Montag, 27. November 2023

Spaltende Radiohunde, gänserne Melancholie, bärige Liebeskummerhilfe, nackte Schnecken und lügende Orakeltiere: Die Tier-Nachlese im November

Foto-Graf: Dieter Decker. Lob, Lob sei ihm! 

Liebe Damen, Herren und Bestien! 

Am Freitag trat das Offensichtliche zutage: ALLE unsere Texte handeln IMMER von Tieren. Schon alleine, weil der Mensch ja auch ein Tier ist (eigentlich das ärgste Biest von allen). Arger Zufall auch, dass just am 24.11. verkündet ward, dass der extrem polarisierende Radiohund Rudi in die Tierpension geschickt wird. Er hat das Land ärger gespalten als Corona, Ausländerhass, Koriander und terrestrische Plattentektonik.

Zum Glück besorgte Professor Buttinger wie immer die beruhigende Einführung und Einordnung. Er weiß alles über das Tier Mensch und vermenschlichte Tiere. Dank seiner wissenschaftlichen Zusammenfassungen kriegt man bekanntlich bei jeder Lesebühne einen ECTS-Punkt, sodass die allertreuesten Kundinnen mittlerweile emeritierte Expertinnen für advanced everything sein könnten. Es hat sich nur noch nie jemand ein Zertifikat abgeholt! 

Buttinger zog weiters die menschliche Gesamtbevölkerung vor Gericht, dem er selbst als Richter vorsaß. Chefanklägerin Dr. Mink plädierte auf u.a. Genozid. Die Verteidigung (Anwalt Monet) berief sich auf die humanen Hilfeleistungen an der Fauna und allgemeines Unwissen. Das Urteil: Allgemeiner Veganismus für Mensch und Haustier. "Außerdem kriegen alle Menschen, die künftig weiterhin deppert zu Tieren sind, den Arsch versohlt." 

Stark rührte der Professor an aller Herzen, als der dem Martinigansl ein tragödisches Lied dichtete: "Melancholie im November, das ist alles, was blieb von dir!" + Gefieder im Mist und eine ruinierte Verdauung.

Gast Wolfgang Pollanz (dessen Namen wir auf 13 verschiedene Weisen aussprachen) verlor zwar das Match der Einladungen zur Barbara-Karlich-Show 1:3 gegen die Präsidentin, gewann aber die Liebe des Publikums. Seiner jüngsten Anthologie "Zum Fressen gern" verdankte sich ja das Thema der Lesebühne. In seinem ebendort veröffentlichten Text erzählt er "Von Katzenklavieren, Faultieren und anderen musikalischen Viechern". Womit wir wieder bei der Anklagewürdigkeit des Menschen wären... Zum Glück wurde nie ein Katzenklavier gebaut. Kauft das Buch und leset selbst! (Es ist auch ein Text der Präsidentin drin, "und zwar der schönste, den ich jemals geschrieben habe"). Kauft auch "Im Zauberwald", wo Pollanz "33 Geschichten nach Songs" erzählt - mit "Snowblind" nahm er uns ins romantische, aber unwirtliche Neufundland mit. Ein Bär wird angeschafft, der die Lieblosigkeit der Welt auffrisst. Schön! Arg!

Chefingenieur René Monet leistete wieder sehr Großes an Gitarre und Tastatur. Nicht nur begleitete er Buttinger und Meindl bei ihren Klangstücken (bei Letzterer mit besonderer pädagogischer Mühewaltung), sondern senkte uns allen wieder einen Ohrwurm in den Schädel - ein Lied aus dem Tierwärtermilieu: "I mog die Diere, bis hoiwa Viere, daun geh i ham!"

Als Beauftragter für fiktionale Publikumsanfragen verlas Monet drei Anliegen, etwa ob man eine Nacktschnecke nur ins FKK-Gelände mitnehmen dürfe und irgendwas mit rolligen Katzerl. 


