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Dienstag, 24. Juni 2025

Stuten, ABBA, Formel 1 und Rambos Hoden. Die Nachlese zur Regenduschen & Matriarchats-Lesebühne

 

Na, ist das was? So ein schönes Band-Porträt? So sieht uns der immer berühmter werdende Fotograf Dieter Decker, und so sehen wir ihn an. Decker behauptet, "keine Menschen zu können", wir finden, er lügt. <3

Eine Woche ist ins liebe Land gezogen seit unserer "letzten" Lesebühne - wir erinnern uns gerne daran, und ungefähr wissen wir noch, was passiert ist. Aber da die Halbwertszeit der Lesbarkeit unserer Handschriften unter einer Woche liegt (und wir mental schon ein wenig zerwirkt von diesem Jahr sind), haben wir keine Ahnung mehr, was mit folgenden Notizen zum ersten Text unseres Chefingenieurs René Monet gemeint war: Teebeutel - Lieblingssau Martha - Rückwärts einparken. Wird wohl schon zum Thema "Regenduschen und andere Feinde des Matriarchats" gepasst haben! 

Im zweiten Text will sich ein Verrückter (es ist eine autofiktionale Erzählung) in einer Klinik für geschlechtsanpassende Chirurgie zu einem schönen Pferd umoperieren lassen, weil er Fiktion nicht kann, nur Dokumentation bzw. "obskure Satire".  

 

Professor Buttinger klärte das Volk in seiner Einleitung über Matrilinearität und das scheiß Patriarchat auf. Und es war sehr schön, dass er hierbei quasi als Pfarrer dem Chor predigte, denn das weiß unser vifes, wokes und hübsches Publikum eh seit Gründung der Original Linzer Worte. 

Für das Weghorchen seiner erbaulichen Wahrheiten belohnte er die Anwesenheit mit ABBA, und es war sehr schön, dass er in seiner Version "Matriarchat!" sang, sie aber "Mamma mia", weil es eh auf das Selbe hinausläuft. 

Endlich bitte nun unsere Gästin, die fantastische Bacher! Auf dem folgenden Bild wird sie von der zivilen Präsidentin nach der Show recht hergedrückt, was uns einiges sagen will (das Bild ist nicht mehr vom Decker, der hätte den Moment noch schöner gefangen). 

Die Bacher ist noch sehr jung, macht aber auch gerne F1-Mittagsschlaferl, was eigentlich eine Boomer-Freude ist. "Sport - you name it, I watch it!" American Football wird jetzt also auch von der Generation Y geschaut, weil Taylor Swift mit einem davon ins Bett geht. Die Generation X steht wieder einmal verwundert da, verrückte Mitschöpfung! Weiters schrieb sich die Bacher in eine Rom-Com hinein, was fix demnächst ein Young-Adult-Bestseller für BookToker*innen wird, so super ist sie ("normschön"). Und schließlich - die Regendusche! "The struggle is real! Ich verstehe die Entwicklung nicht. Wir waren doch mal Jägerinnen und Sammler!" Diese dummen Tröpflereien von oben sind Manifestationen des Patriarchats, weil Frauen damit von der Spitze der Befehlskette ferngehalten werden, indem sie sich immer auch die Haare waschen müssen.

Bundespräsidentin Meindl träumte es, von Jürgen Habermas jauchzend in die Luft geworfen zu werden, gab tolle Tipps für die Wechseljahre des Mannes (etwa zwecks Regulierung der Hormone am weiblichen Nacken schnuppern lassen und dazu "GuttiGuttiGutti!" murmeln, dazu eine schöne Tasse Tee) und fragte sich, warum die Leute jetzt alle so schiache Uvex-Brillen tragen. Im zweiten Text schickte sie Rambo Stallone in den Krieg gegen das Matriarchat. Es kommt zum Endfight, aber nicht ohne ausgiebiges Zitieren von Adalbert Stifters sanftem Gesetz (Tröpfchenfolter fürs Innere des Kopfes). 

