Sonntag, 20. Oktober 2024

Große Gefühle bei der Prostataprophylaxe, Sprotten voller Mikroplastik, ÖVP-Apokalypsen und "Scheißt's eich ned au" als nobler Zukunftswunsch. Die Nachlese der Zukunft.

Mit dem Schluss beginnen heißt heute, mit dem Schönsten zu beginnen: diese tiefe Ergriffenheit des gesamten Publikums bei Musik-Chefingenieur Monets Schlusslied! Doppelt schön der Kontrast zwischen dem sehr profanen Thema (Prostata-Prophylaxe) und versonnen mitsingenden Menschen. Monet hatte sich den Heuler "Time After Time" geliehen, sodass wir miteinander beim Refrain "In meim After drin" summten. Möge es auch medizinisch fruchten, geht's bitte zur Untersuchung! 

Ein zweites Mal beginnen wir bei unserer fantastischen Gästin DJane Sündemann, die erste Diskurs-DJ Mitteleuropas, noch dazu voll im Affekt ("Ich leg' auf, wie ich aufgelegt bin!"). Da war tausenderlei Lehrreiches drin, über Moralfasten im Urlaub, über 250 Life-Hacks mit Natron ("es ist wie KI, die löst auch alles und uns ab"), die Steigerung des Selbstwertgefühls durch Altöl-Sammeln, Küchengespräche über den Kapitalismus, Sprotten voller Mikroplastik, Krakenperformance und Satzperlen wie "in Gruppen muss ich aufpassen, dass ich mich nicht einfach so auflöse wie ein Aspirin". 

Wenn Lia Sudermann also nur halb so dings ist mit uns wie wir mit ihr, möge sie sehr bald wieder zu uns kommen! Fix bei uns ist Professor Klaus Buttinger:

Der Chief Science Evangelist unseres Forschungsunternehmens musste uns ja überhaupt erst einmal erklären, wovon wir sprachen: Die Zukunft ist unbekannt, wir rasen blind auf sie zu während wir über die Vergangenheit zu grübeln haben. Es flieht die Zeit, Rettung kann es nur außerhalb geben - also kann er nur raten, in Berufung auf den großen österreichischen Philosophen Wolfgang Ambros: "Scheiß di ned au!" Um das Lob der zeitlosen Gegenwart zu singen, präsentierte Buttinger schließlich seinen neuen Zyklus "Frau Gestern und Herr Morgen im Dialog" aus seinem wachsenden poetischen Oeuvre. 

Chefingenieur Monet verlas seine sehr disparat bewahrheiteten Prophezeiungen aus dem Jahr 2012: Die Welt ist 2021 nicht untergegangen, aber der Ton in der Politik hat sich tatsächlich verschärft (es ist bald nicht mehr strafbar, UHBP als "alte Oberbitch" zu bezeichnen). Der FPÖ-Wunsch nach Verbot aller religiösen Kopfbedeckungen im öffentlichen Dienst hat sich nur insofern nicht bewahrheitet, als Nudelsiebe grundsätzlich getragen werden dürfen (noch!). Joopi Heesters ist vorläufig immer noch tot. Ob die in seinem längeren Prosastück ausgedachte Bildungsreform der FPÖ wirklich ein Tanzverbot an den Waldorf, Hoch- und Tiefschulen im Römerbergtunnel bringen wird? Wir werden es hoffentlich nicht mehr erleben.

Und die Präsidentin, war die abwesend wegen falscher Prioritäten?! Mais non, ihr kritischen Mäuse, die hat fotografiert und auf Selfies verzichtet (Doppelkinnprophylaxe), weswegen sie jetzt geschichtsfälschend obiges Bild aus der jüngeren Vergangenheit hernimmt, um die jüngste Vergangenheit bzw. das Thema "Zukunft" zu illustrieren. Es zeigt übrigens die zwei ranghöchsten Damen in Österreich (=ranghöchsten menschlichen Lebewesen).