Bundespräsidentin Meindl outete sich als große Freundin der Spezies "Mann", die bei konsequenter und liebevoller Erziehung nicht sehr viel Freude brächten, sondern unter Hypnose durchaus als Orakeltier dienen können, analog zum "Klugen Hans". Buttinger log übrigens auch in Trance wie gedruckt (er nennt es "Fiktion). Dann erklärte sie dem geduldigen Publikum, warum sie immer beklopptere Namen für ihren Hund Fini - Fimbsi - Sfinx - Fino-Ugristika entwickelt (posthochdeutsche Lautverschiebung). Am Ende brachte sie Bob Dylans "Like a Living Stone" zur Aufführung, denn der Mensch ist nicht Herr im Haus, weil so viele Bakterien, Viren und Parasiten in ihm hausen, ohne Miete zu zahlen. Für das Mundharmonikaspiel hat übrigens auch der Dylan seinen Nobelpreis nicht bekommen.

Im Tagebuch ging es dieses Mal mit sämtlichen American Staffordshire Terrierern des Bezirks Linz-Land in den Gaza-Streifen, wo ein nicht ganz gewaltfreier Frieden geschaffen wurde (gebissen haben die Tiere aber nur die Richtigen bzw. jeden einzelnen mit einer Waffe in der Hand). Seither ist Ruh'. Ein Hoch auf die Kraft der Literatur!

Das Ärgste ist nicht die Tombola des Grauens - obwohl sie bitte ausschließlich zum Thema passte! Wir haben offensichtlich nur Sachen mit Tieren drauf in unseren unerschöpflich vollgemüllten Heimstätten. Nein, das Ärgste im positiven Sinn ist schon unser Publikum: Etliche von euch waren bitte bei jeder einzelnen unserer zehn Lesebühnen heuer!

Unser Winterschlaf währt nun nicht sehr lange, schon am 12. Jänner kommt ihr uns bitte um eurer selbst willen wieder! Zu Gast ist der Autor und ORF-Redakteur Jürgen Pettinger, der sein sehr gutes zweites Buch präsentiert: "Dorothea. Queere Heldin unterm Hakenkreuz". Wir spielen im DH5. Große Vorfreude! 

Überhaupt wird unser Programm 2024 over the top super, mehr dazu recht bald einmal! (Wir müssen zuerst ein wenig runterkrachen, weil uns die Superkeit stark aufganserlt).


Dienstag, 14. November 2023

24. November: Was gibt’s Neues im Tierreich? Unsere Freunde im Anthropozän


Freitag, 24. November, 20 Uhr, Kulturverein Strandgut (Ottensheimer Straße 25, 4040 Linz).

Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Los für die Tombola des Grauens)

Gast: Wolfgang Pollanz (Wies)

Mit absoluter Gewissheit gibt es in Mitteleuropa keine tiernärrischere Lesebühne als uns! Freilich in feinen Abstufungen: Präsidentin Meindl ist die legitime Reinkarnation von Edith Klinger. Professor Buttinger ambivaliert zwischen Eros (Hund) und Thanatos (Fisch). Chefingenieur Monet bevorzugt essbare Spezies, streichelt aber den einzigen offiziellen Lesebühnenhund Mitteleuropas, wenn Meindl herschaut.

Den schmalen Grat zwischen Mensch und Tier meistert aber keiner so souverän wie unser südsteirischer Supergast Wolfgang Pollanz. Der Autor, Label-Chef und Herausgeber spricht zu uns über das schreckliche Katzenklavier, den Gesang der Faultiere und Walrösser der Popkultur. Nehmt euch ein paar Kröten mit, um ihm seine neue Anthologie „Zum Fressen gern“ abzukaufen – nicht nur, weil die Meindl darin den schönsten Text ihres Lebens veröffentlicht hat.

Erhebet die Herzen und kommt ins StrandGut Aiderbichl, treue Tieraugen warten auf euch! Dazu gibt’s animalische Klänge von der Blutgruppe, Weihnachtsgeschenksideen bei der Tombola des Grauens und schaurige Séancen mit verstorbenen Pferden.

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Bitte einfach mailen, wenn keine Nachrichten mehr erwünscht sind. Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden gerne angenommen!

