Frieden sei mit den Mentschern, die guten Willens sind!
Liebe Welt, zahlreich warst du vertreten am Samstag, man kann sogar vom Luxusproblem einer leichten Überfüllung sprechen. Aber wir bleiben eh auf dem Teppich, vielleicht hat sich ja nur zufällig ein Reisebus mit Pilgern zu uns auf das Schiff verirrt. Die werden sich recht geschreckt haben, als der Monet gleich einmal die Präsidentinnenschärpe als Drogengurt missbrauchte. Aber er hat sich leider bei unserem peace-keeping-Betriebsausflug nach Islamabad eine lästige Heroinabhängigkeit aufgezwickt.
Die Meindl verlas ihre Ideen vom gefährdeten Frieden (arbeitslose Generäle ringen zäh um den Krieg) und von inneren Konflikten. Etwa jene, die Schriftsteller dazu veranlassen, bei Regionalzeitungen zu arbeiten und dort zu "Schmankerl aus der Region" zu laden. Gingen leider beide schlecht aus, die Geschichten.
Aus gegebenem Anlass brachte Prof. Buttinger eine Stellungnahme der Original Linzer Worte zum Vortrag. Satire darf nicht nur ALLES, sie muss. Demnächst hier nachzulesen.
Davon abgesehen schwindelte der Prof. inhonoris causa aber wie gehabt: Der Frieden sei erfunden worden vom griechischen Dachdecker Heraklit und der große Sexualforscher Marvin Gaye habe recht, die Menschen sollten einander mehr beiwohnen. Dazu brachte er eine Neufassung von "Give Peace a Chance" zur Aufführung, die mit "Scheiß di ned au" endete. Kann man machen!
Einen sehr guten Griff haben wir mit unserem Gast Klaus Lederwasch gemacht. Nicht nur, dass er mehr Bier trinken kann als wir Linzer, nicht nur, dass er täglich am Arnold-Schwarzenegger-Museum vorbeifährt, nein! Mehrere Damen ließen nach seinem Auftritt anfragen, was sein Beziehungsstatus sei. Natürlich kränkt es uns, wenn das Publikum unsere Gäste sexier findet als uns, aber da muss man großzügig drüberstehen. Wir waren ja auch verliebt, etwa als er ein Einhorn schlachtete, ein Drehbuch vorführte und allerlei Tierminiaturen auswendig(!) aus seinem Kopf heraussagte.
Nachher ging es gefühlsmäßig drunter und drüber, keine Ahnung, was Buttinger lachen und Lederwasch weinen machte (vielleicht dem Monet sein ergreifendes "Gebt's a Ruah", frei nach Cohens "Halleluhja"). Aber egal: Gefühle sind wichtig, auch wenn's die falschen sind.
So schön war's! Also an uns soll's nicht scheitern, dass jetzt Weltfrieden ist!
Im übrigen begrüßen wir es sehr, wenn das Beispiel Schule macht, uns Naturalien zuzustecken (diesesmal einen Riesenlaib selbstgebackenes Brot).
So! Die nächste Lesebühne wandert für ein einmaliges Gastspiel in den Kepler Salon, und zwar am Rosenmontag.
Fotos: Karin Reindl-Schwaighofer