Literarisch präsentierte die rabiate Matriarchen das Leuchtturmprojekt eines zweiten Österreichs in China (analog zu Hallstatt), in das die vom woken Genderterror geknechteten FPÖ-Wähler fliehen sollen. Dann verhunzte sie das Lied von allem, das seine Zeit hat ("Burn! Burn! Burn! von The Nerds). In ihrem dritten Beitrag dichtete sie eine Zeitumkehrungsmaschine in den Westring, mit dem die ÖVP ihre Macht rückwirkend retten will, dabei aber eine regionale Apokalypse anrichtet.

Hier schließlich die Dokumentation der Tombola des Grauens - kaum zu erahnen der Hauptpreis, ein handgetipptes Manuskript aus dem Jahr 1962, "Katholische Sittenlehre zum privaten Gebrauch der Studenten", da der Vater ja knapp doch nicht Priester wurde (und Meindl nicht wie von Monet erfunden, als Missionarskind  in Uganda zur Welt kam) - gewonnen vom Enkel eines Theologieprofessors. Wholesome!


Samstag, 19. Oktober 2024

Gescheiter Scheitern! Lesebühne am 22. November mit Gast Martin Peichl

Ein sichtlich historisches, recyceltes Plakat aus der Plakatmanufaktur Monet

Freitag, 22. November, 20 Uhr, Kulturverein Strandgut (Ottensheimer Straße 25, 4040 Linz). Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Los für die Tombola des Grauens).

Gast: Martin Peichl (Wien)

Täglich stehen wir auf, und so viele Krönchen haben wir uns gerichtet, dass wir als eure Prinzessinnen des Scheiterns gelten dürfen! Wir haben uns das Versagen nie versagt (Kalauer auch nie). Aus jahrelangem Schaden sind wir zu Fleiß nicht klug geworden, nur damit ihr was zu lachen habt. Wir wissen nur, dass Scheitern evolutionär wichtig ist. Mögen die blautürkisen Regierungsverhandlungen scheitern, und gleich auch der scheiß Neoliberalismus, Trump muss scheitern, Putin, die Bomben im Nahen Osten sollen im Lauf der Geschütze krepieren, und den Dränglern in ihren deutschen Premiumwagen möge das Geschlechtsleben weiter misslingen.

Am weitesten hat es noch der Buttinger gebracht, er ist als Professor eher gescheit als gescheitert. Chefingenieur Monet ist der Mahatma Gandhi des gewaltlosen Selbstboykotts. Und Präsidentin Meindl hat sich durch ihre literarische Karriere das Jammern über ihr literarisches Scheitern versaut. 

Foto: Eva Kern

Uns kennt ihr ja schon, aber kommt unbedingt unseres Gasts Martin Peichl wegen, der daran gescheitert ist, einen schlechten Roman zu schreiben, denn „Es sind nur wir“ ist großartig, und er selbst auch! Schaut ihn euch zum Beispiel auf seiner Seite an. 

Mit windschiefen Liedern der Blutgruppe und einer Tombola des Grauens, die euch das Scheitern des Warenkapitalismus wieder einmal deutlich vor eure geschätzten Augen führen wird.

Freitag, 4. Oktober 2024

Nachdenkliche Gegenwartswut: Die Zukunft war früher besser!

 


Freitag, 18 Oktober, 20 Uhr, Kulturverein Strandgut (Ottensheimer Straße 25, 4040 Linz). Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Los für die Tombola des Grauens).

Gästin: Lia Sudermann (Wien)

Hö, werden wir euch jetzt nostalgisch? Gut, das Alter dafür hätten wir vor 10 Jahren erreicht. Und Gegenwartsflucht läge aktuell unendlich nahe (in Planck-Länge von rund 10−35 Metern). Seid unbesorgt, wir bündeln unsere Wut und verwandeln sie in negative Energie, um die Zukunft in den Griff zu kriegen! Die trottelt ja sonst durch Raum und Zeit wie ein herrenloser Luftballon. Professor Buttinger hat als Boomer und Tatmensch schon so viel Vergangenheit gesehen, dass ihn nichts mehr wundert. Chefingenieur René Monet steht seit 2001 unmittelbar vor der Marktreifung seines Zeitreisebüros. Und Präsidentin Meindl ist im Sinne des Staatsganzen zu radikalem Optimismus verpflichtet. 

