Freitag, 17. Mai 2024

Die Kunst ist noch nicht tot genug! Lesebühne mit Hirschl. 31. Mai

Freitag, 31. Mai, 20 Uhr, Kulturverein DH5 (Damen- und Herrenstraße 5, 4020 Linz). Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Los für die Tombola des Grauens).

Gast: Elias Hirschl (Wien, Staublunge, Taiwan)

Crazy, diese jungen Leute! Da nistet sich ein Autor in die Kunstwelt ein wie ein geiler Prachtfalter, der ein schiaches Raupenstadium (Stadion) gar nicht not hat – und dann will er sein Biotop gleich wieder zerstören! Andererseits: Mit Elias Hirschl ist es nie fad, also folgen wir ihm wie leicht betrunkene und -gläubige Lepidepterologen (=Schmetterlingskundler, damit ihr nicht googeln müsst). Töten wir halt die Kunst auch noch! Vielleicht folgt dann eine schöne Renaissance. Oder sie wankt wie ein Zombie durch die Gegenwart, auch unterhaltsam. 

Professor Buttinger kramt in seinem Hirn und seiner inneren Plattensammlung (mit Explosionen ist zu rechnen). Präsidentin Meindl denkt über die Kunst des sich Totstellens nach (mit Staatsgewalt ist zu rechnen). Chefingenieur Monet bastelt einen Frankenstein-Golem aus Sperrmüll (mit allem ist zu rechnen).

Mit sterblicher Musik der Blutgruppe und der tödlichen Tombola des Grauens. Große Vorfreude auf das DH5

 

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Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden gerne angenommen!

Weiterführender Infospam: https://www.facebook.com/Original-Linzer-Worte-112861892081408/

Freitag, 3. Mai 2024

Kunst ist noch nicht tot genug

Nächste Lesebühne: 31. Mai, 20 Uhr, DH5 (Damen- und Herrenstraße 5, 4020 Linz)

Mit ELIAS HIRSCHL!!!!!!!

Keine Sorge, wir können uns so einen internationalen Top-Star der Literatur eigentlich nicht leisten. Es wird aber mit eurem wertvollen Steuergeld nicht geurasst, denn wir sind sehr lieb, weswegen sich der Hirschl zu den milieu-üblichen Schas-Konditionen anlocken lässt. So ist halt die Kunst! Und deswegen muss sie ein bisschen sterben, denn wir wollen eigentlich auch reich werden.

Ein Bildnis von Hirschls letztem Auftritt 2018 bei uns, als wir gemeinsam eine Zeitreise unternahmen und Tyrannen töten wollten.


Donnerstag, 2. Mai 2024

Halbgöttliche Hunde, deregulierte Generäle, literarische Gewaltmärsche und brütende Dinosaurier in Linz Land. Die Nachlese zu "Höhere Gewalt"

Natürlich könnte sich eins beschweren, dass dieser Berni Wagner grad erst 2023 zu Gast bei uns war. Aber wer darüber sempert, dass dieser "Gargamel von Gallneukirchen" seinen Glanz auf unser törichtes Tun wirft, dem ist auf Erden nicht zu helfen. Es gliche der Narrheit, sich darüber zu beschweren, dass Welpen uns mittels Kindchenschema manipulieren, oder dass es banal sei, das allgemeine Frühlingsblühen schön zu finden.

Wer bei Trost ist, freute sich also mit uns. Nicht nur über den Wagner-Buam (Grandseigneur der extrem guten Unterhaltung), sondern über die künstlerische Mühewaltung unseres Haus-, Hof-, Leib-, Magen- und Herzens-Fotografen Dieter Decker. Sehet selbst! 

"Höhere Gewalt" war der Arbeitsauftrag betitelt, was unser Erklärbär Professor Buttinger ausgiebig für Informationen über die metaphysische Gesetzeslage nutzte. Spätestens die griechische Götterversammlung führte das ius primae noctis ein, gegen das sich der Mensch mit dem entschlossenen Bannspruch cave canem! zur Wehr setzen müsse, denn so ein Halbgott ist zuweilen ein notzüchtiger Hund. In seinem zweiten Beitrag lehnte sich der croonende Akademiker hc jedoch selbst an einen Halbgott an, indem er Elvis Presleys Post-Hymne "Return to Sender" in einen gesungenen Reparaturschein für die gesamte Menschheit verwandelte ("Zurück zum Schöpfer!"). Drittens erfüllte Prof. Klaus unseren vom Fördergeber vehement eingeforderten Bildungsauftrag durch Verfassen und Verlesen von Lyrik. Dieses Mal war die UNO seine Adressatin, sie möge sich mit heißerem Bemühen dem Ausbruch des Friedens widmen. 

