimierung auf die Privatbibel der Bundespräsidentin.

Am Ende des Tages erhält der Landesrat Instruktionen von Prof. Buttinger ("Die Meindl flirtet, dass es peinlich ist, also bitte nicht drauf eingehen!").

 
Ein Stelldichein mit den LeuchtturmwärterInnen der Zukunft in der UNESCO City of Media Art ließen sich auch deren Bürgermeister Klaus Luger sowie Kulturdirektor Julius Stieber nicht entgehen - verpassen Sie nicht die Kinopremiere des multimedialen Präsentationsvideos! 

Gefördert durch den LINZimPULS 2019

Sonntag, 27. September 2020

Unerträgliche Prärie, Laubbläser-Suizid und korrekte Politessen im Kampf gegen Hitler N' Stalin. Die Nachlesebühne zur großen Freiheit.

 
Damen und Herren, Freiheit! Ein großes Wort, ein sehr großes. Chef-Ingenieur René Monet hat die wahren Dimensionen dieses Über-Begriffs am besten erfasst. Sein Text "Die unerwünschte Freiheit der Prärie" schillerte in hundert semantischen Facetten, dazu gab's einen bescheuerten Bauplan für die Aufstockung eines Plumpsklos (inkl. Abgang zum Mittelpunkt der Erde, in Planung). Der Protagonist lässt sich über "nützliche Unterrassen" und seine Abscheu gegen den Farbton "signalbraun" aus. Am Ende landet das Pferd beim Ku-Klux-Klan und die Katze wird lesbisch. Das kommt davon, wenn man der 68er-Generation alles durchgehen lässt!

Doch zurück zum Anfang. Der gehört wie immer Professor Klaus Buttinger und seinen instruktiven Ausführungen samt Schlenkerern in die Wissenschaft. Er hielt sich diesesmal nicht an die bekannten Philosophen, sondern an die erfolgreichen, also zB Beyoncé oder Janis Joplin, die ur oft über "Freedom" singen. Da kann man freilich am großen Denker David Hasselhoff nicht vorbei! Dazu machen wir auch gleich einen Sprung zum Ende, das Ing. Monet mit einer Neuerinterpretation des einschlägigen Klangstücks bestritt. "I've been looking for Freedom!" in der österreichischen Version - Töne, welche die Berliner Mauer einstürzen ließen! 

Hier abgebildet die "Blutgruppe", unsere ensembleinterne Musikabteilung. Es interpretiert Prof. Buttinger ein Lied von Georg Danzer, aus Respekt und Liebe einmal ausnahmsweise so, wie es der Urheber vorsah. Es muss nämlich nicht immer alles satirisch sein bei uns.

 

Sehr zufrieden war Präsidentin Meindl mit Buttingers Klassiker-Text zum Malermeister Herbst, auch wenn sich dieser nach getaner Laubfärbearbeit ansäuft und mit einem Laubbläser in die nächste Reinkarnation schickt. Aber er kommt wieder, mitsamt Herbstbier, Maronibubikopf und Pilzpfanne. 

 

Die Präsidentin verlas einen autobiographischen Text über Freiheit als Verlust des eigenen Willens. Deswegen landet sie auf einer Hygiene-Demo und beißt einen Hund ins Ohr. Das sei uns allen Mahnung! In ihrem zweiten Beitrag verlieh sie dem sperrigen Thema "Meinungsfreiheit" samt Zensur und politischer Korrektheit Ulk und Schwung, indem sie sich in den Körper Luis de Funes hineinimaginierte. Besorgte ältere weiße Bürger geben vor, in der allergrößten Bedrängnis zu sein, weil sie - que horrible, mon Dieu! - nimmer das N-Wort sagen dürfen. Es kommt, wie es kommen muss: Die wolstandsverwöhnten Herren kriegen Backenfutter.


Apropos "wohlstandsverwöhnt": In einem armen Land wäre eine Tombola des Grauens kaum vorstellbar. Also praise the Lord oder "Danke, Naturwissenschaft und Wirtschaft und tüchtige Leute und Glück!" für unseren Überfluss! 
 
Es folgen nun noch ein paar liebe Bilderl, die auch unsere Herberge illustrieren sollen. Das Strandgut ist uns Wohlfühloase und innerer Jahrmarkt!



 
Der Neid ist nicht immer was Schiaches, wie man auf obigen Bild sehr gut erkennen kann. So eine Roy-Black-Hauptpreis-DVD fordert jeden Charakter heraus! Deswegen wird es auch ein Public Viewing geben, bitte weiter hier herschauen, um den Termin nicht zu verpassen.

