Donnerstag, 24. Januar 2013

Damen und Herren, wir von den Original Linzer Worten sind unglaublich vielfältig: Auch schauspielen können wir nicht! Sehr gut zu sehen auf diesem famosen Video von René Monet: 


Meindl, als Mao für Arme verkleidet, brüllt Duchhalteparolen gegen das Management ins Megaphon. Buttinger berichtet fleißig von der Arbeitslosigkeit. Monets Kampfplatz für den Frieden ist sein Arbeitsplatz. Bizarr das alles. 


Montag, 21. Januar 2013

Liebe und Arbeit: Der große Sprung rückwärts!

Lesebühne Original Linzer Worte, 1. Februar, Grandhotel zum Rothen Krebsen, 20 Uhr. Gästin: Mieze Medusa


Liebe Arbeiterklasse, liebe Fabriksbesitzerinnen, liebe Sozialminister und Sozialschmarotzer!



Am 1. Februar geht’s an die Arbeit. Nicht für euch, ihr könnt bequem sitzenbleiben. Aber wir, das Lesebühnentrio eures Vertrauens, werfen uns in die Werktagskluft und arbeiten uns am Thema „Hack'n“ ab. Man muss ja nicht Experte sein, um die elende Schufterei literarisch zu verarbeiten. Denn muss Soldat sein, wer den Krieg hasst?! 
 
Als Gastarbeiterin im Grandhotel holen wir uns die Stachanowa der Spoken-Word-World, die Grand Mother of Slam, Mieze Medusa. Sie hat den FM4-Wortlaut-Literaturpreis gewonnen und auch den Protestsongcontest. Sie rappt und ist Teil der Wiener Lesebühne „dogma.chronik.arschtritt“ und grenzübergreifende Slam-Hostess (Textstrom, Minoriten Slam, Ö-Slam). 
 co Sandra Birklbauer

Und wir? Präsidentin Meindl lässt ihre Mitarbeiter im Satirekombinat schuften und wird versuchen, die Welt durch eifrige Faulheit zu vernichten. Monet ist wiedereinmal alles auf dem Spektrum zwischen Sklavenleid und Herrenjahren zuzutrauen. Der Buttinger wird als Betriebsrat der Lesebühne erneut allerhand Grauslichkeiten zu bekämpfen haben. Er weiß auch als Einziger von der echten Erwerbsarbeit zu berichten, der sich Meindl und Monet ja störrisch durch Literatur- und/oder Kinderproduktion entziehen. 

 

Die „Blutgruppe“ spielt dazu die aufwühlendsten Arbeiterlieder der Welt. Wer ein Mitarbeitsplus bekommen will, nehme sich des Open Mics an: Wer sich anmeldet, darf fünf Minuten lang mit uns lesen.
 
Nehmt nach Möglichkeit zwei Hände mit, denn der Applaus ist der Lohn der Künstler. Insofern dürft ihr euch als unsere Arbeitgeber betrachten. Das 13. und 14. Gehalt zahlt ihr uns dann ganz unbürokratisch durch den Erwerb von Tombolalosen aus. Dafür suchen wir aus den Lagerhallen der Fabriken nach dem erlesensten Glumpert. Als welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice nehmen wir gerne auch eure wertlosen Sachspenden an.

Freitag, 18. Januar 2013

Zu Unrecht geschmähte Literaturjuwelen, Teil 1: Der Nowak

Da wir bei der "Experiment Literatur"-Lesung in Wels jüngst damit so schöne Erfolge erzielt haben, hier einige der famosesten Passagen aus dem Oeuvre unseres heimlichen Gastes Nowak:

"Eigentlich ist dies schon ein alter Hut, wenn man sagt, dass so mancher den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. So ist es auch mit der Deutung, ob jetzt viel oder wenig los ist."
"Die einen machen sich einen Spaß daraus, wie viele Maibäume sie stehlen können, andere fallen aus dem Rahmen, wenn sie auf dem schmalen Grat zwischen Brauchtum, Tradition und Bösartigkeit wandeln."
"Physikalisch gesehen folgt auf eine Aktion eine Gegenreaktion, philosophisch gesehen auf die These die Antithese und budgetmäßig nur eine weitere Zustimmung über 2013 hinaus, wenn Maßnahmen auch umgesetzt und nicht nur evaluiert werden. So lässt sich das Welser Budget zusammenfassen."
"Es gab eine Wasserleitung mit Quellwasser vom Reinberg. Es führte ein Äquadukt über die Traun und ein Amphitheater."
"Es ist möglich, wenn sich der Besucher in die Innenstadt vorgekämpft hat, Informationen zu holen. Der Wille ist also da zur Infoausgabe, wenn nur nicht das Fleisch wäre."
"Im Gegenzug wirft Rabl Wimmer vor mit falschen Zahlen zu operieren, die nicht stimmen".
"Dazu muss der Regierende zurücktreten und keiner weiß, wann dies passieren wird. Hinter vorgehaltener Hand wird erstes Halbjahr 2012 erzählt, doch vorgehaltene Hände sind nicht die bestinformiertesten."
"Wels muss erkennen, dass es Wels ist."

