Mittwoch, 7. September 2022

Kurz und Klein: Sprint- und Bonsai-Literatur am 23. September

Obacht, wir bledern voll in einen hyperaktiven Herbst!

Freitag, 23. September 2022, 20 Uhr, Kulturverein Strandgut (Ottensheimer Straße, 4040 Linz).

Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Tombolalos)

Das Leben ist kurz und groß die Kunst! Sie muss deswegen aber nicht immer so lange dauern. Mitten in der Energiekrise wollen wir euch keine Zeit stehlen. Die Lesebühne verpulvert zwar wie immer fast zwei Stunden, weil die Präsidentin sich fix in ihren Ankündigungsgirlanden verheddern wird („In schwierigen Zeiten keine Veränderung!“), aber Prof. Buttinger wird besonders scharf auf Kürze und Würze des literarischen Outputs achten. Chefingenieur Monet muss dieses Mal keine unerschöpfliche Stromquelle erfinden (Top-Job im August!), sondern einen Menschenschrumpf-Automaten sowie einen Klassiker-Eindampf-Schreibroboter. Wahrscheinlich kommt aber wieder alles anderes, woher sollen wir das vorher wissen, was wir euch in zwei Wochen auf die Bühne pracken? 

  

Foto: Carmen Sulzbacher

Zu Gast ist Katrin ohne H, die slammt und moderiert wie eine Eins, und deren Kunstwollen wir im lieben Innsbruck schon lange mit begehrlichem Wohlwollen betrachten. Ihr wisst ja, „Frau Herrmanns Katerstrophen 5000 = Innsbrucks intermediale Lesebühne“ ist unser love interest.

Mit kurzweiligem Liedgut von der hauseigenen Band "Blutgruppe" und kleinteiligen Präsenten bei der Tombola des Grauens. Das alles im höchstgeschätzten Strandgut!

Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden gerne angenommen.

Mittwoch, 24. August 2022

Fünf Fatwas gegen Putin. Leichte Sommerunterhaltung


 Abb. 1: Soundcheck mit Subwoofer

Eine andere Lesebühne hätte aus dem gestrigen Abend vielleicht eine bodenlose Frechheit gemacht - das Publikum zahlt teures Geld in Zeiten wie diesen, um dann faule Sommergespräche kleiner Geister kredenzt zu bekommen! Nicht mit uns. Nicht einmal den Hund haben wir in das Bühnengeschehen eingebunden, um billig Unterhaltung herauszuschinden. Nein, wir waren nicht bereit, uns von einem analphabetischen Wesen, das noch nie in das österreichische Sozialsystem eingezahlt hat, die Show stehlen zu lassen! Auch wenn die Menschen im Kultur Hof lieber die drolligen Streiche der First Bitch gesehen hätten. Aber wir machen KUNST, und die muss auch wehtun!

Freilich konnten OLW-Profi-Exegeten eine gewisse Lässigkeit feststellen, etwa im Label "Best of" oder in den Überleitungen von Professor Buttinger: "Kaunst weidamochn." Er will von Vladimir "Depp" Putin übrigens seinen Namen wiederhaben (Buttin-ger), weswegen er drei Wege zur letalen Vergrämung des Ursurpators vorschlägt. In diese Kerbe schlägt auch Präsidentin Meindl, die zur nachhaltigen Nutzung von Energie aufforderte - hauptsächlich ihrer eigenen: "Meine Life-Life-Balance!" Es mache ihr viel Mühe, Patriarchen zu züchtigen. Man kann feststellen, dass an diesem Abend gleich mehrere Fatwas gegen den dummen Russen ausgesprochen wurden, im TAgebuch fliegt dann nämlich auch noch der Kreml in die Lüfte. Der Tyrannenmord - ein wichtiges Motiv im Kunstwollen der Original Linzer Worte!

Abb. 2: Bei der Tombola des Grauens darf man beim Grauen nicht sparen. Man muss sich am Ende eine größere Lieferkettenunterbrechung und Warenknappheit wünschen.

Chefingenieur Monet lud zur Reise ins "Tal der 100 Mösen", bei er den herrlichen Bildbruch schuf: "Ihm waren nicht nur die vielen Mösen ein Dorn im Auge." Auch memorabel: "so erwies sich sein frei baumelndes Geschlechtsteil als Rettung". Sodann schickten er und der Professor den Karlicek in die Sauna. Ob er nackt war? "Natürlich! Was denken Sie von uns?" 