 
René Monets Plumpsklobauplan, bitteschön. 


Die nächste Lesebühne kredenzen wir euch am 23. Oktober, wieder im Strandgut, weil warum nicht! Zu Gast ist Puneh Ansari, und das Thema wird auch wieder eins sein, wo ihr sagt, jawoi, das ist ein Thema!

Freitag, 11. September 2020

Freiheit ist nur ein Synonym für Verlust

 


Die Freiheitslesebühne

Freitag, 25. September 2020, Strandgut (Ottensheimer Str. 25, 4040 Linz). Eintritt frei, Austritt (= Tombola-Los): 2 €

Obacht! Bei Schönwetter im Garten, Start um 19 Uhr!

Das Virus hat uns viel gelehrt. Etwa, dass man es nicht „der Virus“ nennen soll. Und dass man Freiheit auch ganz, ganz anders verstehen kann als damals im Philosophieseminar. Also nix mit Voluntarismus und Determination und so, sondern ganz praktisch: „Hilfe, Bill Gates und Rudi Anschober wollen das innere Kind in mir anzapfen, damit sie daraus Chemtrails machen und selbst unsterbliche Zombies werden! Vom Maskentragen kriegt man Homosexualität und Gender! Man darf diese Wahrheit aber nicht aussprechen, außer in sämtlichen Medien der Welt!!11!!

Grund genug, dass wir – die lernfähigste und unbändigste Lesebühne der freien Welt – den neuen Wahrheiten eine Lesebühne widmen. Freiheitliche Willkommen! Kommt auch mit zu einem literarischen Ausflug ins wahlkämpfende Land of the Free, wo man sich von Krankenversicherungen im Recht beschränkt sieht, einen frühen Heldentod zu sterben. Wünschen wir letzteres dem Kandidaten der Republikaner? Nein! Wir sind ja Herzensmenschen, außerdem ist der Trump zu alt für einen frühen Tod.

Zu Gast ist aus Sicherheitsgründen niemand, Sophie Reyer laden wir ein, wenn die ihr gebührende Vielzahl an BesucherInnen zugegen sein darf.

Mit einer Tombola des Grauens, ganz frei von Wert und Ästhetik. Und Unabhängigkeitsliedern der hauseigenen Blutgruppe!

PS.: Am 28. September bieten wir der Bevölkerung zwischen 12 und 17 Uhr auf dem Linzer Hauptplatz die Möglichkeit, sich in unserem WELTEXKLUSIVEN digitalen Beichtstuhl von sämtlichen Sünden befreien zu lassen! #freisprechanlage

 

Donnerstag, 3. September 2020

Weltpremiere des ersten digitalen Beichtstuhls in Linz: die FREISPRECHANLAGE!

Gefördert aus dem LINZimPULS-Topf

Montag, 28. September, Hauptplatz Linz, 12 bis 17 Uhr

Die Original Linzer Worte laden zum Jahr der Verantwortung

Im elften Jahr ihres Bestehens ist die dienstälteste Lesebühne der Nation bereit, das Volk aus der moralischen und intellektuellen Krise zu führen. Es gibt einen Grund, warum gerade die Literatur in Zeiten von neoliberaler Pest und Cholera kaputtgespart wird: Nur sie könnte die Weltrettung jetzt noch schaffen! Sie erfindet die erlösenden Narrative! Wie sollen wir kämpfen, wenn nicht mit Worten?! 

Kraft subversiver Affirmation, verschärfter Satire und chirurgisch präzisem Aktionismus wird das motivierte Trio der „Original Linzer Worte“ dem Raubtierkapitalismus Einhalt gebieten. Wenigstens in Linz (#linzwende). 

Hauptaktion ist die Etablierung unserer literarischen „Freisprechanlage“: Präsidentin Meindl tritt – begleitet von ihren Ingenieuren René Monet und Andreas Topf, Security-Manager und wissenschaftlicher Berater Prof. Klaus Buttinger sowie einem crossmedial geschulten Presseteam an das Volk heran und bittet zur Beichte.


Die Freisprechanlage

Wie kann es gelingen, die Zivilgesellschaft zum einen zu entlasten, zum anderen zu einer freundlichen Revolution zu bewegen? Die Original Linzer Worte erfinden das Narrativ dazu. 

