Montag, 26. März 2018

Zeitreisen, Tyrannenmord und Eiernockerl: Lesebühne am 20. April, 20 Uhr


Oha! Der 20. April ist natürlich ein heikler Termin, der nur von trainierten Humor-Premium-Profis bespielt werden sollte. Das Thema ist auf Elias Hirschl zugeschnitten wie ein Slim-Fit-Anzug. Und jeden Neonazi, den wir im Publikum erwischen, schmeißt die Präsidentin mit ihren eigenen, erzstarken Händen in die große Wasserader unterm Salonschiff.


Montag, 19. März 2018

Kurze Menschen, scheiß Liebe, kluges Wasser, Instagram-fitte Weltliteratur. Nachbericht zur "Kurz und schmerzvoll"-Lesebühne

Geliebte Zukurzgekommene und Schmerzensreiche!

Na, war das eine Lesebühne? Hoffentlich ist es ein Gütekriterium, wenn wir selbst es lustig hatten. Beschwerden könnt ihr ja in das Kommentarsackerl unten sprechen. 
Aber wir sind uns bestimmt alle einig, dass mit dem Gast Georg Rauber ein guter Griff getan ward. Ein Schauspieler - und trotzdem Mensch geblieben! Wir haben es beobachtet: Er kratzt sich nicht mit der linken Hand am rechten Ohr und trägt keine affigen Schals! Stattdessen bescherte er uns exakt zum Thema passende Preziosen der Weisheit, etwa: "Wenn Liebe durch den Magen geht, ist sie nicht am Ende zum Scheißen?" Wir haben beschlossen, jetzt nur noch den pfiffigen Riesen einzuladen, er muss sich halt ein jedes Mal als jemand anderer verkleiden, damit man uns die Gäste-Förderung nicht kürzt.


Ingenieur Monet wird sowieso nicht mehr hergegeben. Wer hätte sonst so viel Kluges über die segensreiche Esoterik zu sagen? Über Keltensteine, Energievampire, verdünnte Potenzen, intelligentes Wasser (es lernt nie aus)? Wer schrübe schönere Wienerlieder über einen Stadtbummel mit der Marie (frisch in der Bank geraubt)? Wer verliehe der Tombola eine feinere Fahrstuhlmusikhinterlegung? 


Professor Buttinger ist das pädagogische Herz der Lesebühne. Ohne seine Einführungsvorträge würde sich gleich jeder auskennen und gelangweilt schon mitten im ersten Text heimgehen. Bei welcher Literaturgeselligkeit werden schon Bologna-Punkte vergeben?! Diesmal informierte er die Menschen (und das Wasser - das Salonschiff steht ja über einer dicken Wasserader) über die politisch prekäre Neigung zu k/Kurz gekommener Demagogen. Dollfuß war z.B. nur 1,22m "groß". Abschließend dichtete er Randy Newman so um, dass man ihn auch am großen Strom Donau verstand. 


Und die Präsidentin? Vergriff sie sich an Trent Reznor und Johnny Cash ("Schmeaz") und wurde zur Strafe prompt besachwaltert: So berichtete sie aus ihrer Tagesstruktur für erfolglose Autoren, in der Weltliteratur Instagram-fit gemacht wird. Weiters verlas sie Neues aus der Rubrik "Vollhonks suchen meine Nähe", Schmerz-SMS und Einsatz-Romane. Man hat ja heute gar nimmer so viel Zeit zum Lesen! 


Die nächste Lesebühne findet am heiklen 20. April statt - mit Elias Hirschl.