Damen und Herren,
wenn die Präsidentin zum ersten Mal in ihrer Laufbahn zufrieden ist, weil ihr Outfit und die Gediegenheit der Location zusammenpassen, bleibt in Linz nicht mehr viel Luft nach oben. Womit sollten wir dann in zehn Jahren die Gala für das erste Jahrzehnt toppen?! Am besten, wir buchen gleich die Staatsoper, sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Tickets.
Ob inhaltlich noch was drübergeht, wagen wir nicht zu versprechen. Und das trotz unseres Handicaps, dass Gaststar Hosea Ratschiller von somalischen Piraten entführt worden war und leider nicht auftreten konnte!
Immerhin hatten wir Anna Weidenholzer bei uns. Endlich waren wir wieder eine richtige Familie! Und was wäre eine Großfamilienfeier ohne Tränchen? Hier weint die Matrone Meindl, weil die heimgekehrte Tochter etwas sehr Liebes aus den gemeinsamen Anfangsjahren vorliest: "Gefühle sind wichtig, auch wenn's die falschen sind!"
Vielleicht hat die Despotin mit weichem Kern auch geweint, weil sie in SOCKEN!!! auftreten musste. Dank ihres Budapester-Eilzustellungs-Services konnte sie aber bald wieder lachen.
So groß die Abneigung gegen den alten und wohl auch künftigen Jung-Heiland Kurz ist, so viel verdanken wir ihm an Inspiration. Hier setzt Prof. Buttinger sein Hacking-Dramolett in Szene.
Es folgte sogleich ein Dramolett der Präsidentin: "Das Marsianer Würfelspiel. Ein fiktiver Impulsgeber für den oberösterreichischen Kulturstandort", bei dem es zu wüsten Kampfszenen kam. Ing. Monet spielt einen ranzigen Polit-Berater:
Prof. Buttinger wurde mit der dekadenten roten Gräfin eine Rolle an den Leib geschrieben, die enger sitzt als ein zu heiß gewaschener Slim-Fit-Polyesteranzug.
Auch den Heiland Kurz kann Monet sehr, sehr gut:
Anna Weidenholzer vermochte es, dem zunehmend törichten Treiben auf der Bühne literarischen Wert zurückzugeben. In ihrem neuen Roman "Finde einem Schwan ein Boot" gibt es ein Kapitel mit Trinkspiel, besser hätte sie sich nicht integrieren können. Aber das wisst ihr ja schon alle, weil ihr alle das Buch schon gelesen habt, ihr gescheiten Menschen, ihr.
Das Open Mic im Musiktheater verlangte nach einer gewichtigen Persönlichkeit. Ernst Josef Langwiesner kam, las und busste die Präsidentin her. Guter Mann, sehr guter Mann! Wir wiederum bussen den überaus guten Mann Klaus Schwarzenberger, der auch seine fünf Minuten Lesezeit verdient hätte, und wie. Stattdessen holen wir ihn siebenmal vor den Vorhang, weil er uns diese prachtvollen Bilder gemacht haben. Seit Wochen fragen wir uns, ob wir jetzt wirklich so fesch aussehen, oder ob's an seiner Kunst lag.
Natürlich: Wenn wir schon im Musiktheater spielen, braucht's entsprechendes Liedgut. Auf dem folgenden Bild ist die Inbrunst besonders gut illustriert: Die Blutgruppe singt "Linz, du bist a Zebrastreifn!", "Ich habe mir gestern einen Syrer gekauft" und "In da Nochbaschoft". Ohrwürmer fressen sich in unsere Neuronen [Nachtrag vom 3.10.: Wir haben sie immer noch, es ist schon fast arg.]
Hier erlebt Professor Buttinger sein persönliches Lesebühnenhighlight, als er mit einer TNT-Kerze die gesamte BlackBox einsauen darf. Konfetti und überall glitzernder Scheiß! Dabei war uns das Entfachen offenen Feuers auf der Bühne noch per Vertrag untersagt worden. Wenn man die glänzenden Kinderaugen des nutty professors ansieht, weiß man: zu Recht. Im Tagebuch ward also das Musiktheater in die Luft gejagt und dort neu aufgebaut, wo es ohne die Dummheit der FPÖ seit Jahrzehnten hingehört hätte (im Berg).
Immer noch schaut der Buttinger glücklich, schließlich ist Erntezeit: So einen reichen Gabentisch bei der Tombola konnten wir schon lange nicht mehr decken. Leider haben wir vergessen, wer Sachbuch über Inzest abgestaubt hat, sodass wir anonym sehr viel Lesespaß wünschen müssen.
So war das! Das Glück, Damen und Herren, das Glück! 10 more years! 10 more years!
Unsere fundamentale Dankbarkeit geht raus an: Anna Weidenholzer, Helene Stummvoll und Josef Meindl (Schuh-Lieferservice), Norbert Trawöger für die Vermittlung, Thorsten Teubl für die Realisierung der Gastfreundschaft, das liebe Musiktheater-Team an diesem Abend, unserem Sponsor Schlägl, der uns davor bewahrte, Zipfer-Seiterl trinken zu müssen. Dank auch an die Politik, für Inspiration und Subvention!
Am eifrigsten danken wir aber, mit virtuellen Stirnküssen, unserem innig geschätzten, treuen Publikum - wir waren fast ausverkauft!