Weiterführender Infospam auf https://www.facebook.com/Original-Linzer-Worte-112861892081408/

www.kuerbis.at/edition-kuerbis 

Mittwoch, 25. Oktober 2023

Teure Zahnlücken, Auto-Ärsche und sehr faule Mäuse. Die Nachlese zur Karriere-Lesebühne

 Fotos: Dieter Decker <3


Bonjour, liebes Loser-Kollegium!

Wollt ihr wissen, wie's bei der Karrierelesebühne war? Ja sicher doch, ihr lest ja immer noch, obwohl euch dieser Text gleich von Beginn an jovial anduzt! Es war wie immer sehr schön. Wir versprechen, auch ehrlich davon zu berichten, wenn's ein Schas war, aber es ist halt bis jetzt noch nie ein Schas gewesen bei uns und im Strandgut. Wer das anders sieht, findet täglich alternative Wasserglaslesungen empfindsamer Instrospekulanten OHNE Tombola und Bier. 

Wo waren wir? Genau, bei der erfolgreich versemmelten Idee, eine erfolglose Lesebühne über berufliche Laufbahnen zu machen. Wenig überraschend hält das Fixensemble nicht allzuviel vom Bravsein im Dienste eines Chefs (weil der Professor und der Chefingenieur aus VERNUNFT und LIEBE die Anweisungen der Präsidentin ausführen). 

Zunächst standen die Zeichen gut für eine Lesebühnen-Karrierenbremse, da der Herr Chefingenieur Monet kurzfristig den Unbillen der Leiblichkeit nachgeben musste. Wir konnten dem Publikum aber weismachen, dass nicht die Gastrointestinale Malaise schuld war, sondern wir den Monet einfach im Sinne des lean managements ins Home-Back-Office outgesourct haben. Der tüchtige Ingenieur hat sich aber von zuhause aus recht unentbehrlichen machen können, da das verbleibende Fixensemble jeweils eine ziemliche Blinse mit moderner Veranstaltungstechnik ist.


Wir hätten schon ahnen können, dass es mit dem Ablosen nichts wird, weil ja Isabella Scholda unsere Gästin war! Und der lässt sich nachsagen, dass sie das Schlechtsein schlecht kann. Gute Frau! Sehr gute Frau! Wir haben sie von Beginn weg in unser Herz inkludiert wie eine Mücke im Bernstein, als sie sich bei sich selbst bewarb. Ihre größte Schwäche: "Ich kann nicht Nein sagen! Ich will euch ja gefallen!" Dabei ist es ihr ein sehnlicher Wunsch, auch einmal kompliziert sein zu dürfen. Etwa im Restaurant etwas zu bestellen, das nicht auf der Karte steht. Auf die Frage, ob es denn geschmeckt habe, kalt "Nein" zu sagen. Oder gar nach der Managerin zu schreien, weil SALZ in der Suppe gewesen war, aber "Salz vertrag' ich nicht!!!" 


Sehr schön auch ihr Sinnieren einer 29(!)-Jährigen, die Einträge in Kinder-Freundschaftsbücher evaluiert. Hätten sich die erfüllt, wohnte sie jetzt mit Ralf in einem "oroschen" Einfamilienhaus mit sieben Kindern drin und wäre Bergfrau von Beruf. 

Im Land, das von einem berühmten Zahnlückenträger regiert wurde, beklagte sie, sehr viel Geld für das Verschwindenlassen einer Zahnlücke, in die einst ein Jolly-Buntstift gepasst hatte, man gebe ein Vermögen für etwas aus, das man nicht sieht. 

Professor Klaus Buttinger schwadronierte in seiner Einführungsvorlesung zum Thema "Karriere", dass das eigentlich Auto-Arsch bedeute bzw. ein sehr schnell galoppierendes Pferd. Natürlich kommt man da an Hitlers Impotenz nicht vorbei, es geht weiter zu den Karrierekrüppeln des modernen Managements und am Ende kriegt der Burgermeister-Kanzler den ersten Schlag mit dem nassen Fetzen ab. Erhellend auch "Karriere mit Lehre": Hätten Sie gewusst, dass Karin Edtstadler gelernte Kältetechnikerin ist und Thomas Stelzer Friedhofsgärtner? 

