Damen und Herren, liebe linke Hunde und rechte Gfraster,
schön war's in Ottensheim! Was im besten Sinne zu erwarten war. Schließlich war's nicht unser erstes Gastspiel in der Marktgemeinde der Herzen (die von der in Wilhering aufgewachsenen Präsidentin auch mit entsprechend glühendem Neid bedacht worden ist). Außerdem kennen wir ja die famose Gästin Christine Teichmann auch schon wieder ein Weilchen - und sie zu kennen ist synomym zu "sie zu mögen". Ihr Pfoat war Programm: "Kunst ist Chefin", und Teichmann ist die Obfrau der Kunst.
Entgegen seiner Ankündigung, wegen kunstferner Erwerbsarbeit wieder einmal zu gar nichts gekommen zu sein, flashte uns der liebe Chefingenieur erneut gescheit mit seinen Skillz. Zum Einen erklärte er sehr fundamental, dass links und rechts mathematisch-geometrisch ein recht weites Feld aufmachen. In einem sehr anrührender Text berichtete er zum Anderen vom anstrengenden Familienleben, das verschärft wird, wenn das Haus auf einer historischen Senkgrube voller gräuslicher, braun-gärender Hinterlassenschaften erbaut ist. Leider sind die fauligen Erdgeister so gemein, dass sie das jüngste Kind durch den Siphon hindurch indoktrinieren, die armen Eltern müssen eine Geistheilerin ins Haus holen. Ach und Weh, das Kind ist aber leider schon xenophob und verschworen, da hilft gar nichts mehr. Eija, sagt die Seherin, oben im Dachboden spuken Polkageister, deswegen ertönt zu Mitternacht immer so schreckliche Akkordeon-Musik. (Das hat er nicht exakt so geschrieben, aber die Autorin = DM lässt den Text in ihrem mentalen Dachboden weiter tanzen).
Gemeinsam mit Prof. Buttinger sang Monet ein sehr liebes, auf alter Melodei beruhendes Liedlein darüber, wie ein Kanzler mit seinem Fahrer im Bett landet, "ich könnt schwören, da war eine Frau dazwischen!!!"
Buttinger selbst sang (angelehnt an "Elenor Rigby") sein Erstaunen über "all die blauen Leute", die nerven viel zu sehr! Verdienstvoll nahm er sich auch an jenem Freitag der Lyrik an, in der er eine Ode an folgende Leute verfasste: "Owezahra
und Aufekreula, Viereziaga
und Zruckruadara, Einedrucka
und Außespeanzla, Hinicher
und Hergrichta, Hinterlader
und Vorlaufpipla, Daunehauer
und Umisteha". In seiner Einführung näherte er sich dem Thema "rechts" und "links" gewohnt "wissenschaftlich" an. Die folgende Abbildung zeigt die Etymologie von rechts an, was germanisch "gerade" bedeutete. Deswegen zeigen Demonstrantinnen gegen rechtsextreme Arschlöcher auch dieses Symbol:
Intrisant, nicht wahr? Die wirkliche Herkunft der politischen Einordnung kommt aus der Sprache der Mode - links ist innen (also der Kern, das Wichtige), rechts ist außen und wird z.B. mit Sauce angepatzt. Im Sinne des Weltfriedens ermunterte er das Publikum, weiterhin den rechts vom Weg der Vernunft abgekommenen Schäfchen durch gutes Zureden zurück auf den rechten=linken Pfad zu helfen.
Christine Teichmann machte uns die Ehre, eine kleine Tournee (inkl. Schweiz!) mit uns in Ottensheim zu beenden. Sie schrieb einen Text über eine sehr bedenkenswerte Wahlrechtsreform, in der nicht einfach pro Kopf gestimmt wird, sondern gewichtet. Je weniger deppert, desto besser. Die volle Wahlkraft wird nur den sehr Guten zugesprochen. Aber es wird's einem schon wert sein, fürs SUV-Fahren und Fremdenhassen politisch entmündigt zu werden, oder? Das ist auch Freiheit! Sehr schön auch der Text über moderne Sklavenmärkte. Es ist lustig, und es ist extrem unlustig, wie Pflegeexpertinnen aus dem Osten zu Markte getragen werden.
Die bunten Gaben der Tombola erfreuten das Herz des Publikums! Wahrscheinlich! Man sieht ja die glücklichen Gesichter so schwer vom blendenden Rampenlicht. Außerdem ist in Linz der Markt für grauenhaften Schas schon ein wenig gesättigt, sodass die Rücklaufquote des Glumperts steigt. Nicht aber in Ottensheim! Oder, ok, doch auch. Uns egal, wir verlosen den Schas so lange, bis er weg ist!
Ja, war denn die Präsidentin nicht mit dabei? DOCH! Wer glaubt ihr denn, hat fotografiert, und moderiert und inseriert und den Hund gebürstet? Und wer schreibt hier diese Nachlese? Sie! Eure Staatsmutti. Weil sie niemand fotografiert hat, nimmt sie eben ein besonders hübsches Porträtbild der famosen Zoe Goldstein, weil sooo viel schlechter schaut sie irl eh auch nicht aus. Und was brachte sie dar? Einen Auszug aus ihrem Roman, der von einer extrem langweiligen, echten Begegnung in Ottensheim inspiriert wurde. Zweitens eine liebe Utopie über die Hohlwelt, in der die Jungen wieder mehr Tracht tragen und man nicht mehr gendern muss. Heizpilze und Laubbläser gelten noch was, und es ist kein Verbrechen, Schwule bei der Ausübung ihrer Widernatürlichkeit ins Private zu bitten (wir sind eh tolerant, aber muss ich das anschauen?!).
Igitt. War natürlich Satire, ihr Booooomer!
So war das, ihr Kätzchen und Spätzchen. Wenn ihr wollt, sehen wir einander wieder - am 16. Juni, wie gehabt im lieben Strandgut. Wenn der Klimawandel sich von seiner angenehmen Seite zeigt, gehen wir Open Air in den Garten. Und wir featuren euch Georg Rauber, einen der ganz Lustigen!