Neben einer Stelzhamer-Dekonstruktion wird der Wildschütz zur Aufführung gebracht. Wer dann nicht weint, ist innerlich tot.
Und so gehert's dann im nächsten Jahr weiter:


Das hier ist die welterste Lesebühne Linzens. Vom Härtegrad her irgendwo zwischen Linzer Torte und LD-Stahl. Nachhaltiger als die Kulturhauptstadt und dreimillionenmal billiger. Der goldene Mittelweg zwischen Grottenbahnfahren und einer Altstadtschlägerei. Ein guter Kompromiss zwischen super und spitze. Einmal pro Monat im Kulturverein Strandgut am Gestade der Donau, des Linzer Mainstreams.
Neben einer Stelzhamer-Dekonstruktion wird der Wildschütz zur Aufführung gebracht. Wer dann nicht weint, ist innerlich tot.
Und so gehert's dann im nächsten Jahr weiter:
Immer mit Schnurrbart, immer tipptopp hergerichtet: unser Gast Martin Fritz
Bezaubernd auch Anna Weidenholzer, die ERSTMALS seit Bestehen der Lesebühne einen Text geschrieben hat, der zum vorher festgelegten Thema passt!
Dominika Meindl hat laut Statistik noch 50 Jahre zu leben. Sie nennt sich in schwachen Stunden Minkasia und ist Schreibmaschine für Texte jedweder Art. Ihr Geist wohnt im Leib einer böhmischen Speerwerferin.
Flüssigkeiten gingen auch verloren, als Frau Weidenholzer mir dabei half, ein Trauma aufzuarbeiten, und Winnetous Sterbszene vorlas. Großes Kino mit berührendem Backgroundchor.
Ein lieber Gast war uns der Sonti, der ein weitaus schärferes Bildnis verdient hätte, schon alleine wegen seiner Performance an der Rassel.
So war das. Küsse nachträglich an das Publikum, das geduldig und höflich unsere Kelly-Family-Performance für Arme beklatschte. Der Erlös aus der wie immer marterpfähligen Tombola geht an die letzten Indianer des Zentralraums:
Wir wissen das alles ja selbst nicht! Nur das eine: Glaubt an diese Lesebühne. Und wenn's schön ist, dann könnt ihr euch sogar in den wunderbaren Krebsen-Wintergarten setzen und Friedenstschick schmauchen.