Freut euch aber am meisten auf unsere famose Gästin Lia Sudermann! Die Wiener Nürnbergerin alleine könnte diesen Abend easy bestreiten, mit Performance, Literatur, Stand-Up, bloßem Sein und als DJANE Sündemann: „Weil wichtig bei jedem Denken ist die Wut. deshalb legt sie auf, wie sie aufgelegt ist: ANGRY!“ Und extrem lustig, sehet selbst, ihr furchtsamen Mäusegesichter!

Kommt ins Strandgut, bringt altes Gerümpel mit und nehmt neues Tombola-Glumpert mit nach Hause ! Mit Gegenwartsmusik der „Blutgruppe“ (die zweitgrößten Hits der 60er, 70er, 80er und 90er).

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Bitte einfach mailen, wenn keine Nachrichten mehr erwünscht sind. Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden gerne angenommen!

Weiterführender Infospam: https://www.facebook.com/Original-Linzer-Worte-112861892081408/

Freitag, 27. September 2024

Wenn ihr nach dem zweiten Satz dieses Postings nicht schlaft, solltet ihr in PANIK verfallen (Die Herbstnachlese zu "Hauptwohnsitz Internet")

Meinertreu, die nächste Lesebühne rast schon heran, am 18. Oktober tritt sie in eure Atmosphäre ein, dabei steht hier noch kein Maulvoll darüber, wie es beim Herbst-Opening am 13. September war! Es ist so, dass mir (Präsi) jemand meine Mitschriften vom Abendgeschehen gefladert. Zum anderen rissen mich ein Misch-Tornado aus faulen und aktiven Wetterlagen hin- und her.

Sehet nun aber hier, wie lieb uns Foto-Graf-Schatzi Dieter Decker wieder einmal illuminiert hat! Ihr kennt ja nun sein Kunstwollen und wisst, dass er für gewöhnlich keine Menschen mit seiner Bildkunst ehrt (nur ihre Spuren), also könnt ihr erahnen, welcher Stolz sich da schon in unseren Brüsten SEIT MONATEN aufstaut: 


Für die Eiligen: extrem super. Wir würden es mittlerweile auch zugeben, wenn mal ein Abend in die Steine geht, aber wir warten selbst noch drauf. ABER, was soll schon passieren, wenn Francesca Herr kommt?! Sie ließ engelsgleich unsere "Frau Herr"-Späßchen über sich ergehen und infomierte uns mit einer der schönsten Powerpoint-Präsentation über sich selbst so richtig durch ("Never forget: Sharon is Karen!" Warum finde ich das so lustig?!).


Hier macht die Präsidentin eine Schlaf-Meditation, die das Publikum in Paniker und Workshop-Freaks teilt. 

 

Chefingenieur Monet sang Oasis, damit ALLES der Schrift nach erfüllt war, was im September so Thema war: 


Professor Buttinger schwadronierte wieder einmal als Chief-Mansplaining-Boomer-Beauftragter, dass sich die Balken des Strandguts bogen. Dann verlor er sich in die Heisenberg'sche Unschärferelation, hinterließ aber eine sichtlich zufriedene Präsidentin.

So, das lassen wir jetzt einmal so stehen, wahrscheinlich gibt's eh keine Beschwerden, denn wer schaut denn noch Blogs an?!!? 

Montag, 2. September 2024

Soda, gemmas wieda au!

Geschätzte Völker der Erde, nehmet unser neuestes Werbemittel aufmerksam zur Kenntnis! Und kommt's nächste Woche, sonst seid ihr nicht dabei! 



Mittwoch, 14. August 2024

Hauptwohnsitz Internet. Lesebühne ohne Taylor Swift

Freitag, 13. September, 20 Uhr, Kulturverein Strandgut (Ottensheimer Straße 25, 4040 Linz). Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Los für die Tombola des Grauens).