Berni Wagner hielt sich zu unserer Überraschung heuer an das von ihm selbst vorgeschlagene Thema (von uns aus könnte er ALLES machen). So berichtete er aus dem mehr oder weniger anstrengenden Arbeitsalltag des Krampus. Einerseits ist die Hackn auf einen einzigen Tag im Jahr beschränkt, andererseits muss man das Zeug dann halt auch wieder verräumen etc. Außerdem werfe die antiautoritäre Erziehung die Sinnfrage auf, wenn Aggression die Seiten wechselt ("Ich versteh' das, lass es raus!"). In seinem zweiten Text sprach uns Wagner vom Volkssport "Untauglichkeit", der die einzig sinnvolle Abwehr-Reaktion auf Leute wie etwa den Bazooka-General sei, "ein emotional deregulierter Psychopath erster Güte", der eine Kuh mit einer Panzerfaust zerfetzte (wahre Geschichte!). Drittens erfolgte ein sehr, sehr deeper Essay über den fraglichen Wert von Pünktlichkeit. Der Autor selbst hält es mit "Pünktlichkeit plus" und postuliert: "Wenn du mich zu spät nicht zu schätzen weißt, hast du mich pünktlich gar nicht verdient!" Mit diesem Motto wollen wir künftig durchs Leben taumeln und glücklich werden. Stichwort: "Ihr Uhrensöhne!" (bester Witz des Abends). 

Chefingenieur René Monet, der zuvor noch über eine Schrei- und Schreibblockade geklagt hatte, verlas einen seiner bisher zehn lustigsten Texte über die himmlische Gewaltenteilung. Das Personal der Lesebühne stirbt und kommt aufgrund der Verwechslung der Autorin des Flops "Der Papst ist meine Mutter" mit Elfriede Jelinek in den Himmel, wo die drei Tunichtvielgute sofort das Werkl übernehmen und eine cöleste Übergangsregierung bilden. Es geht hin und her, am Ende müssen die drei reinkarnieren. Auch im zweiten Text thematisierte der Ansfeldner Gelegenheitspoet die Qualen des Schöpfens, denn "Texte müssen durch Gewaltmärsche meiner Finger über die Tastatur aus dem Körper gepresst werden." So erfuhren wir über medizinische Indikationen einer Fäkaltransplantation nach einer Kreuzfahrtskatastrophe und das Spiel mit dem Tod (super Tipp: zu einem Ego-Shooter herausfordern, der Tod kann nicht anders, als sich selbst dauernd abzuknallen). Musikalisch ließ Monet einen polnischen Wanderarbeiter über die Zumutungen der Existenz, aber auch die Liebe zu einer gewissen Erika weinen ("Büffelgras Vodka"). 

Bundespräsidentin Dominika Meindl verlas zunächst allerlei Schadensmeldungen, die sich wie stets nur in Nuancen von der erlebten Realität unterschieden: Bühnenbildzerstörung durch Asteroideneinschlag, feuchter Keller wegen ausgebrüteter Godzilla-Eier (Schmelzen von Permafrost) und Menschenbefall der Erde. Dann entdeckte sie ihre eigene göttliche Natur und wurde schwanger von Ryan Gosling, dessen zwölf entzückende Küken wirkmächtig in zwölf Erdteilen die Frohbotschaft nach Minki sangen, samt ergreifender Kirschenlieder ("Cherry, cherry Lady!").

Beim Tagebuch ging wieder einmal alles schief, die Mitarbeiter "Monettinger" vergiften die Gemeinde Wilhering beim Versuch, der Präsidentin eine blaue Wellnessgrotte in den Keller zu bauen. Die Wagner-Truppe entführt die irregeführten, bleikontaminierten Anwohner und will das azurblaue Volk im Mühlviertel ansiedeln, um einen Linksruck zu verursachen. Leider entstand bei der Rückholaktion ein Wurmloch genau über dem Altstoffsammelzentrum Alkoven, sodass jetzt die drei Pfarren Wilherings leer stehen. Neue Volksangehörige bitte melden!

Am Ende sangen alle miteinander das Lied vom gemeinsamen Menschsein und den daher einhergehenden verschiedenen Gestänken. Bitte nicht an Josef Hader verschergeln, sonst müssen wir ihm Copyright zahlen. 

So! Das war's, was die höheren Mächte betrifft. Für den 31. Mai wird sich unser Gast Elias Hirschl ein neues Thema ausdenken. Füllt uns das DH5 bitte wieder restlos an!