  1. Schande“: Eine Anklage des Ist-Zustandes. Das Team deckt auf, hört auf das Volk und protestiert. Warum ist Geld für den Westring da, nicht aber für Frauenorganisationen? Warum ist die Literatur aus der Zentralmatura gefallen? Warum klaffen die Einkommensverhältnisse immer noch weiter auseinander? Warum ist Kindererziehung immer noch Frauensache? Warum wächst der Nationalismus wieder so stark? Braucht es nicht endlich eine starke Frau, wie die Präsidentin und ihr Team?

  2. Freispruch: In einem mobilen öffentlichen Beichtstuhl kann die Bevölkerung von Linz über Schuldgefühle sprechen. Die Original Linzer Worte hören zu.

  3. Erlösung und Transformation: Die kleinen „Sünder“ werden freigesprochen und vom schlechten Gewissen befreit. Frauen müssen nie wieder Diät halten, Männer dürfen weinen. Das Volk wird von der Verpflichtung, den gesamten „Mann ohne Eigenschaften“ lesen zu müssen, entbunden (auch wenn das ein wunderbares Buch ist). Wähler der aktuellen Regierung dürfen Besserung geloben. Streithähne werden versöhnt. Alte, weiße Männer geben jungen Frauen die Hand (coronatauglich). Vertreter der Linzer Sicherheitswache müssen ein Gedicht aufsagen. Die kleinen Leute von der Straße empfangen die Frohbotschaft: Die Macht geht vom Volke aus, und du bist Teil davon!

  4. Verantwortung: Wir bringen sie dorthin zurück, wo sie hingehört. Wir nehmen die Mächtigen in die Pflicht und lesen ihnen Leviten. Insbesondere schimpfen wir sie, wenn sie in NLP-Worthülsen verfallen oder Sozialleistungen kürzen. In barocken Predigten laden wir sie ein, auf dem Weg der Vernunft wieder ein Stück mit uns zu gehen.


Dienstag, 23. Juni 2020

Kannibalismus im Palast der Präsidentin. Unsere "geheimen" Corona-Erlebnisse


Damen und Herren, sehr geehrte Fördergeber, liebe Kinder!

Die schwere Zeit der Event-Abstinenz liegt hoffentlich bald hinter uns - wir wären ja schon viel früher wieder vor eure Antlitze im echten Leben getreten, aber erstens haben wir unsere Bühnenoutfits gesprengt und mussten erst wieder zur Entschlackung. Zweitens hält es die eitle Präsidentin nicht aus, Lücken in den Reihen der fassungslos begeisterten Menschen im Publikum sehen zu müssen. Drittens hat sich der Professor Buttinger bei seinen Forschungsunternehmungen sämtliche Fingerspitzen abgetrennt. Viertens hat unser lieber guter Ingenieur René Monet einen Film für euch zusammengezaubert, wo ihr sagt: Jawoi, das ist ein Film! Hier bitteschön, schaut ihn euch an. Zur Not haben wir damit auch schon eine Unterhaltung für die zweite Welle geschaffen. 

Es grüßt und küsst eure großzügig klatschenden oder gebenden Hände: 
Euer OLW-Ensemble

Dienstag, 14. April 2020

Jenseits von Afrika bzw. des Veranstaltungsverbotes.

Fehlen wir euch eigentlich auch? Ihr uns sehr! Wir denken uns Spiele aus, die euren Namen tragen. Wir freuen uns, wenn die Sonne einen Schatten wirft, der eurer Silhoutte gleicht. 
Neulich, berichtet uns Dr. Zettelmeier, seien zwei Löwen an Bord des Salonschiffs Florentine gesichtet worden. Sie seien eine ganze Weile ruhig da gelegen und dann wieder langsam im Dschungel von Urfahr verschwunden. 
Das hätte euch gut gefallen. 


Montag, 9. März 2020

Das Gebiss des Landeshauptmannes, furzende Hochleistungskühe und der Schnee der Trunksucht. Nachlese zur Spritzwein-Lesebühne.

Damen und Herren, 

im Jahr der Verantwortung war uns auch ein Abend über verantwortungsvollen Alkoholgebrauch süße Pflicht. Zum einen ist es schon alleine volkswirtschaftlich nicht in Ordnung, sich mittels Leberzirrhose vorzeitig aus dem Arbeitsleben zu schießen. Das ist zu viel an Systemwiderstand! Andererseits regt uns diese zeitgenössische Gesundheitsvergötzung mittlerweile auch ganz schön auf. 