Gästin: Francesca Herr (Wien)

Die arme Jugend hat schon ganz eckige Augen vom vielen Herumschnüren im Internet! Wenn's darin wenigstens nicht gar so wild zugehen würde wie bei uns hier draußen im echten Leben... In der ersten Lesebühne des Wintersemesters geben wir, die Generation X + Boomer, wertvolle Handreichungen im Kampf gegen juvenilen Handymissbrauch (Ko-Uchi-Gari, O-Goshi, Zangengriff oder Verkauf an die chinesische Organmafia). Wir schwadronieren von Avataren, Körper-WGs und katastrophalen Outdoor-Erlebnissen. Es wird bestimmt wieder was in die Luft gehen und Illegales konsumiert (denn die Gedanken sind frei, vor allem offline). 


Das alles wird hoffentlich auch sehr relevant für unsere vorfreudig erwartete freshe Gästin Francesca Herr, für die ein Besuch bei Facebook sich anfühlt, wie bei der Oma im Altersheim vorbeizuschauen. Frau Herr ist eine der pfiffigsten Moderatorinnen, Herausgeberinnen und Schreibkräfte unserer Bundeshauptstadt.

Ein großes Versprechen geben wir jetzt schon an: In dieser Lesebühne geht es weder um Anton Bruckner noch um Taylor Swift!

Mit analoger Musik der Blutgruppe und Ding gewordener Tombola des Grauens.

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Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden gerne angenommen!


Weiterführender Infospam: https://www.facebook.com/Original-Linzer-Worte-112861892081408/

Montag, 22. Juli 2024

Flaschenpost am Bewusstseinsstrand: Wie war das eigentlich damals, am 28 Juni?

Den Text schreibe ich (die Präsidentin) irgendwann, vielleicht sogar bald, denn ich soll sehr viel Wichtigeres erledigen. Am wichtigsten: Die Bilder sind uns erneut vom famosen Foto-Grafen Dieter Decker zum Geschenk gemacht worden, weswegen wir ihm nachträglich noch einmal Stirn und Bussipfoten küssen! 


Danke für diesen bösen Ohrwurm, danke für diese Sangespest!

Mit dem Team Mylf auf der Bühne, das ist bissi wie Urlaub mit Freunden (am Ponyhof)

15 Jahr, graues Haar: Nicht mit dem Professor! Als Dienstältester bzw. Boominister glaubt er an die Verjüngung durch Sprühhaarfärbung. Was der Präsidentin als Frisurenältester augenscheinlich wurscht ist.

















Sonntag, 9. Juni 2024

15 Jahr, graues Haar: Die dienstälteste Lesebühne baut ihren Vorsprung noch weiter aus!


Wären die "Original Linzer Worte" ein lateinamerikanisches Mädchen, stünde dem armen Ding am

28. JUNI im DH5!!!!!!!!!!!! (Im Idealfall Open Air)

eine sogenannte "Quinceaņera" bevor, in der gefeiert wird, dass das Kind zur Frau wird. Da wir aber erstens eine österreichische Literaturbande sind und zweitens so einen ollen patriarchalischen Schas schroff ablehnen, wird's einfach eine sehr große, sehr mitreißende Feier geben. 

Mit MIEZE MEDUSA & YASMO, dem Team Mylf!


Na, ist das was?! Das ist was!

Wir planen einen international wirksamen Krisen-Exorzismus und allerlei Klimbim.

Montag, 3. Juni 2024

Blutkübel, Balztrachten, Bedienungsanleitungen, Behindertenkunst: Die OLW-Nachlese

Fotos: Andreas Topf, Ehrenmann

Sehr geehrte Kunstfreunde und Banausinnen! 

Wir dachten ja schon, dass wir in elitären Ellipsen lesen müssen, weil ihr Hobbyatheisten die kirchlichen Feiertage saufend am Strand von Grado vertändelt, aber wir haben euch TOTAL unrecht getan, denn das geschätzte DH5 war voll wie ein österreichischer Grado-Urlauber (=Strandhaubitze). Würdig und recht! Für die sieben Geißlein, die wirklich nicht kommen konnten, verzähle ich (=Meindl) im üblichen Erlebnisaufsatzstil, was war.

