Montag, 7. August 2017

"Kleiner Landespreis für Initiative Kulturarbeit"

Aus dem Sommerschlaf weckt uns die Botschaft:


Der neue Landeshauptmann - so heißt es - hat uns, den jämmerlichen Untertanen, den winzig vor der kaiserlichen Sonne in die fernste Ferne des Salzkammergutes geflüchteten Schatten, gerade uns hat der LH von seinem Schreibtisch eine Botschaft gesendet. Er hat den Läufer kommen lassen und ihm den Brief in die Hand gedrückt. Der Bote ist gleich zur Post gegangen, ein tüchtiger Mann; einmal diesen, einmal den anderen Arm vorstreckend schafft er sich Bahn durch die Menge in der Hauptstadt. Aber die Stadt ist groß, die Geschäfte, Wohnblocks und Industriehallen nehmen kein Ende. Löste sich der Stau, wie würde er fliegen und bald wohl hörten wir das herrliche Schlagen seiner Fäuste an der Tür unserer Ferienhütte. 
Aber stattdessen, wie nutzlos müht er sich ab; immer noch irrt er durch das Gekröse der Gewerbegebiete; niemals wird er sie überwinden; und gelänge ihm dies, nichts wäre geholfen, denn am Ufer des Traunsees verstopfen Campingmobile die B 145; rußige LKW müsste er überholen; an L17-Fahrern vorbei, bedrängt von hitzigen BMW-Fahrern; und stürzte er endlich ans Ufer des Hallstätter Sees - liegt erst unsere Außenhaut vor ihm, dahinter unser in der Hitze kochendes Innenleben. Nach einem Monat dringt er durch mit der Botschaft des neuen Landeshauptmannes. Wir haben lange auf den See hinausgeschaut und sie uns erträumt, wenn der Abend kommt.