Wie stets oblag es unserem Prof. un-hc. Buttinger, in die spezifische Kulturgeschichte unseres Themas einzuführen, wir haben ja auch einen Bildungsauftrag. Buttinger stimmte sogleich das Publikum darauf ein, dass uns der Wein alle überleben werde und forderte eine Schweigeminute in unser aller eigenem Interesse. Klug sein Ratschlag, grade so viel zu trinken, dass das Verlassen der eigenen Wohnung nicht mehr möglich ist und man draußen keinen Schaden anrichten kann. Sodann sang er in einer Umdichtung von "Corona, Corona" über die irre Sehnsucht der Boulevardmedien nach dem ersten CoVid-Fall. Schließlich warnte er vor dem Klimagift Kohlensäure, das man bei übermäßigem Genuss ausfurze wie eine Hochleistungskuh.


 

Ing. René Monet ersann für seine "Legende vom gesunden Trinker" die Figur des Josef Rotschädl, dem es dank zahlreicher Vitaminpräparate gelang, bei bester Gesundheit trinkend seinen Tod zu finden. Als Liedgut wählte er das alte Traditional "Sauf aus!", das gleichfalls die Trunksucht thematisierte. Abschließend verlas er weitere Folgen aus der beliebten Serie "Die Original Linzer Worte im Austausch mit der Welt"; dieses Mal Leserbriefe an das Ensemble. Unglaublich, mit was für Leuten wir uns herumschlagen müssen! Aber so sind wir.


Unser lieber Gast Wolfgang Kühn vergaß nicht, uns zu informieren, dass seine Heimat Langenlois die größte Weinstadt Mitteleuropas sei. Respekt! Selber predigte er Spritzwein und trank alkoholfreies Bier, da dieser tüchtige Mann während der Schaltjahre keinen Tropfen Alkohol anrührt. Daher rührte wohl die mütterliche Liebe, die er unserem Thema entgegenbrachte. Haben Sie gewusst, dass der gelernte österreichische Trinker für seine Leidenschaft mehr Begriffe besitzt als der Inuit für Schnee?!


Die Präsidentin Meindl widmete sich am Vorabend des Weltfrauentages der Maßhaltung und Askese. So las sie einen Text über das traurige Faktum, dass Fresskunst aus der Mode gerät, weil alle nur noch Diätgouda auf ihre Reiswaffeln legen. Früher habe ein wahrer Artist einen lebendigen Panther mit Haut und Haar fressen können. Im zweiten Text ergoss sich ihr Hass auf den Innenminister; da dieser "Wiener Billig-Chuck-Norris" der verhetzten Bevölkerung weismachen wolle, er könne das Coronavirus zwischen den eigenen Kiefern totmalmen; sie fäulte auch sehr über einen Bundeskanzler, der die Menschenrechte mit seinen genagelten Deppen-Lackschuhen trete.

Im gemeinsamen Tagebuch berichtete das Ensemble über die Edel-Entgiftung in der Betty-Ford-Klinik in Kalifornien, die natürlich wieder total in die Hose gegangen ist. Währenddessen stellte uns der Sponsor leise sein gülden glänzendes, gottgefälliges Produkt auf den Lesetisch. Da band Wolfgang Kühn seine Mähne los und erschien als strahlender Ritter gleichsam als deus-ex-Maschinenraum. 
 

Unser Publikum bleibt auf alle Fälle unsere beste Ressource. Der einige frei gebliebene Platz in der ersten Reihe erinnerte uns ab dem dritten Schlägl-Bier an die Zahnlücke unseres Altlandeshauptmannes.
Schlägl Kristall - der Spritzwein für die guten Menschen des Nordens! 
Und wir ALLE sehen einander wieder am 24. April, denn da schicken wir euch mit „Fake News“ in den April. Mit Max Zirkowitsch, der ist sehr super. So wie das Strandgut.
 

Mittwoch, 19. Februar 2020

Man bringe den Spritzwein! Über unser Liebstes

Freitag, 6. März 2020, 20 Uhr; Salonschiff Fräulein Florentine (Urfahrpromenade 1, 4040 Linz). Eintritt frei, Austritt (= Tombola-Los): 2 €

Zu Gast ist Wolfgang Kühn

In vino veritas, im Spritzwein die Halbwahrheit. Essen und Trinken halten Leib und Seele zusammen. Aber was sind dann Smoothies, dieser schlechte Kompromiss zwischen Speis N' Trank – die Metapher für die Auflösung des cartesianischen Dualismus? (Hä?) Muss man betrunken sein, um die Welt zu ertragen? Oder haben die Gesundheitsaposteln recht, dass man nimmer gar so viel saufen soll? Der Alkoholkonsum in Österreich sinkt jedenfalls seit Jahren. Und? Ist unser Leben nach dieser Ernüchterung schöner geworden? Ist Antialkoholismus angesichts des Neoliberalismus der richtige Weg?


