Mittwoch, 29. Mai 2019

Reif für die Insel. Die Sommerlesebühne

Freitag, 14. Juni 2019, 20 Uhr, Schule des Ungehorsams (Tabakfabrik Linz, Peter-Behrens-Platz 9). Eintritt frei, Austritt: 2€
Zu Gast ist Katharina Käthl


 

Betrunken Blödsinn plappern und die Öffentlichkeit dabei zusehen lassen? Das sollte man halt den Profis überlassen, darüber stolpern nur kleine Geister! Bescheuerte Mauscheleien und Alkohol sind seit zehn Jahren Kernkompetenz der Lesebühne eures Vertrauens. In unserer letzten Lesebühne vor den Sommerferien – und der großen Geburtstags-Show am 20. September (Stichwort „Musiktheater“) – rupfen wir euch noch einmal einen bunten Strauß an Stilblüten und bösen Satireblumen aus den Wiesen der blühenden Machtfantasien. Urlaub, Abenteuer und exotische Eilande warten!
So wird Präsidentin Meindl ihre geostrategische Kühnheit unter Beweis stellen (den Chinesen neben Hallstatt auch Schönering verscherbeln), Professor Buttinger seine Reformpläne für die verluderte Medienlandschaft präsentieren (er wird Chief Mansplainer sämtlicher Zeitungen) und Ingenieur Monet ein kreatives Finanzierungsmodell für den Standort „Linzer Worte“ aushecken (Leberkaspepi, Voest und die Grottenbahn müssen je 500.000 in unseren Lyrik-Verein einzahlen).
Das alles erzählen wir unserer Gästin Katharina Käthl, einer aufstrebenden Poetry-Slam-Oligarchin aus Innsbruck.
Dazu eine reich bestückte Staats-Ausverkaufs-Tombola und Sommerhits von der „Blutgruppe“!

Dienstag, 21. Mai 2019

Als wir eine Lesebühne machen wollten und dabei unabsichtlich die FPÖ ruiniert haben

Geliebte Völker,
das war ja mal was am vergangenen Freitag! Kaum ist unser Schlusslied verklungen, muss der Besungene auch verklingen: 

I'm dreaming of a white Christian 
just like the one we used to know 
our Wehrsport-Minister and ex-neonazi (piep) 
who wants Europe to stay white as the snow 

Das haben wir nicht beabsichtigt! Gewollt aber schon. Nun können wir ohnehin die Bombe platzen lassen. Ja, das Ibiza-Video haben wir gedreht. Wir übernehmen schnell die volle Verantwortung, bevor es der gschissene IS tut. War ganz leicht. Der Strache ist immer noch ein bissi in Prof. "Schoafe Oligarchin" Buttinger verknallt, er will es nicht wahrhaben, dass alles eine "eingefädelte Falle" ohne echte Gefühle war.


Nicht nur die äußeren Vorgänge waren schön und bemerkenswert, sondern auch die im Inneren des Schiffes. Unsere Gästin Tereza Hossa seht ihr - wenn es nach uns geht - gewiss nicht zum letzten Mal. Wie prachtvoll sie uns ihren Reichtum schilderte ("Ich habe Angst, dass mich meine Freunde wegen meiner Persönlichkeit mögen")! Ob ihre Aufreiß-Tipps für Frauen beim Tanz nach der Lesebühne gefruchtet haben, wissen wir nicht zu sagen, wer aber alleine, ohne ein männliches "liebes Mauserl" heim musste, hat nicht aufgepasst.


Frau cand. Dr. bestiarium Hossa wusste zudem viel über Pansenfisteln und die Wahnvorstellung, selbst eine Kuh zu sein. Zudem hat sie die Umrisse Oberösterreichs auf ihren Unterarm tätowieren lassen! Leider war die Fachkraft betrunken, sodass es heute eher wie Australien aussieht. Nicht die erste einschlägige Verwechslung.
Die Präsidentin Meindl taxierte sich selbst als "so wertvoll wie ein kleiner Herr" und gab sich generell versöhnlich gegenüber dem verfolgten weißen Mann, ja, sie outete sich sogar, sexuelle Gefühle für ausgewählte Vertreter empfinden zu können. Sie verlas einen Text über männliche Menstruation ("Kurz hat die Regel, Orban ist so stutenbissig, Erdogan hysterisch"), die Eroberung des Westens durch die Gelbgesichter und warum sie mit Donald Trump im Firmunterricht war.


Ingenieur Monet ertrug die Last, einziger Vertreter des männlichen Geschlechts zu sein, heroisch. Er brachte ein Klangstück des immer noch genesenden Prof. Buttinger zu Gehör, das - lustige Dialektik! - zeitgleich den Höhe- und Tiefpunkt des Niveaus darstellte: "Ich bin der alte Häuptling der Germanen, wild ist der Norden, ich scheiße in ein Loch. Och!" Das Publikum tobte auch innerlich bei seiner einfühlsamen Interpretation von "Schöner weißer Mann, du bist lieb zu mir!" Und wenn demnächst die Fettranderl vom Schweinsbraten per Post an Vertreter des Dritten Reichs geschickt werden, kann man auch erahnen, wem diese Idee zuerst gekommen ist.


Wir bedanken uns beim Artist in Residence Aldo Giannotti für die wunderschöne und spontan geschaffene Gabe an die Tombola! Wir haben sein Werk (s.o.) aber nicht versteigert, weil ohnehin das besorgniserregende Stalin-Porträt der Präsidentin künstlerisches Aufsehen garantierte. Das echte Kunstwerk wurde von der Despotin in ihr privates "Führerinnenmuseum" transferiert. Auch das im Grunde ein Skandal, aber wer liest schon bis hier her?! ("ICH!" Anm.: René Monet)


Am 14. Juni sehen wir einander wieder, das ist keine Einladung, sondern ein freundlicher Befehl, ein Gesetz mit menschlichem Antlitz. Gästin ist die wunderbare Katharina Käthl, Schauplatz die Schule des Ungehorsams. Danach ist Sommerpause!