Professor Klaus Buttinger, Chief Mansplainer in Charge, erleuchtete das Volk mit verbrieften Beispielen für "Kunst": Diogenes liegt ungerührt vor seinem Wohnfass und sagt zum Großen Alexander, "kunnst ma bitte aus da Sunn geh" - die Geburtsstunde westlicher Kunstgeschichte. Der Bogen ging bis zu Nitsch sen., einem Fleischhacker, der zu Hermann sprach, "geh, kunnst du bitte in Bluatküwo auslaan?" Man sieht, so das Fazit des vifen Buttingers: "Kunst kommt von Kalauer." 

In seinem zweiten Beitrag sang er (quasi gemeinsam mit Dean Martin) die EU-Wahlbeteiligung in lichte Höhen, man mag nicht like a lazy ocean sein, sondern "wöhlen geh" ("sway with me"). Das Gedicht, das er weiters zum Vortrag brachte, hat die Protokollantin versäumt, weil sie derweil in ihr Balzkleid schlüpfte (s. "Performancekunst").

Zu unserem Schrecken mussten wir feststellen, dass Elias Hirschl ganze zehn Jahre nicht mehr Gast bei uns war, was ein arger Betrug am Steuerzahler und Subventionsgeber ist, denn es steht in jedem oö. Fördervertrag völlig zu Recht, dass der Hirschl mindestens alle drei Jahre einzuladen ist! Sehr liebenswürdig sein Entgegenkommen bei den Publikumserwartungen, denn natürlich kann er seine Texte einfach vom Handy ablesen, aber er hält sein Buch davor und schafft so eine wertige Aura des Kunstgenusses.


Inhaltlich zerlegte er Gebrauchstexte wie Fluchtpläne, pseudoauthentische Stellenanzeigen (Lieferando in Linz) oder Amazon-Kundenwünsche aus dem Warenkorb "Buch". Die Kunden wollen, dass das Buch unbefleckt ist, dass die Bibel einen roten Faden hat, dass der Kleine Prinz nur aus dem Satz mit dem gut sehenden Herzen besteht, dass Kinder nicht verstört werden, dass Goethe nicht 60 Jahre für den "Faust" gebraucht hat. Sie wollen "keinen Hype um Mein Kampf" und dass der nicht von linkslinken Kommentaren zensiert wird. Und: "Sie wollen, dass Kafka nicht immer so negativ ist."
 
 
Demnächst möchte er einen Text darüber schreiben, dass die Hölle von Friedensreich Hundertwasser gestaltet ist (bei Hader ist es die Wiener Kanalisation). Dann verlas er eine fingierte Rezension über das Oeuvre von Karsten Dorsch, der sehr viel Zeit in einem Bunker verbrachte, in dem es nur ein Buch von Thomas Brezina und die Bedienungsanleitung für die Mikrowelle zu lesen gab. Quasi "Schachnovelle" für Arme. "Noch heute läuft es mir kalt den Rücken runter, wenn die Suppe heiß ist." Und schließlich las er das mittlerweile berühmte Kapitel aus seinem aktuellen Roman "Content", in dem eine Frau den Verstand verliert, weil alles in ihrer Umgebung aus Kuchen besteht (oder nicht, nur auf Kuchen in der Konditorei ist Verlass).

Chefingenieur René Monet suchte sehr Wissenswertes über Kunst aus dem Internet zusammen. Er legt es dem mittelbeleuchteten "Kunstexperten" Kevin Neuhäuser in den Mund, der befragt wird, was er denn über das Thema wisse. "Behindertenkunst kenn i mi ned aus." In der Bildenden Kunst gebe es "den mit dem Ohr." Tanz? "Do gibt's viele! I kenn kaan." Und bei Theater kennt jeder den Shakespeare und im Deitschn "Die Faust". 