Rambo will zuerst die Goldmünzen von Alt-LH Stelzer stehlen, bevor er im Männer-Umerziehungslager Bad Schallerbach den Golden Girls und einer vage an die Autorin angelehnten Bundespräsidentin gegenüber steht. Alles Appeasement scheitert, Rambo greift an, kriegt aber zum ersten Mal in seinem verkämpften Leben seine zwei großen Schwachstellen aufgezeigt (linker und rechter Hoden). Gerade dadurch wird alles gut, ein Chor singt befreit vom Fallen der Regentropfen auf Köpfe und das Fallen des Patriarchats. 
 

Dann Tombola! Dann Bier! Dann Zufriedenheit. Jetzt Sommerferien.  

Hier seht ihr noch einmal ein Band-Porträt, das könnt ihr euch jetzt bis 19. September anschauen, denn an diesem schönen Tag in eh gar nicht so ferner Zukunft kommt jopa jotakin zu uns ins liebe Strandgut, ein freundlicher und literarisch erstklassiger Riese. 

Donnerstag, 2. Mai 2024

Halbgöttliche Hunde, deregulierte Generäle, literarische Gewaltmärsche und brütende Dinosaurier in Linz Land. Die Nachlese zu "Höhere Gewalt"

Natürlich könnte sich eins beschweren, dass dieser Berni Wagner grad erst 2023 zu Gast bei uns war. Aber wer darüber sempert, dass dieser "Gargamel von Gallneukirchen" seinen Glanz auf unser törichtes Tun wirft, dem ist auf Erden nicht zu helfen. Es gliche der Narrheit, sich darüber zu beschweren, dass Welpen uns mittels Kindchenschema manipulieren, oder dass es banal sei, das allgemeine Frühlingsblühen schön zu finden.

Wer bei Trost ist, freute sich also mit uns. Nicht nur über den Wagner-Buam (Grandseigneur der extrem guten Unterhaltung), sondern über die künstlerische Mühewaltung unseres Haus-, Hof-, Leib-, Magen- und Herzens-Fotografen Dieter Decker. Sehet selbst! 

"Höhere Gewalt" war der Arbeitsauftrag betitelt, was unser Erklärbär Professor Buttinger ausgiebig für Informationen über die metaphysische Gesetzeslage nutzte. Spätestens die griechische Götterversammlung führte das ius primae noctis ein, gegen das sich der Mensch mit dem entschlossenen Bannspruch cave canem! zur Wehr setzen müsse, denn so ein Halbgott ist zuweilen ein notzüchtiger Hund. In seinem zweiten Beitrag lehnte sich der croonende Akademiker hc jedoch selbst an einen Halbgott an, indem er Elvis Presleys Post-Hymne "Return to Sender" in einen gesungenen Reparaturschein für die gesamte Menschheit verwandelte ("Zurück zum Schöpfer!"). Drittens erfüllte Prof. Klaus unseren vom Fördergeber vehement eingeforderten Bildungsauftrag durch Verfassen und Verlesen von Lyrik. Dieses Mal war die UNO seine Adressatin, sie möge sich mit heißerem Bemühen dem Ausbruch des Friedens widmen. 

Berni Wagner hielt sich zu unserer Überraschung heuer an das von ihm selbst vorgeschlagene Thema (von uns aus könnte er ALLES machen). So berichtete er aus dem mehr oder weniger anstrengenden Arbeitsalltag des Krampus. Einerseits ist die Hackn auf einen einzigen Tag im Jahr beschränkt, andererseits muss man das Zeug dann halt auch wieder verräumen etc. Außerdem werfe die antiautoritäre Erziehung die Sinnfrage auf, wenn Aggression die Seiten wechselt ("Ich versteh' das, lass es raus!"). In seinem zweiten Text sprach uns Wagner vom Volkssport "Untauglichkeit", der die einzig sinnvolle Abwehr-Reaktion auf Leute wie etwa den Bazooka-General sei, "ein emotional deregulierter Psychopath erster Güte", der eine Kuh mit einer Panzerfaust zerfetzte (wahre Geschichte!). Drittens erfolgte ein sehr, sehr deeper Essay über den fraglichen Wert von Pünktlichkeit. Der Autor selbst hält es mit "Pünktlichkeit plus" und postuliert: "Wenn du mich zu spät nicht zu schätzen weißt, hast du mich pünktlich gar nicht verdient!" Mit diesem Motto wollen wir künftig durchs Leben taumeln und glücklich werden. Stichwort: "Ihr Uhrensöhne!" (bester Witz des Abends). 

