Fotos: Andreas Topf, Ehrenmann
Sehr geehrte Kunstfreunde und Banausinnen!
Wir dachten ja schon, dass wir in elitären Ellipsen lesen müssen, weil ihr Hobbyatheisten die kirchlichen Feiertage saufend am Strand von Grado vertändelt, aber wir haben euch TOTAL unrecht getan, denn das geschätzte DH5 war voll wie ein österreichischer Grado-Urlauber (=Strandhaubitze). Würdig und recht! Für die sieben Geißlein, die wirklich nicht kommen konnten, verzähle ich (=Meindl) im üblichen Erlebnisaufsatzstil, was war.
Professor Klaus Buttinger, Chief Mansplainer in Charge, erleuchtete das Volk mit verbrieften Beispielen für "Kunst": Diogenes liegt ungerührt vor seinem Wohnfass und sagt zum Großen Alexander, "kunnst ma bitte aus da Sunn geh" - die Geburtsstunde westlicher Kunstgeschichte. Der Bogen ging bis zu Nitsch sen., einem Fleischhacker, der zu Hermann sprach, "geh, kunnst du bitte in Bluatküwo auslaan?" Man sieht, so das Fazit des vifen Buttingers: "Kunst kommt von Kalauer."
In seinem zweiten Beitrag sang er (quasi gemeinsam mit Dean Martin) die EU-Wahlbeteiligung in lichte Höhen, man mag nicht like a lazy ocean sein, sondern "wöhlen geh" ("sway with me"). Das Gedicht, das er weiters zum Vortrag brachte, hat die Protokollantin versäumt, weil sie derweil in ihr Balzkleid schlüpfte (s. "Performancekunst").
Zu unserem Schrecken mussten wir feststellen, dass Elias Hirschl ganze zehn Jahre nicht mehr Gast bei uns war, was ein arger Betrug am Steuerzahler und Subventionsgeber ist, denn es steht in jedem oö. Fördervertrag völlig zu Recht, dass der Hirschl mindestens alle drei Jahre einzuladen ist! Sehr liebenswürdig sein Entgegenkommen bei den Publikumserwartungen, denn natürlich kann er seine Texte einfach vom Handy ablesen, aber er hält sein Buch davor und schafft so eine wertige Aura des Kunstgenusses.
Chefingenieur René Monet suchte sehr Wissenswertes über Kunst aus dem Internet zusammen. Er legt es dem mittelbeleuchteten "Kunstexperten" Kevin Neuhäuser in den Mund, der befragt wird, was er denn über das Thema wisse. "Behindertenkunst kenn i mi ned aus." In der Bildenden Kunst gebe es "den mit dem Ohr." Tanz? "Do gibt's viele! I kenn kaan." Und bei Theater kennt jeder den Shakespeare und im Deitschn "Die Faust".
Präsidentin Dominika Meindl erschien danach in der roten Version des Birkhahn-Prachtkleides, um darin die Performancekunst mit dem eigenen Leib zu töten. Schönes Detail: In der ersten Reihe saß Walter Kohl, der einzige Mensch, der Mitmachtheater noch mehr hasst als Meindl.
Hauptpreis bei der Tombola des Grauens war eine windschiefe Madonna aus Wachs sowie eine fast volle Dose Moonboots-Pflegeschaum (mit extrem hohem PFAS-Gehalt, mjam!).
Das Schlusslied sang Stargast Hirschl, und damit war die Kunst dann endgültig tot genug.
Das war's! Nun noch bitte Elternhefte heraus und aufnotiert: Die nächste Lesebühne dröhnen wir euch am 28. Juni rein - GROSSES JUBILÄUM!!!!! Wir laden auch den Landeshauptmann ein, also zieht's das Feichtogwaund au! Mit Mieze Medusa & Yasmo ("MYLF"). Und vielleicht mit Bruckner-Content, je nach dem, ob der LH die Förderung erhöht. 20 Uhr, DH 5, Open Air im Hof
Hier ist zu sehen, wie pfleglich mit dem Bühnenoutfit der Präsidentin umgegangen wird. Die volle Ladung an Bildern wär' auf unserer Facebook-Seite zu finden. Aber wer will das schon?! Obwohl sie schon sehr schön sind, das muss man sagen.
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