In Abwandlung von Randy Newmans "I don't like short people" erging ein nasser Fetzenschlag an die Kurz-Männer, bevor er eine Lanze für den Mann unter 1,70 brach - man muss lieb zu ihnen sein, sonst erobern sie Polen. 

In seinem sehr anrührenden Schlusslied sang der Dean Martin von Wels so von der "Scheiß Karriere", dass es klang wie "That's amore!"

Bundespräsidentin Meindl schrieb zuerst ihr eigenes Leben aus und befand dabei, dass das viele Herumliegen und Wandern eigentlich niemandem anderen zuzumuten ist. Dann gab sie mit ihrem neuesten Karriere-Move an, einem Drehbuch-Mischmasch aus "Und ewig singen die Wälder" und "Das Schweigen der Lämmer". Im Hauptbeitrag bedachte sie das Volk mit beschissenen Karrieretipps, etwa: Erben, das Geld arbeiten lassen (ÖVP), von der Mama fördern lassen (Gen Z), Matriarchat und sich selbst als dessen Herrscherin ausrufen (Meindl), in der Heizdecke zum Bewerbungsgespräch (Arbeitsscheue), extremer Existenzialismus: "Ich sehe mich in fünf Jahren weiterhin am absoluten Rand des beobachtbaren Universums und vielleicht sind wir beide dann schon tot." Ein wirklich aufrichtig gemeinter Karrieretipp war schließlich die FrederminkTM-Methode, derzufolge man nicht physisch arbeitet, sondern beim Wandern die Farben des Sommers sammelt, von denen man den anderen Mäusen dann im neoliberalen Winter unseres Missvergnügens erzählt ("Machen wir eine Skitour, Karriere ist eh überschätzt!"). "Du bist und bleibst eine faule Maus!", sagte die Kanzlermaus durch die zusammengebissenen Zähne hindurch. 


So war das! Wir sehen einander (VOLLSTÄNDIG, hörst du, Chefingenieur?!) am 24. November, wenn der gute Wolfgang Pollanz mit uns die Frage beantwortet, was es eigentlich Neues von die Tiere gibt. Wie immer im hochgelobten Strandgut!

Freitag, 6. Oktober 2023

Erfolgreich nach unten! Die Karriere-Lesebühne


Freitag, 20. Oktober, 20 Uhr, Kulturverein Strandgut (Ottensheimer Straße 25, 4040 Linz). Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Los für die Tombola des Grauens)

Gast: Isabella Scholda (Wien)

Nach unten buckeln, nach oben treten – so wird’s gemacht bei der „erfolgreichsten“ Lesebühne der Nation! Im 15.(!) Jahr unserer literarischen Laufbahn wird es Zeit, das Volk zu fördern, auf dass es aus dem Krisen-Clusterfuck finde und das Patriarchat in die Frühpension schicke. Von den Original-Linzer-Worten lernen, heißt liegen lernen!

Professor Buttinger beseitigt ambitioniert Klarheiten in Bezug auf Erfolg, Beruf und Karriere. Er wird wohl wieder Tonnen von Sand ins neoliberale Getriebe schaufeln. Gleichzeitig wird von ihm zu lernen sein, wie man zum Top-Erklärbären aller Branchen wird. Präsidentin Meindl hat seit Jahrtausenden einen Lehnstuhl für Prokrastinationsforschung inne. Lernt von ihr, wie ein Vogel im Himmel zu sein, der nicht sät, nicht in die Scheunen erntet und doch nicht verhungert. Sie praktiziert nach der Frederick-Methode©, die sie dem staunenden Nachwuchs (=euch!) an diesem Oktobertag gratis präsentiert. Chefingenieur Monet ist wie die geschickte Kehrseite der faulen Präsidentin. Von ihm ist zu lernen, wie man einen Überfluss an Talent und Fähigkeiten in ein kommotes Rinnsal bündelt, denn mehr verdient der depperte Markt mit seinen ganzen unsichtbaren Patschhänden nicht!