Chefingenieur René Monet, der zuvor noch über eine Schrei- und Schreibblockade geklagt hatte, verlas einen seiner bisher zehn lustigsten Texte über die himmlische Gewaltenteilung. Das Personal der Lesebühne stirbt und kommt aufgrund der Verwechslung der Autorin des Flops "Der Papst ist meine Mutter" mit Elfriede Jelinek in den Himmel, wo die drei Tunichtvielgute sofort das Werkl übernehmen und eine cöleste Übergangsregierung bilden. Es geht hin und her, am Ende müssen die drei reinkarnieren. Auch im zweiten Text thematisierte der Ansfeldner Gelegenheitspoet die Qualen des Schöpfens, denn "Texte müssen durch Gewaltmärsche meiner Finger über die Tastatur aus dem Körper gepresst werden." So erfuhren wir über medizinische Indikationen einer Fäkaltransplantation nach einer Kreuzfahrtskatastrophe und das Spiel mit dem Tod (super Tipp: zu einem Ego-Shooter herausfordern, der Tod kann nicht anders, als sich selbst dauernd abzuknallen). Musikalisch ließ Monet einen polnischen Wanderarbeiter über die Zumutungen der Existenz, aber auch die Liebe zu einer gewissen Erika weinen ("Büffelgras Vodka"). 

Bundespräsidentin Dominika Meindl verlas zunächst allerlei Schadensmeldungen, die sich wie stets nur in Nuancen von der erlebten Realität unterschieden: Bühnenbildzerstörung durch Asteroideneinschlag, feuchter Keller wegen ausgebrüteter Godzilla-Eier (Schmelzen von Permafrost) und Menschenbefall der Erde. Dann entdeckte sie ihre eigene göttliche Natur und wurde schwanger von Ryan Gosling, dessen zwölf entzückende Küken wirkmächtig in zwölf Erdteilen die Frohbotschaft nach Minki sangen, samt ergreifender Kirschenlieder ("Cherry, cherry Lady!").

Beim Tagebuch ging wieder einmal alles schief, die Mitarbeiter "Monettinger" vergiften die Gemeinde Wilhering beim Versuch, der Präsidentin eine blaue Wellnessgrotte in den Keller zu bauen. Die Wagner-Truppe entführt die irregeführten, bleikontaminierten Anwohner und will das azurblaue Volk im Mühlviertel ansiedeln, um einen Linksruck zu verursachen. Leider entstand bei der Rückholaktion ein Wurmloch genau über dem Altstoffsammelzentrum Alkoven, sodass jetzt die drei Pfarren Wilherings leer stehen. Neue Volksangehörige bitte melden!

Am Ende sangen alle miteinander das Lied vom gemeinsamen Menschsein und den daher einhergehenden verschiedenen Gestänken. Bitte nicht an Josef Hader verschergeln, sonst müssen wir ihm Copyright zahlen. 

So! Das war's, was die höheren Mächte betrifft. Für den 31. Mai wird sich unser Gast Elias Hirschl ein neues Thema ausdenken. Füllt uns das DH5 bitte wieder restlos an!

Montag, 15. Januar 2024

Fleischwaren-Zirkulation, KI-Faschismus und das Unrecht der ersten Nacht. Die Nachlese zur Diktatur-Bühne

Geschätzte Insassen des Völkerkerkers, Opfer des Systems, maultot gemachte Selberdenker! 

Haha, das war natürlich ein Witz, ihr lest ja ganz anderes Zeug in ganz anderen Ecken des Internets. Alle anderen mögen im Folgenden dargelegt bekommen, was sich am vergangenen Freitag bei der ersten Lesebühne des Jahres zutrug. Die Kurzfassung: Schön war's, trotz Diktatur! Es ist ja nicht alles schlecht an der Tyrannei, findet zumindest Bundespräsidentin von eigenen Gnaden.