In seinem zweiten Text berichtet der Mad Scientist aus Ansfelden über die verrückten Gebarungen der Modekritik, in der ziemlich viel mit Totschlag argumentiert wird. Dr. Milzbrand wurde mit einer vernichtenden Kritik am Kleidungsstil der Freiheitsstatue zur Ikone. Dann bringt er einen Mitbewerber in einer Bar um (abgerissene Stöckel in die Augen), erschöpft sagt er danach "Ich postuliere: Zweikampf ist out". Die grauslichste Szene ist die Passage mit "Hazelblad mit echtem Film" (igitt, Distinktions-Bobos!!!!). Auch Monets Lied wurde von der Aufsatzschreiberin versäumt, da so ein Frack sehr lange braucht, um ausgezogen zu werden.

Präsidentin Dominika Meindl erschien danach in der roten Version des Birkhahn-Prachtkleides, um darin die Performancekunst mit dem eigenen Leib zu töten. Schönes Detail: In der ersten Reihe saß Walter Kohl, der einzige Mensch, der Mitmachtheater noch mehr hasst als Meindl.

Die Präsidentin las Passagen aus ihrer Dissertation im Fach der Vergleichenden Literaturwissenschaft vor (Alf ist die positive Version von "Die Verwandlung" - ihr Beitrag zum Kafka-Jahr). Sie verriet, dass die Original Linzer Worte vom Land OÖ ein Schweigegeld bekommen, damit nicht auch hier von Bruckner die Rede ist. Anschließend brachte sie fiktional André Heller um, aber nicht auf schiach, denn er darf wiederauferstehen wie der Ersatz-Jesus, für den er sich selbst ja hält. In Wahrheit ging er dem Teufel so auf den Senkel, dass er den Zaubermogul, der das Staunen nicht verlernt hat, aus dem Fegefeuer schmiss. Der Himmel wollte ihn auch nicht.

Hauptpreis bei der Tombola des Grauens war eine windschiefe Madonna aus Wachs sowie eine fast volle Dose Moonboots-Pflegeschaum (mit extrem hohem PFAS-Gehalt, mjam!).

Das Schlusslied sang Stargast Hirschl, und damit war die Kunst dann endgültig tot genug. 

Das war's! Nun noch bitte Elternhefte heraus und aufnotiert: Die nächste Lesebühne dröhnen wir euch am 28. Juni rein - GROSSES JUBILÄUM!!!!! Wir laden auch den Landeshauptmann ein, also zieht's das Feichtogwaund au! Mit Mieze Medusa & Yasmo ("MYLF"). Und vielleicht mit Bruckner-Content, je nach dem, ob der LH die Förderung erhöht. 20 Uhr, DH 5, Open Air im Hof

Hier ist zu sehen, wie pfleglich mit dem Bühnenoutfit der Präsidentin umgegangen wird. Die volle Ladung an Bildern wär' auf unserer Facebook-Seite zu finden. Aber wer will das schon?! Obwohl sie schon sehr schön sind, das muss man sagen.

Freitag, 17. Mai 2024

Die Kunst ist noch nicht tot genug! Lesebühne mit Hirschl. 31. Mai

Freitag, 31. Mai, 20 Uhr, Kulturverein DH5 (Damen- und Herrenstraße 5, 4020 Linz). Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Los für die Tombola des Grauens).

Gast: Elias Hirschl (Wien, Staublunge, Taiwan)

Crazy, diese jungen Leute! Da nistet sich ein Autor in die Kunstwelt ein wie ein geiler Prachtfalter, der ein schiaches Raupenstadium (Stadion) gar nicht not hat – und dann will er sein Biotop gleich wieder zerstören! Andererseits: Mit Elias Hirschl ist es nie fad, also folgen wir ihm wie leicht betrunkene und -gläubige Lepidepterologen (=Schmetterlingskundler, damit ihr nicht googeln müsst). Töten wir halt die Kunst auch noch! Vielleicht folgt dann eine schöne Renaissance. Oder sie wankt wie ein Zombie durch die Gegenwart, auch unterhaltsam. 