Unsere Star-Gästin, die Regisseurin und Ö-Slam-Vizestaatsmeisterin Isabella Scholda, reist eigens aus Wien an, um dem unterambitionierten OLW-Ensemble ein strahlendes Gegenteil vorzuspielen.

Dazu gibt’s Erfolgslieder von der Blutgruppe sowie die Tombola des Grauens. Das alles im Karriere-Hub Strandgut!

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Bitte einfach mailen, wenn keine Nachrichten mehr erwünscht sind. Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden gerne angenommen!

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Montag, 25. September 2023

Große Müllinseln im Ozean der Worte. Die Nachlese zum Vorhöllen-Wandertag

Liebes Lesebühnen-Blog-Phantom, wie war das jetzt vergangenen Freitag, hattet ihr es lustig und relevant? Ja, liebes Fragephantom, unser Kurztrip dauerte nur zwei Stunden, aber das reichte angesichts der Destination eh in die Haut hinein: die Vorhölle. 

In reizendem Kontrast zu den sehr hässlichen und schmerzhaften Inhalten stehen übrigens die famosen Bildnisse des famosen Dieter Decker

Professor Klaus Buttinger wirkte in seiner pädagogisch wertvollen Einleitung erneut arbeitskraftzersetzend, indem er dem "staunenden" Volk des Strandgutes darlegte, wie schädlich das Urlaubsreisen für die Herstellung von gerechten Verhältnissen sei. Die oktroyierte Erholung diene nämlich ausschließlich der Produktivitätssteigerung! Indem uns der Chef freigibt, holt er noch mehr aus uns heraus. Sehr bedenkenswert und schiach zugleich. Präsidentin Meindl beschließt während des Lauschens, ihren beiden Mitarbeitern im kommenden Jahr ein bisschen mehr Freizeit zu gönnen. Buttinger ließ seine Überzeugungen in eine sehr schöne Version von "Killing me softly" fließen: Bleib daheim, flieg nicht fort, sage nein und bad' im Ort. 

Chefingenieur René Monet - wir nehmen es vorweg - hat sich auch erfolgreich an bestehendem Liedgut vergriffen und schickte die Ärzte und die Toten Hosen miteinander in den Urlaub. Dabei schlug er metaphorisch fest in dieselbe Kerbe wie Kollege Buttinger: Man möge die Sehnsüchte vom brennenden Süden abwenden und einfach mehr Ruhe geben. Nicht durchgehend schmeichelhaft waren die Ergebnisse einer von ihm (in seiner Funktion als Social Media Manager) veröffentlichten Umfrage, wo das Ensemble der Lesebühne sehr billig und sehr schön Urlaub machen könne, gerne gratis, da wir ja wertvolle Multiplikatoren seien. 2024 werden wir entweder in einem Bestattungsinstitut dem Tod probeliegen oder einen sehr interessanten sechswöchigen Kochkurs in einer Autobahnraststätte machen. 

Bundespräsidentin Dominika Meindl behelligte das Publikum mit ihrem Verriss von Australien ("Was soll man dort wollen?") und Tripadvisor-Meinungen über sehr unwirtliche Gegenden, etwa: Norilsk, Kickls Darm, Great Pacific Garbage Patch, Lampedusa, Pinatubo, Grundlsee (bit of a surprise here) und - besondere Reisewarnung aktuell! - einem Kurz-Trip ins Kino. Was aus humanitärer Sicht wirklich schroff abzulehnen ist: die Weitergabe ihres quälenden Ohrwurms, der so hochinfektiös ist, dass wir nur den Refrain der verfremdeten Version kurz zitieren können: "Voioasch, Voioasch!" Es ist ein wenig so wie mit dem tödlichsten Witz der Welt, von dem auch höchstens zwei Worte toleriert werden können. 

