Die Nachlese zum großen Glück am 28. Oktober
Und da ist sie schon wieder, eure persönliche Glücks-Nachlese! Keine Ahnung, ob diese Worte jemals auf menschliche Augen treffen, im Idealfall lesen gnädig evaluierende Satrapen-Augen unserer Fördergeber, wie wir uns mit kostbarem Steuergeld gebaren.
Uns hat's jedenfalls gefallen, was schon auch an den positiv-verfälschenden Bildnissen unseres Top-Fans Dieter Decker liegen mag. Schaut, so schön hatten wir es damals vergangenen Freitag! Und es ist heute schon eine Angeberei sonder Gleichen, wenn man sagt, dass es so viel Publikum ins Strandgut getragen hat, dass sich die Gäste aus Wien ein bisschen vor der Pandemie gefürchtet haben. Wer kriegt in dummen Zeiten wie diesen noch seine Bude voll?! Wir!!!
Professor Buttinger führte wie eh ins Thema ein, und es ist eine jede selbst schuld, die seinen szientifistischen Ausführungen nicht glaubt! (Die Präsidentin tut's, wie hier abgelichtet, nicht und muss daher viele Lücken im Weltgebäude hinnehmen). Glück - das Sibirien der Themen! Schwer und glänzend wie Gold. Scharnier des Empfindens (Genuss vs. Vernunft, Ratio vs. Emotion, Deutsche vs. Polen). In seinem zweiten Beitrag deduzierte er "schlüssig", warum das Glück kein Vogerl, sondern ein Fogosch bzw. Arsch ist. Wegen Kugerln darin ist Schach unlängst in Verruf geraten, die Vermögensunterschiede nehmen in den Industriestaaten zu und es ist generell alles ein steiniger Weg zum Glück. Also versuchte es Buttinger drittens über die Poesie, und reimte das Glück nicht nur auf Osnabrück, sondern final auf Miststück.
Gut, dass wir nicht irgendeine Gästin zwecks Erhebung des Niveaus eingeladen hatten, sondern - Damen und Herren! - die Präsidentin der Präsidentin: Ilse Kilic! Sie ist nicht nur eine Verfasserin von wunderschönen Texten, in denen sie mit offenem Visir erzählt wie keine andere. Sie ist nicht nur Präsidentin der Grazer Autorinnen Autoren Versammlung. Nein, sie war auch Co-Direktorin des weltersten und -einzigen Glückschweinmuseums! Man schaue nach Möglichkeit bald in das Fröhliche Wohnzimmer.
Im Nadelstreif las sie aus ihrem Oeuvre. "Das chinesische Horoskop sagte nur, dass mein Vater ein Schwein war", und das ist ohne Funken Frechheit gesagt, denn "das Schwein torkelt durch ein Nadelöhr ins Paradies." Die Ode an die Happiness as a warm gun geht dann über die Bande der Anrufung der Glückskatze Suzie Traktor. Im "Sich selbst lesenden Buch" schreibt sie über das süße Leben: "Ich hätte das Glück gerne erlebt, wie es sich heiter verschwendet", und dass Schokolade zeigt, dass es sich lohnt, am Leben zu sein. In "Das Wort als schöne Kunst betrachtet" begehren die Romanfiguren gegen schlechte Behandlung auf, sie wollen es auch schön im Leben haben, das sei doch eine berechtigte Forderung an die Kunst!
Präsidentin Dominika Meindl hatte sich zum Glück auch was überlegt. Und zwar nicht ausschließlich zu ihrem eigenen (aber auch: "Happy Meindl-Wife, happy Volks-Life!). Aber doch hauptsächlich. So rührte sie sich selbst mit dem Absingen ihres Kindheits-Wurlitzer-Hits "La Montanara" zu Tränen. Glück ist ein Edelschmerz, es muss immer auch ein bisschen wehtun. So wie sie nicht in die Berge kann, wenn am Abend Lesebühne ist, aber es zahlt sich dann doch immer aus! Weiters listete sie "Happy Catastrophies" auf, denn die Frau Göttin bewahre uns vor allem, was gerade noch ein Glück ist. Außer es handelt sich zB um das Geheimwissen, dass Lady Diana Spencer das geliebte Kind von Spencer Tracy und Bud Spencer ist. Schließlich schilderte sie den schönsten Tag ihres Lebens - ein Ausflug ins Gut Aiderbichl, wo sie ein Autoquartett-Duell gegen den Teufel um ihre eigene Seele gewann. Da haben wir alle noch einmal Glück gehabt!
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