Prof. Buttinger beim Einführungsvortrag, in dem er behauptet, "Sport" komme von "Diaspora"
Liebe Sportsfreunde,
heute brennen unsere Kehlköpfe vom Schlachtrufsingen. Die Ellbögen knorpeln nach unseren einarmigen Liegestützen. Der Kopf schwirrt wegen der Elektrolytgetränke. Aber sonst geht's uns gut - weil Bewegung ist gesund.
Am besten geht's hoffentlich unserer wunderbaren Gästin Karin Morschitzky, die aus dem alternden Ensemble herausblitzte wie der Alaba aus dem Nationalteam. Sie konnte punktgenau ihre Leistung abrufen und hat bestimmt ihren Sieg schon realisiert. Wir wissen jetzt jedenfalls, dass ihr einst Geisteskrankheiten als Gutenachtgeschichte beschrieben warden, dass sie Insekten fürchtet und beim Entsteigen eines Buses zuweilen hinfällt, weswegen sie Sport nicht mag.
Leseextremsportlerin Karin Morschitzky, hier als Fahrrad verkleidet
Der Rest des OLW-Teams überraschte mit Gewohntem. Prof. Buttinger führte einführend in die Irre, dass nämlich Sport lediglich der Massenbezähmung diene und erinnerte verdienstvoll an den unsäglichen Sager der ÖVP-Marek, nachdem Zwangsarbeit für Langzeitarbeitslose eine "Keule gegen Sozialmissbrauch" sei. Wäh!
Monet ließ dem Zufall die Zügel schießen, woraufhin Franz Kafka auf der Erdölstraße auf unseren Fußball-Augenstern David Alaba trifft. Es ging irgendwie auch um Verwitterungsgrus, aber da dunkelt die Erinnerung.
Präsidentin Meindl, der bullige Mittelfeldmotor der Lesebühne, attackierte das Publikum mit bodenständigem Humor (Wie geht die Liebe am Fuß des Everests?), törichten Verrenkungen ("Körperbeherrschung: Ich bin meinem Leib Hitler) und einem Tränenschlager, den sie der SVA und dem Neoliberalismus widmet ("I wead valian, wie nur ane valian kau, die a Hirn stott am Herz hot").
Von sich selbst am meisten gerührt: Präsidentin Meindl und ihr "Potschertes Leb'n"
Beim abschließenden "Sport ist Mord" kam es mittendrin gleichsam zu Aquaplaning im Singen, als jeder einzelne schwamm und sich später plötzlich wieder die Reifen fingen. Doof, sehr doof das alles!
Hier noch die drei fiktiven Fußballhymnen unserer grottenschlechten Heimatorte:
Schö-ne-ring,
ojeojeoje!
Mir tun so die Augen weh,
wenn
ich dich beim Spielen seh.
Bist ein kleines Erdbeerland,
ohne Glamour, ohne Strand.
Mag
dich trotzdem mehr als mich,
bin auch ich kein großer Stich.
Hier
regiert Ansfelden
wir
kämpfen wie die Helden!
Wenn
auch im Verlieren Meister
halt'ma
zamm wie Kleister.
Brucknerheim
und Autobahn
leider
kräht nach dir kein Hahn,
doch
wir stürmen für Ansfelden
gute
Kicker bitte melden.
Wels
du Stadt am Traunerbach
Machst den größten Gegner schwach.
Unsre
Ehre, die heißt Treue.
Unser Trick heißt Bauernschläue.
Wir
sind Händler, keine Kicker
dafür
ist das Konto dicker.
Weil
wir ungern laufen,
tun
wir uns den Schiri kaufen.