Die professionellen Fotos sind (im besten Sinne offensichtlich) nicht von uns, sondern erneut von unserem Herzikratzi und Fleischhackerhundi Dieter Decker. Der Fotokünstler unseres Vertrauens!

Fangen wir doch gleich beim Stargast Jürgen Pettinger an. Wir haben ihn wirklich nicht nur deswegen eingeladen, damit wir alle was von unserer ORF-Haushaltsabgabe haben! Der Pettinger Jürgen ist 1. ein sehr, sehr guter Typ. 2. Hat er ein Buch geschrieben, das unangenehm aktuell ist: "Dorothea" Neff, gefeierte Schauspielerin, hat in der Nazizeit ihre jüdische Partnerin Lilli Wolff vor der Deportation und Ermordung versteckt. Pettinger rekonstruiert die wahre Geschichte dieser queeren Heldin. Dank moderner und meist auch funktionierender Technik lasen er und Dorothea gemeinsam. 

Wenn also beim nächsten Familienessen der mühsame Onkel was von "wir wollen eine Entschädigung fürs Eingesperrtwerden im Lockdown" greint, nimmt man ihn liebevoll in die Arme und lässt erst wieder los, wenn er "Dorothea" fertig gelesen hat.

Und was ist dem Experten für Expertise, Professor Buttinger, zum Thema eingefallen? Zum einen weiß er seit Anbeginn der Zeit alles über menschliches Herrschaftsstreben. Zum anderen kann er schöne Lieder singen, weil er zwischen den Jahren "The Big Lebowski" angeschaut hat und nachschaut, in welcher Verfassung die Verfassung ist: "Und sog ma, wo Faschismus im Faschismus beginnt!" Schließlich rollte er uns alle mit einem getragen verfassten, aber bewusst schludrig intonierten Gedicht zum Thema "Feinde der Demokratie". Die KI war's, das Gfrast!

Chefingenieur René Monet ist stets damit betraut, die Gewerke und Gefüge der menschlichen Realität zu beforschen. Deswegen schickte er Herrn Karlicek zum Fleischhauer, wo er seinem Freund erklärt, woraus die Knacker und der Leberkas gemacht werden (aus den Resten des jeweils anderen). Außerdem kommt die lästige Wokeness in Wahrheit aus China (Wok!), um den Westen von innen heraus zu zerstören. Na super, danke! Die Diktatur wächst mit der Feinheit der Technik, konkret aus dem Diktaphon heraus. Für seinen eigenen musikalischen Beitrag warf Monet Hitlers Liebeserklärung an das deutsche Volk, den kehligen Heimatzugang Andreas Gabaliers und Ed Sheerans unschuldiges "Perfect" in einen Mixer und sang den volksliedgewordenen Smoothie "Mei Voooooohohohiohoik!"

Gesanglich griff er auch Bundespräsidentin Dominika Meindl unter die starken, räderaufhaltenden Arme, weswegen die armen Menschen im Publikum mit dem scheußlichen Ohrwurm "Go tell it on the mountain: Wir werden unterdrückt!" heimgehen konnten (ein Lied darüber, dass man heute kein Medium mehr aufschlagen, einschalten, aufblättern kann, in dem nicht sofort 24/7 ein weißer Mann darüber klagt, dass man heute gar nichts mehr sagen darf, over the hills and everywhere!). Zwischen den Jahren hat Meindl so wie der Herr Nationalratsabgeordnete Kollross das Machwerk "Braveheart" angeschaut, auch sie war dabei nicht nüchtern, aber ihre Version klang dann doch etwas anders als das altherrengeile Fantasieren über das ius primae noctis. In ihrem zweiten Text entdeckt das normal denkende Pensionistenpaar Hubert und Hilde die Hohlwelt, in der auch Kanzler Nehammer herrscht, aber alles ist gut dort (jede Nacht Shopping-Night, kein Gendern!).


Im Tagebuch sollte das Matriarchat global gerollouted werden, was wegen der Genussmittelzugewandtheit des Professors und des verrückten Erfindungsdrangs des Chefingenieurs wieder einmal zu internationalem Wickel führte, dazu speziesübergreifende Fisimatenten und große Explosionen. So will es die Tradition des Lesebühnentagebuchs!