Professor Buttinger kramt in seinem Hirn und seiner inneren Plattensammlung (mit Explosionen ist zu rechnen). Präsidentin Meindl denkt über die Kunst des sich Totstellens nach (mit Staatsgewalt ist zu rechnen). Chefingenieur Monet bastelt einen Frankenstein-Golem aus Sperrmüll (mit allem ist zu rechnen).

Mit sterblicher Musik der Blutgruppe und der tödlichen Tombola des Grauens. Große Vorfreude auf das DH5

 

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Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden gerne angenommen!

Weiterführender Infospam: https://www.facebook.com/Original-Linzer-Worte-112861892081408/

Freitag, 3. Mai 2024

Kunst ist noch nicht tot genug

Nächste Lesebühne: 31. Mai, 20 Uhr, DH5 (Damen- und Herrenstraße 5, 4020 Linz)

Mit ELIAS HIRSCHL!!!!!!!

Keine Sorge, wir können uns so einen internationalen Top-Star der Literatur eigentlich nicht leisten. Es wird aber mit eurem wertvollen Steuergeld nicht geurasst, denn wir sind sehr lieb, weswegen sich der Hirschl zu den milieu-üblichen Schas-Konditionen anlocken lässt. So ist halt die Kunst! Und deswegen muss sie ein bisschen sterben, denn wir wollen eigentlich auch reich werden.

Ein Bildnis von Hirschls letztem Auftritt 2018 bei uns, als wir gemeinsam eine Zeitreise unternahmen und Tyrannen töten wollten.


Donnerstag, 2. Mai 2024

Halbgöttliche Hunde, deregulierte Generäle, literarische Gewaltmärsche und brütende Dinosaurier in Linz Land. Die Nachlese zu "Höhere Gewalt"

Natürlich könnte sich eins beschweren, dass dieser Berni Wagner grad erst 2023 zu Gast bei uns war. Aber wer darüber sempert, dass dieser "Gargamel von Gallneukirchen" seinen Glanz auf unser törichtes Tun wirft, dem ist auf Erden nicht zu helfen. Es gliche der Narrheit, sich darüber zu beschweren, dass Welpen uns mittels Kindchenschema manipulieren, oder dass es banal sei, das allgemeine Frühlingsblühen schön zu finden.

Wer bei Trost ist, freute sich also mit uns. Nicht nur über den Wagner-Buam (Grandseigneur der extrem guten Unterhaltung), sondern über die künstlerische Mühewaltung unseres Haus-, Hof-, Leib-, Magen- und Herzens-Fotografen Dieter Decker. Sehet selbst! 

"Höhere Gewalt" war der Arbeitsauftrag betitelt, was unser Erklärbär Professor Buttinger ausgiebig für Informationen über die metaphysische Gesetzeslage nutzte. Spätestens die griechische Götterversammlung führte das ius primae noctis ein, gegen das sich der Mensch mit dem entschlossenen Bannspruch cave canem! zur Wehr setzen müsse, denn so ein Halbgott ist zuweilen ein notzüchtiger Hund. In seinem zweiten Beitrag lehnte sich der croonende Akademiker hc jedoch selbst an einen Halbgott an, indem er Elvis Presleys Post-Hymne "Return to Sender" in einen gesungenen Reparaturschein für die gesamte Menschheit verwandelte ("Zurück zum Schöpfer!"). Drittens erfüllte Prof. Klaus unseren vom Fördergeber vehement eingeforderten Bildungsauftrag durch Verfassen und Verlesen von Lyrik. Dieses Mal war die UNO seine Adressatin, sie möge sich mit heißerem Bemühen dem Ausbruch des Friedens widmen. 