 
Unser Gast Wolfgang Kühn ist als Autor, Slammer, Herausgeber, Weintrinker und Veranstalter vielleicht befangen, aber so dermaßen ein Experte in Sachen „Lesen“, dass ihr sagt: Jawoi, der ist ein Experte!
Am besten, wir konzentrieren uns auf das Geistige, das ist unsere Kernkompetenz, in Theorie und Praxis. Die Lesebühne eures Vertrauens zeigt euch, ob asketisch-freudlose Abstinenz oder fröhlich-revolutionäre Rauschgenusskompetenz der bessere Weg zur Weltrettung ist. Wir übernehmen Verantwortung für eure geistige und körperliche Gesundheit!

Mit vielen „schönen“ und „wertvollen“ Preisen bei der Tombola des Grauens und gesundheitlichen Saufliedern von der hauseigenen Blutgruppe!

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Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden jederzeit angenommen!
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Montag, 27. Januar 2020

Message Control im Beichtstuhl, der Ozean des Selbstbetrugs, Sünden in der Tiroler Wüste und finno-ugristische Erbsünden. Die Nachlese zur Verantwortungs-Lesebühne

So! Nun haben wir das Werkl übernommen. Merkt ihr schon was? Wenn nicht - ideal! Denn dann machen wir unseren Job im Hintergrund gut. Jedenfalls hat die Präsidentin Meindl ihrem Volk die Regierung erklärt und eine Männerquote von 30 Prozent in allen Institutionen und Betrieben (auch der Provatwirtschaft!) vorgeschrieben, denn von ihrer Seite gibt es ein klares Bekenntnis zum Schutz der Minderheiten in Österreich.


Sodann schickte sie Kanzler Kurz zum Beichten ("Wieso lassen Sie mich nicht ausreden, Herr Pfarrer, ich lasse Sie ja auch ausreden!"). Sie begleitete Ing. Monets Gitarrespiel mit ihrem Gesang, einer Nicht-ganz-Liebeserklärung von Vizekanzler Kogler - "Zu song, dass i di lieb hätt, das war' a klaanes bissal üwatriem" (Original: "More than words"). So ist das halt in der Demokratie!



Professor Buttinger lud im Namen der Linzer Worte zum Jahr der Verantwortung und sprach dem Publikum von unserem Plan, der Bevölkerung mittels eines mobilen Beichtstuhls Linderung vom Druck ihrer Sünden zu verschaffen. Zugleich ließ die Präsidentin als erste Maßnahme den "Sündenblock" kreisen, in den bereits an diesem Abend manch schweres Laster bekannt wurde ("Ich arbeite für eine Pharmafirma", "Jetzt trinke ich schon wieder Bier, statt Salat zu essen", "Ich habe noch nie 'Die Sau' gelesen."). Buttinger: Erhebt euch aus der Gemengelage des Selbstbetrugs! 
Seine Neu-Übersetzung der Lyrics von ABBAs "Mamma Mia" ("Kogler & Kurz sorgen für everything, au ja") bereitete den Damen Freude, die Männer-Antlitze waren offensichtlich gequält von der Furcht, die Gattin komme dadurch auf dumme Ideen = "Schauen wir uns wiedereinmal den ABBA-Film miteinander an?!" In seinen aufdeckerischen Leaks enthüllte er die Pläne der Regierung, Kim-Jong-Un Nachhilfe in Message Control anzubieten und Kickls Pferde in Allentsteig auszuwildern. 


Ing. Monet schickte drei menschgewordene Sündenböcke in die Tiroler Wüste, versehen nicht nur mit den Verfehlungen der Dorfgemeinschaft, sondern mit Opfergaben (billige Buttermesser mit Plastikhorngriff aus China). Dann tat er es dem Professor gleich, leakte aber nichts Politisches, sondern verlas öffentliche Reaktionen der Gesellschaft auf das Kunstwollen der Original Linzer Worte. "Hat das Ensemble eigentlich akademische Titel? Wer ist dieser Präsident, ist der schwul? Was soll das überhaupt, das kann meine kleine Schwester besser LOL" und so weiter. Schiach! Im offiziellen Schlusslied besang er hymnisch den Segen der Wurschtigkeit. Immerhin müssen wir ja alle 12 Stunden arbeiten, da können wir uns nicht um die Eisbären auch noch kommen. Wer ist schuld am Klima? Niemand!
 