Das DH5 hat sich ein weiteres Mal als Nest für Menschen mit Geschmack und Haltung erwiesen. Das vom Chefdesigner Monet kreierte Plakat wurde so groß affichiert, dass wir zu Beginn ein wenig in Sorge waren, die falsche Zielgruppe in große Enttäuschung zu stürzen, denn "de Kotz schaut aus wie von Paw Patrol!" Es waren aber ausschließlich die richtigen Menschen da. 

Und das ist aktuell der schönste Klospruch Oberösterreichs (mindestens): 

Die nächste Lesebühne, ihr ungeduldigen Kätzchen und Spätzchen, kommt schon bald daher, konkret am 8. Februar! Und sie wird mindestens so schön wie diese hier, denn unser Schatzi Martin Fritz kommt extra aus Tirol angerast und gastiert mit uns gemeinsam im geschätzten Kultur Hof in der - hihi - Ludlgasse. Thema: "Die gute, alte Zeit, wo ist sie nur hin? Das Mesozoikum". 

Da schaut's bitte gern her: https://kultur-hof.reservix.at/tickets-original-linzer-worte-gast-martin-fritz-lesebuehne-in-linz-kultur-hof-am-8-2-2024/e2191276

Freitag, 4. November 2022

Glück ist: ein Zander, ein Arsch, ein Schwein, Geheimwissen von Lady Diana und ein Kurt-Cobain-Poster in der Garage.

Die Nachlese zum großen Glück am 28. Oktober

 

Und da ist sie schon wieder, eure persönliche Glücks-Nachlese! Keine Ahnung, ob diese Worte jemals auf menschliche Augen treffen, im Idealfall lesen gnädig evaluierende Satrapen-Augen unserer Fördergeber, wie wir uns mit kostbarem Steuergeld gebaren. 

Uns hat's jedenfalls gefallen, was schon auch an den positiv-verfälschenden Bildnissen unseres Top-Fans Dieter Decker liegen mag. Schaut, so schön hatten wir es damals vergangenen Freitag! Und es ist heute schon eine Angeberei sonder Gleichen, wenn man sagt, dass es so viel Publikum ins Strandgut getragen hat, dass sich die Gäste aus Wien ein bisschen vor der Pandemie gefürchtet haben. Wer kriegt in dummen Zeiten wie diesen noch seine Bude voll?! Wir!!!

Professor Buttinger führte wie eh ins Thema ein, und es ist eine jede selbst schuld, die seinen szientifistischen Ausführungen nicht glaubt! (Die Präsidentin tut's, wie hier abgelichtet, nicht und muss daher viele Lücken im Weltgebäude hinnehmen). Glück - das Sibirien der Themen! Schwer und glänzend wie Gold. Scharnier des Empfindens (Genuss vs. Vernunft, Ratio vs. Emotion, Deutsche vs. Polen). In seinem zweiten Beitrag deduzierte er "schlüssig", warum das Glück kein Vogerl, sondern ein Fogosch bzw. Arsch ist. Wegen Kugerln darin ist Schach unlängst in Verruf geraten, die Vermögensunterschiede nehmen in den Industriestaaten zu und es ist generell alles ein steiniger Weg zum Glück. Also versuchte es Buttinger drittens über die Poesie, und reimte das Glück nicht nur auf Osnabrück, sondern final auf Miststück. 

 

Gut, dass wir nicht irgendeine Gästin zwecks Erhebung des Niveaus eingeladen hatten, sondern - Damen und Herren! - die Präsidentin der Präsidentin: Ilse Kilic! Sie ist nicht nur eine Verfasserin von wunderschönen Texten, in denen sie mit offenem Visir erzählt wie keine andere. Sie ist nicht nur Präsidentin der Grazer Autorinnen Autoren Versammlung. Nein, sie war auch Co-Direktorin des weltersten und -einzigen Glückschweinmuseums! Man schaue nach Möglichkeit bald in das Fröhliche Wohnzimmer