Aber warum war es am Freitag denn gar so bummvoll, dass erstmals allzu pünktlich (=spät) kommende Menschen keinen Platz mehr im Strandgut (Great Danubian Garbage Patch) mehr fanden? Selbstverständlich des Gastes wegen! Seinetwegen lest ihr jetzt ja auch noch immer an diesem zähen Lesebühnennachruf herum! Ihr sollt erlöst werden: Berni Wagner hat einfach kein unfunny bone im Leib. Wir schreiben es hier nur sehr klein und ans Ende dieses Textes: Der Wagner war der Allerlustigste an einem lustigen Abend, und wir sind eigentlich schön blöd, uns so eine Konkurrenz ins Haus zu holen. Andererseits wollen wir es halt auch einmal lustig haben. Und er ist ja nicht nur lustig, er haut in seinem Rant über den Missbrauch von Drogen für die Leistungssteigerung schon mal Begriffe wie "zugekokste Mindestzeitkonkurrenzmaschinen" heraus, oder: "Der Preis für unsere Freiheit ist die Unfreiheit." Die Smartphonesucht produziere "einfingrige Banditen". 

Er warnte vor spezifisch österreichischen paranormalen Sicherheitsbedrohung seitens der Pistenraupe Nimmersatt, dem Watschenbaum oder Werwolfgang Fellner ("Auf keinen Fall hingehen!"). Wer noch keinen Voioasch-Ohrwurm von der Präsidentin erlitten hatte, ging mit Wagners Eigenkomposition "Ich ghoste einen Geist" nach Hause, beladen mit Tombolaglumpert (Great Upper Austrian Glumpert Patch). Dieses eher schlechte, aber mit dog content versehene Tombolabild ist augenscheinlich nicht vom Decker:

So war das! Jetzt bitte Mitteilungshefte und Kalender und Handys heraus und aufnotiert: 20. Oktober, nächste Lesebühne mit Isabella Scholda, natürlich wieder im Strandgut und natürlich wieder mit irgendeinem Thema. Kommen ist Pflicht!

Dienstag, 19. September 2023

Aus der gemeinsamen Historie OLW & Berni Wagner

Wir posten das nur, weil Facebook grad spinnt!






 

Mittwoch, 13. September 2023

Tagesausflüge in die Vorhölle. Kurztrips und Kurzstrips

 Freitag, 22. September, 20 Uhr, Kulturverein Strandgut (Ottensheimer Straße 25, 4040 Linz). Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Los für die Tombola des Grauens)


Gast: Berni Wagner (Wien; Foto: Christopher Glanzl)

So, nachdem ihr Faulis jetzt endlich eure Urläube in Woauchimmer beendet habt, wird’s wieder Zeit für den Unernst des Lebens! Beim Herbst-Opening der dienstältesten Lesebühne der Nation unternehmen wir Tagesausflüge in Alptraumlandschaften, erleiden LSD-Trips, machen Kurztrips in die jüngere Vergangenheit, arbeiten unsere Wandertagstraumata auf und reklamieren unser Geld zurück für all die missglückten Urlaubsreisen dieser Welt.

In Berni Wagner haben wir uns schon bei seinen allerersten Auftritten verliebt, da wusste er selbst noch nicht, dass er der Lustigste von uns allen ist. In der Zwischenzeit weiß es ganz Österreich und er selbst hoffentlich auch, obwohl er damit nie angeben würde. Am 22. September lassen wir uns mit der größten Freude von ihm an die Wand spielen.

Professor Klaus Buttinger reist in Gedanken, Worten und Werken durch die Welt, er nimmt uns mit zu den lehrreichsten Irrtümern in Sachen Tourismus und Wandern. Chefingenieur Monet kennt Lieder über Destinationen, wo man für immer bleibt (eine gesungene Auflistung der Länder mit Todesstrafe für Drogenschmuggel). Präsidentin Meindl heckt einen Ohrwurm aus, der sich in eure neuronale Hängematte legt, und rezensiert die unwirtlichsten Orte des Universums für Trip-Advisor.

Dazu gibt’s Wanderlieder von der Blutgruppe sowie die Tombola des Grauens, die Völkerwanderung des Glumperts, die Müllinsel auf den Ozeanen der Konsumwelt. Das alles im hochgeschätzten Strandgut!

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Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden gerne angenommen!

Weiterführender Infospam auf https://www.facebook.com/Original-Linzer-Worte-112861892081408/