Wie die Online-Rezensionen der OLW fielen die Reaktionen auf unseren Gast aus: Henrik Szanto. Nur genau umgekehrt, nämlich so hymnisch, dass man fast von "verknallt" sprechen kann, was aber überhaupt nicht objektiv ist, und wir sind ja nur eifersüchtig. Vielleicht waren die Leute ja auch so wunderlich auf den mit norddeutschem Akzent sprechenden deutsch-britischen Doppelstaatsbürger mit Hauptwohnsitz Wien, weil er eine finno-ugrische Promenadenmischung ist, und am Freitag lauter spitze Linguistinnen das Strandgut füllten (zum Bersten, übrigens). Aber wir sind ja selbst verknallt in den Szanto, der in seiner Kindheit kein Pony, sondern eine strenge Nonne geschenkt bekommen hat, die ihm das Prinzip der Erbsünde näher zu bringen versuchte. 
"Du bist in Sünde geboren!"
"Ich bin in Finnland geboren..." 
Szanto berichtete von Existenzängsten in Latein, von der Nicht-Konjugierbarkeit finnischen Liebens und vom Brustschwimmen im Futur 2.  
Hiermit empfehlen wir sämtlichen Lesebühnen und Poetry Slams und LiteraturveranstalterInnen des Universums, den Szanto oft und eifrig zum Vortrag zu laden. 



Bitte auch den Herrn Chevapcici, der uns schließlich das Open Mic mit zwei Songs befüllte: einem beinharten Protestsong zum Thema "Nein, ich will nicht in deiner Whatsapp-Gruppe sein!" und einem Western, für den er die gesangliche Methodenrevolution des "Pfummens" (summen + pfeifen synchron!) präsentierte. Prack! 

Die Tombola des Grauens machte ihrem Namen alle Ehre. Nun sind unsere Keller leer und die euren voll. So ist das im Logistik-Kapitalismus. Seid aber unbesorgt, wir bekommen ganz von alleine Nachschub. 



So war das. Es war eine Pracht! Das Strandgut platzte aus allen Nähten, und beinahe hätten wir den guten Menschen dort das Bier ausgetrunken. 

Am 6. März geht's weiter, da kommt uns Wolfgang Kühn besuchen, um mit uns zum Thema "Man bringe den Spritzwein!" zu simpeln.









Donnerstag, 9. Januar 2020

Sündenböcke und Unschuldslämmer. Wir übernehmen die Verantwortung!

Freitag, 24. Jänner 2020, 20 Uhr; Strandgut (Ottensheimerstraße 25, 4040 Linz). Eintritt frei, Austritt (= Tombola-Los): 2 €
Zu Gast ist Henrik Szanto


Wir, die dienstälteste Lesebühne der Nation, sind bereit, das Volk ans Licht zu führen! 2020 werden wir dem Raubtierkapitalismus, der Klimanot und der Hautalterung Einhalt gebieten. Brücken werden gebaut, Hände gereicht, aber auch Backpfeifen verteilt. Was auch immer geschieht – wir übernehmen die volle Verantwortung! Wir kümmern uns drum!
Vielleicht rupft Professor Buttinger ein paar schwarzen Lämmern den Wolfspelz vom verlogenen Leib. Vielleicht konstruiert Ingenieur Monet eine Maschine, die den schlimmsten Schlingeln ihre Übeltaten hinter die Ohren schreibt. Vielleicht schickt Präsidentin Meindl eine Schafherde ins Tote Gebirge, die dort oben dann mit der Last unserer Sünden fröhlich verwildert.
Fix ist, dass am 24. Jänner unser lieber Gast Henrik Szanto nicht nur Poetry-Slam-Premium-Qualität am Start hat, sondern auch als manngewordener feuchter Traum von Linguistinnen auftritt (er spricht u.a. Finnisch UND Ungarisch)! Multinationales Flair in der Provinz eures Vertrauens!
Weihnachten hat seine Schleusen geöffnet und reichen Segen für die Tombola des Grauens herbeigespült. Und die Blutgruppe wird mit verantwortungsbewusstem Leadgut Liedership beweisen.

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Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden jederzeit angenommen!
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