Im Nadelstreif las sie aus ihrem Oeuvre. "Das chinesische Horoskop sagte nur, dass mein Vater ein Schwein war", und das ist ohne Funken Frechheit gesagt, denn "das Schwein torkelt durch ein Nadelöhr ins Paradies." Die Ode an die Happiness as a warm gun geht dann über die Bande der Anrufung der Glückskatze Suzie Traktor. Im "Sich selbst lesenden Buch" schreibt sie über das süße Leben: "Ich hätte das Glück gerne erlebt, wie es sich heiter verschwendet", und dass Schokolade zeigt, dass es sich lohnt, am Leben zu sein. In "Das Wort als schöne Kunst betrachtet" begehren die Romanfiguren gegen schlechte Behandlung auf, sie wollen es auch schön im Leben haben, das sei doch eine berechtigte Forderung an die Kunst! 

Präsidentin Dominika Meindl hatte sich zum Glück auch was überlegt. Und zwar nicht ausschließlich zu ihrem eigenen (aber auch: "Happy Meindl-Wife, happy Volks-Life!). Aber doch hauptsächlich. So rührte sie sich selbst mit dem Absingen ihres Kindheits-Wurlitzer-Hits "La Montanara" zu Tränen. Glück ist ein Edelschmerz, es muss immer auch ein bisschen wehtun. So wie sie nicht in die Berge kann, wenn am Abend Lesebühne ist, aber es zahlt sich dann doch immer aus! Weiters listete sie "Happy Catastrophies" auf, denn die Frau Göttin bewahre uns vor allem, was gerade noch ein Glück ist. Außer es handelt sich zB um das Geheimwissen, dass Lady Diana Spencer das geliebte Kind von Spencer Tracy und Bud Spencer ist. Schließlich schilderte sie den schönsten Tag ihres Lebens - ein Ausflug ins Gut Aiderbichl, wo sie ein Autoquartett-Duell gegen den Teufel um ihre eigene Seele gewann. Da haben wir alle noch einmal Glück gehabt!


Chefingenieur René Monet schließlich bewies, dass die Nazis ein bissl deppert waren und unser globales Glücksempfinden nach wie vor nicht steigern. In "Die erfolglose Wiederbetätigung des Herrn Buchfrau" beschreibt er die nicht übermäßig von Glück gesegnete "Karriere" eines Menschen, der sich am dritten Todestag seines Goldhamsters endgültig radikalisiert. Er scheitert aber schon am Finden eines Pferdes, da ihm der Führerschein schon lange abgenommen worden war. So wird das nichts mit dem Binden von Anhängern! Im zweiten Text schickte er seinen Karlicek (ein Qualtinger der Jetztzeit) in den Zirkus. Da schwebt die Möglichkeit des Misslingens in der Luft, und das taugt ihm. Am liebsten sind ihm die blutrünstigen Flöhe. Dann aber bricht er sich gleichsam beim Birnenpflücken das Knie, und wird ausgelacht. 
Im Abschlusslied verdichtete er einen Weezer-Song zum Liebesgedicht an das Wohnen in einer Garage. Nur dort kann er glücklich sein, unser geliebter Nerd, denn dort darf immer noch ein Kurt-Cobain-Poster an der Wand hängen, ohne dass sich die Gattin beschwert.


In Farbe, um das Grauen deutlich zu machen: die Tombola des Grauens. Rechts der Hauptpreis - eine LP voller exotischer Geräusche ("Büro") Foto: Meindl

Im Tagebuch geht es - natürlich wieder einmal im Drogenrausch - in den "Himalaya", zwecks Eroberung des Glücksmonopolisten Bhutans. Es kommt - natürlich wieder einmal - etwas anders. Im Toten Gebirge werden die drei Glücksritter von Julia Roberts, Batman und Robin aus Bergnot und Tod gerettet und recht umgehend geehelicht. Gratulation an unsere drei alter Egos!


Nun gehabt euch wohl und freut euch gefälligst auf den 25. November, denn da machen wir den 2022er-Sack im Strandgut zu. Aber nicht irgendwie, sondern mit FABIAN NAVARRO!!!!!!!!!!