Berni Wagner hielt sich zu unserer Überraschung heuer an das von ihm selbst vorgeschlagene Thema (von uns aus könnte er ALLES machen). So berichtete er aus dem mehr oder weniger anstrengenden Arbeitsalltag des Krampus. Einerseits ist die Hackn auf einen einzigen Tag im Jahr beschränkt, andererseits muss man das Zeug dann halt auch wieder verräumen etc. Außerdem werfe die antiautoritäre Erziehung die Sinnfrage auf, wenn Aggression die Seiten wechselt ("Ich versteh' das, lass es raus!"). In seinem zweiten Text sprach uns Wagner vom Volkssport "Untauglichkeit", der die einzig sinnvolle Abwehr-Reaktion auf Leute wie etwa den Bazooka-General sei, "ein emotional deregulierter Psychopath erster Güte", der eine Kuh mit einer Panzerfaust zerfetzte (wahre Geschichte!). Drittens erfolgte ein sehr, sehr deeper Essay über den fraglichen Wert von Pünktlichkeit. Der Autor selbst hält es mit "Pünktlichkeit plus" und postuliert: "Wenn du mich zu spät nicht zu schätzen weißt, hast du mich pünktlich gar nicht verdient!" Mit diesem Motto wollen wir künftig durchs Leben taumeln und glücklich werden. Stichwort: "Ihr Uhrensöhne!" (bester Witz des Abends). 

Chefingenieur René Monet, der zuvor noch über eine Schrei- und Schreibblockade geklagt hatte, verlas einen seiner bisher zehn lustigsten Texte über die himmlische Gewaltenteilung. Das Personal der Lesebühne stirbt und kommt aufgrund der Verwechslung der Autorin des Flops "Der Papst ist meine Mutter" mit Elfriede Jelinek in den Himmel, wo die drei Tunichtvielgute sofort das Werkl übernehmen und eine cöleste Übergangsregierung bilden. Es geht hin und her, am Ende müssen die drei reinkarnieren. Auch im zweiten Text thematisierte der Ansfeldner Gelegenheitspoet die Qualen des Schöpfens, denn "Texte müssen durch Gewaltmärsche meiner Finger über die Tastatur aus dem Körper gepresst werden." So erfuhren wir über medizinische Indikationen einer Fäkaltransplantation nach einer Kreuzfahrtskatastrophe und das Spiel mit dem Tod (super Tipp: zu einem Ego-Shooter herausfordern, der Tod kann nicht anders, als sich selbst dauernd abzuknallen). Musikalisch ließ Monet einen polnischen Wanderarbeiter über die Zumutungen der Existenz, aber auch die Liebe zu einer gewissen Erika weinen ("Büffelgras Vodka"). 

Bundespräsidentin Dominika Meindl verlas zunächst allerlei Schadensmeldungen, die sich wie stets nur in Nuancen von der erlebten Realität unterschieden: Bühnenbildzerstörung durch Asteroideneinschlag, feuchter Keller wegen ausgebrüteter Godzilla-Eier (Schmelzen von Permafrost) und Menschenbefall der Erde. Dann entdeckte sie ihre eigene göttliche Natur und wurde schwanger von Ryan Gosling, dessen zwölf entzückende Küken wirkmächtig in zwölf Erdteilen die Frohbotschaft nach Minki sangen, samt ergreifender Kirschenlieder ("Cherry, cherry Lady!").

Beim Tagebuch ging wieder einmal alles schief, die Mitarbeiter "Monettinger" vergiften die Gemeinde Wilhering beim Versuch, der Präsidentin eine blaue Wellnessgrotte in den Keller zu bauen. Die Wagner-Truppe entführt die irregeführten, bleikontaminierten Anwohner und will das azurblaue Volk im Mühlviertel ansiedeln, um einen Linksruck zu verursachen. Leider entstand bei der Rückholaktion ein Wurmloch genau über dem Altstoffsammelzentrum Alkoven, sodass jetzt die drei Pfarren Wilherings leer stehen. Neue Volksangehörige bitte melden!

Am Ende sangen alle miteinander das Lied vom gemeinsamen Menschsein und den daher einhergehenden verschiedenen Gestänken. Bitte nicht an Josef Hader verschergeln, sonst müssen wir ihm Copyright zahlen. 

So! Das war's, was die höheren Mächte betrifft. Für den 31. Mai wird sich unser Gast Elias Hirschl ein neues Thema ausdenken. Füllt uns das DH5 bitte wieder restlos an!