Dienstag, 28. März 2017

Rauchfangkehrer, irre Mütter und arge Frisuren - die Antirassismuslesebühne


Liebe Menschen!

Und wiedereinmal ist unsere Lesebühne vong Integration her total in die Hose gegangen, nachdem die einzigen zwei des Deutschen ohnmächtigen Gäste freundlich nickend mitten unterm Verlesen antirassistischer Textsorten zurück zur Bar schlichen. Andererseits: Die beiden waren eh nicht unser Zielpublikum, sind ja keine Rassenhasser. Die Verbliebenen allerdings auch nicht, denn die sagen ja auch nie "Ich bin ja kein Rassist, aber!"
Abgesehen davon gibt's aber sowas von überhaupt nichts zu bemängeln. Ihr wart so viele. Wir waren gut aufgelegt. Die Tombola ein gewaltiges Füllhorn an Schas!


Die Überfülle an milden Gaben sowie den Themenvorschlag verdanken wir unseren FreundInnen von "Rassismus mog i ned", die es in der vergangenen Woche mit der doofen FPÖ eh so schwer hatten.


Und inhaltlich? René Monet sprach uns von seinem schweren Gendefekt: Er hat Kunst! Der Arme. Seine überaus praktischen Haushaltstipps gegen Rassismus mögen fürderhin so manches amerikanische Menschenleben retten, so denn die Hautfarbe immer wieder dazu führe, von Polizisten erschossen zu werden: Einfach einen Rauchfangkehrerkalender unter die Achsel klemmen und den Exekutivorganen vorauseilend zubrüllen, man sei nach der Arbeit noch nicht zumDuschen gekommen.


Des Open Mics nahm sich diesmal der verdienstvolle Schwarzenberger Klaus an. Nicht nur war er eigens vom Circe du Soleil aus der Bundeshauptstadt angereist, nicht nur las er Kluges über durchgeknallte Rennradfahrer, nein - er bescherte uns auch noch die schönen Illustrationen.


Präsidentin Meindl hingegen konnte es erneut nicht lassen und verfehlte das Thema zu Fleiß, indem sie die "Rasse" nicht als pseudoessenzialistischen Verblendungszusammenhangsbegriff dekonstruierte, sondern vielmehr weitere Rassen hinzufügte. Diese sind: Specht, Hallodri, Schnupfen, katholische Kirche, Debreziner, Pudel, Dominika Meindl. Sodann ließ sie ein Fan-Vinyl voller Huldigungshymnen drucken und ans Volk verkaufen (s.u.). Riecht unangenehm nach Einführung einer neuen Religion!


Alle hatten wir sehr viel Freude mit Stargast René Freund, der zwar beim Deutschtest ("Verhandlungssicheres Oberösterreichisch") schon wieder durchgefallen ist, ansonsten aber lauter pfiffiges Zeug über die nicht und nicht zu derlernende Landessprache verlas. Wir weisen das Publikum dezent darauf hin, dass es unhöflich ist, den Gästen so viel mehr zuzujubeln als uns, die wir immer für euch da sind, wie Mütter für ihre geisteskranken Kinder. Ihr habt zwar Recht, aber wir sind halt eingeschnappt.


So war das. Unwürdig! Am 28. April wär' dann wieder eine Lesebühne, goi.


Und bitte nicht vergessen: Seit vergangenem Freitag ist Rassismus offiziell verboten und wird gemäß eines drakonischen Strafkatalogs geahndet.

Mittwoch, 22. März 2017

Verzicht auf den Welsuntergang

Liebe Welse und Menschen!

Wir sollten ja nicht überrascht sein, dass es am Montag im Welser Kornspeicher so berückend schön war. Ein blauer Bürgermeister ist schließlich noch keine Apokalypse! Trotzdem: Mit so viel Liebe hatten wir nicht gerechnet. Am ergreifendsten vielleicht die Szene, als der Herr Kulturstadtrat seinen bei der Tombola gewonnenen Heiligen Gral freiwillig zurückbrachte, damit jemand anderer an seiner statt unsterblich werde. Das rührt uns! 


Backstage zwischendurch einfach ein bissi durchknallen!

Mittwoch, 15. März 2017

Fliegenpracker gegen Rassismus

Wir schaffen den Rassismus ab!

Lesebühne in Kooperation mit der Inititative "Rassismus mog i ned"
Freitag, 24. März, 20 Uhr, Salonschiff Fräulein Florentine (Urfahrpromenade 1, 4040 Linz). Eintritt frei, Austritt: 2€

Mit Gast René Freund (Grünau)

Kommet alle und bestaunet die Macht der Literatur! An den Iden des März schaffen wir den Rassenhass per Dekret ab. Zwar gilt „Menschenrechte auch für schlechte Menschen“, trotzdem werden wir künftig sehr streng strafen müssen. Wer nach dem 24. März noch andersfärbige, -gläubige, -denkende Menschen disst, dem drohen Wassertropfenfolter, Fliegenprackerschläg' und 2345 Facebook-Spieleanfragen. 




Die Original Linzer Worte sind aber nicht nur alttestamentarisch streng, sondern voll mütterlicher Liebe: Sehr gerne bieten wir von Volksüberlegenheitswahn Befallenen exorzistische Hilfe an. Unseren lieben Stargast, den famosen Wahl-Grünauer und Bio-Wiener René Freund, werden wir auf der Bühne herintegrieren. Live! 
 
Mit Tombola! Mit Musik von der „Blutgruppe“!