"Das Fell des Bären ist noch lange nicht erlegt und es braucht auch hier Schwung aus der zweiten Reihe, um dann mit einem satten Erfolg reüssieren zu können."

"Es war immer so der Kurs, als ob man doch Dafür-Dagegen ist, obwohl man nicht zustimmen kann, weil man es will. Also, alles sehr kompliziert. Einer der meistgenanntesten Sätze war 'Ich will ja nicht gegenrechnen, aber..."

Montag, 14. Januar 2013

Enthüllungen für Volksfestschlampen

Mesdames et Messis,

falls jemand von euch in der Messestadt Wels ("Ein Schmuckstück Oberösterreichs") haust: Das da (s.u.) geht kommenden Mittwoch im Alten Schl8hof über die Bühne. Ein Tischfeuerwerk der guten Laune!

 

Des weiteren gedenkt Präsidentin Meindl ihre geheime berufliche Tätigkeit im Messejuwel zu enthüllen. Ein Wandel auf dem schmalen Grat zwischen Brauchtum, Moderne und Bösartigkeit.
 
 
 

Dienstag, 8. Januar 2013

Es war Krieg - und alle gingen hin

 

Ihr Kameraden und Blumenkinder!

Der Krieg ist an sich keine feine Sache, literarisch lässt er sich aber wunderbar ausschlachten. Und ist dann doch auch ein Quotenbringer, wie uns eure schmeichelhafte Abstimmung mit den Füßen (100 von euch!) bewies. Ein ganzes Bataillon hätten wir miteinander bilden können! Aber wofür kämpfen? Gegen die Wehrpflicht noch am ehesten.
Dann könnte die Republik alle nutzlos gewordenen Uniformen auf Flohmärkten verklopfen - an die irren Militärschädel und an die Lesebühnen dieses Landes (im Bild Generalfeldmarschallschutzmauer Präs. Meindl).

 
Prof. ficht solches Gehabe nicht an. Er ist aus den 60ern des vorhergehenden Jahrtausends, da glaubt man noch an die Kraft von Liebe, Zivildienst und bunten Hemden:

 
Tschif Windisch, unser famoser Gast und Slammer-Filet von jenseits des Pyhrnpasses, ist noch ein wenig älter und noch ein wenig friedfertiger. Und entgegen der von uns in boshafter Falschheit unterstellten Kriegszeitzeugenschaft verfügt er tatsächlich über einschlägige Erfahrung, auch wenn sie sich auf lamettaähnliche Epiphanien und Nazi-Verachtung beschränken.

 
Die Generation der späten 70er kennt Not und Hunger nur durch schlecht geplante Einkaufsplanung und Arbeitsscheue. Umso paradoxer die Positur, in die sich Präsidentin Meindl wirft, um Auskunft über ihre martialische Kindheit ("Ich liebte die Gewalt!") zu geben.

 
Kaum weniger belligerent René Monet, der sich hier von Pflegekraft Buttinger als bizarre Dr. Strangelove-Neuadaption ("Dr. Korkskruv berät Kanzler Faymann in Sachen Wehrpflicht") auf die Bühne schieben lässt.

 
Weil Faymann aber des Geschäftsenglischen ohnmächtig ist, werden faschistische Gefahren glücklich abgewehrt. Der Tschif nutzt den demokratisch erkämpften Raum für soziale Hinweise ("Und aus!").
 
Pferde-, Präsidentinnen- und Journalistenaugen glänzen.

 
Am Ende spielt die "Blutgruppe" zünftig auf, bevor stalinorgelgleich Geschenke (rosa Plüschpferde und Taubenbäder, Rex-Gildo-Platten etc.) ins Publikum geworfen werden.

 
So schön das alles auch war - für die Lesebühne am 1. Februar geloben wir eine weniger Wetten-Dass?-artige Verzögerung des Sendeschlusses. Da kommt die wahrlich nicht ganz unbekannte Mieze Medusa zu uns - gemeinsam werden wir uns dem Thema "Arbeit" zuwenden. Eine Reise ins Unbekannte!