Sonntag, 2. Juli 2023

Goldfische auf dem 10-Meter-Turm, Aale in Wels, depperte Fischgerichte und die Odyssee im Billa - die Fisch-Nachlese

Es soll ja niemand uninformiert in den Sommer gehen! Deswegen hier bitte die OLW-Nachlese - die Filetstücke der Fisch-Lesebühne:

 Foto: Cordula Meindl

Chefingenieur René Monet machte das Publikum mit dem offiziell schlechtesten Buch der Welt bekannt, "ausgezeichnet" bei der Leipziger Altpapiermesse: Der Fischerin vom Bodensee ihr Mann ist jenseits von Schuld und Sühne, Krieg und Frieden, Gottes Werk und des Teufels unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ Der Autor des Textes, ein Slam Poet aus dem oö. Zentralraum, wurde beim Erstvortrag des Werks dermaßen vom rechtmäßig empörten Publikum bespuckt, dass er nur noch unter dem Pseudonym Richard Nimmerrichter an die Öffentlichkeit trat. Das Buch löste jedenfalls ein Massenfischsterben aus. Ein Hoch auf die Macht der Literatur, auch wenn's die falsche ist! 

Musikalisch verwöhnte Monet die Ohren des Publikums mit einer famosen Version von Nirvanas "Polly", nämlich "Goldy" - ein Goldfisch will weg, zumindest ins Freibad, das kann doch nicht alles gewesen sein! Im großen, selbstkomponierten Schlusslied "Es is olles für die Fisch" sang er: "Geburt und Tod sand noh beinand, zum Sterben föhlt mas schene Gwand"

Foto: Thomas Thanner

Bundespräsidentin Dominika Meindl bot - aus Not oder Faulheit - Einblicke in ihre Werkstatt, literarische Fischstäbchen quasi, wenn's schnell gehen muss. Da fragte sie sich, welche Mission Captain Iglo mit den unbegleiteten Minderjährigen im Schiffsbauch eigentlich verfolgt. Dann verriet sie das Rezept für ihr liebstes Fischgericht, nämlich "Forelle Präsidentin": Irgendwen fischen schicken, den Fang herbraten lassen, dazu passt ein Sauvignon Blanc. 

Im sehr törichten Abenteuerbericht "Woky Dick" schickt sie arme hochbegabte Kinder mit Captain Ahamer auf die Jagd nach seiner Nemesis, dabei reißt sie eine Flut die Donau hinab, es kommt zum Showdown, der sehr "gut" wieder an René Monets schlechtesten Text der Welt anknüpft.

Foto: Dieter Decker

Da war Professor Klaus Buttinger doch besser in seinem Element - immerhin ward ihm das Thema auch an den fliegenfischsüchtigen Leib geschneidert! Zum Dank an die zuständige Institution schrieb er ein erotisches Fischgedicht an jemanden, den man sich als Bundespräsidentin vorstellen durfte: "Spätestens seit dem Sterlett in Wels, wo wir uns aalten zwischen Laube und Giebel, hab ich alle Rot- und Neunaugen auf dich geworfen, du Perle von einer Schmerle"!

   Foto: Dieter Decker

 Aber endlich zum Gaststar Georg Rauber! Der Rauber!

 Foto: Thomas Thanner

 
Er verlas hervorragend aufs Wesentliche eingedickte Preziosen, über die Liebe im Magen und im Darm, über die Nostalgie, die aus beigem Zeug goldenes macht. Über die Wechselwirkung von Alkohol und Romantik. Über zu ausgelassenes Tanzen, an dem man ersticken kann. Über die erschreckende Potenzierung des Kinns. Über die Dialektik von Worten und Bier. Dinge, die nicht zusammenpassen (kleine Kinder und der Vatikan, du und ich). Im zweiten Teil nahm er uns mit auf eine epische Odyssee zum Billa. Der Rauber wiederholt sich aus Prinzip nicht, außer er ist betrunken, dann wiederholt er sich auch nicht, weil sich der Rauber nicht wiederholt. 

Beim gemeinsam verfassten Tagebuch wurde die Präsidentin udaungs von einem Walt gefressen und musste - weil die Prophetin im eigenen Land nichst gilt - sehr lange auf ihre Befreiung warten, weil die Herren Buttinger, Monet und Rauber stattdessen lieber fischen gingen (scheiß Life-Life-Balance!). Am Ende kommt es zu einer großen Explosion. Wie immer also! 

So war das. Die Tombola war grauenvoll, das Strandgut voll, die gute Laune manifest. Wir hatten euch alle lieb!

Ihr müsst jetzt stark sein: Die nächste Lesebühne gibt's erst am 22. September, dafür aber bitte hallo mit BERNI WAGNER!!!!!!!

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