Die Präsidentin hatte sich als Einzige vollständig der Ambition unterwunden, NUR neue Texte zu verlesen. Besagten Energiesparaufsatz ("Wieso gibt es immer noch After Eight!? Und Audis!) + ein Drehbuch für einen Sommerhit - "Jäger des verlorenen Sprachschatzes": Indiana Jones kommt der EU auf die Schliche, dass jetzt auch die Algebra gegendert werden muss, woraufhin der Westen an den Rand der Apokalypse gerät. Dank der Hilfe Luis de Funes' gelingt mit knapper Not die Rettung. Das Gas fließt wieder, und man darf in Russland schwul heiraten. 

Als Blutgruppe gaben die Herren Folgendes Liedgut zu Gehör: "Corona, Corona - sog waun kummst n du?", "Heid siag i wieda Sterndal" (Dream a little dream with me) und ein ergreifendes, oligarchisches "Reif für die Insel" vom Herrn Ingenieur.  

Nun legen wir uns noch einmal kurz in die soziale Hängematte, aus der wir uns spätestens am 23. September schälen, um die nächste Lesebühne im hochgeschätzten Strandgut mit unserem Kunstwollen zu beleben. 




 

Donnerstag, 11. August 2022

Sommer, Sonne, sorgenlos: Der literarische Kummer-Exorzismus

Sommerbühnen-Gastspiel im Kultur Hof

Dienstag, 23. August, 19 Uhr, Ludlgasse 16


Tickets: https://kultur-hof.reservix.at/tickets-original-linzer-worte-sommerbuehne-lesebuehne-in-linz-kultur-hof-am-23-8-2022/e1942662

Sorgen und Spaghetti, ihr kennt das: Am Ende hat man sich zu viel davon gemacht. IMMER. Das Ensemble der Lesebühne eures Vertrauens bemüht sich um praktische Spartipps in Sachen Ängste, Pein und Bedrängnis. Prof. Buttinger beweist den Segen gesunder Aggression; dass man etwa durchaus einmal einem Despoten einen Bierkrug ins Gesicht stellen kann, wenn der am Nebentisch herumfaschistelt – in Gedanken auf alle Fälle! Präsidentin Meindl verkörpert wie keine andere die heilende Superkraft von Selbstfürsorge („Was, schon 14 Uhr?! Das reicht für heute!“) und Autosuggestion („Ihr seid super, weil ich super bin!“). Chefingenieur Monet zeigt den menschlichen Ausweg, wenn es mit Gewalt und Doofheit nicht klappt: Verwandle deine Melancholie in negative Energie + sehr lustige Texte!

Auf der Sommerbühne des geschätzten Kultur Hofs kredenzen die drei Narren die Früchte ihres mentalen Schrebergartens. Höhepunkt ist die spiritistische Vertreibung böser Geister!

Wie immer mit Liedgut von der „Blutgruppe“ sowie die Tombola des Grauens.

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Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden gerne angenommen.

Weiterführender Infospam: https://www.facebook.com/Original-Linzer-Worte-112861892081408/

Sonntag, 22. Mai 2022

Rabenväter, Blutbäder und Monets verscherbelte Nieren. Die Kriegsnachlese


An unsere Völker! Wir haben euch den Krieg erklärt! Jetzt kennt ihr euch aus. 

Es wird bei uns ja am Anfang einmal alles hererklärt, damit im Folgenden wieder alles zerdenkontruiert wird. Die informative Aufbauarbeit übernimmt seit Jahrzehnten unser Prof. Klaus Buttinger, die Haubitze der Wissensvermittlung. Er sagt, passt's auf, Folgendes: Die Urzelle des Krieges ist bei den Schimpansen zu finden, nämlich bei einem besonders schiachen Vertreter mit hitlerbärtigem Antlitz - der Beginn von 14.000 unnötigen Blutbädern. Den Krieg darf man im Übrigen nie beim Namen nennen, obwohl er der Vater aller Dinge sein soll (die Mutter ist die Wirtschaft) - die besonders bösen Kriegstreiber nennen ihr Tun "militärische Spezialoperation" oder "aktives Hegemonialstreben". Der Mensch ist insgesamt eine Schlange, die den Hals nicht vollkriegt. Sein Fazit: Ficken für den Frieden!

Weiters lud der friedensbewegte Professor zu einer schönen Meditation, beginnend beim Leid über den bösen Namensvetter: Immer nur ist vom Putin die Rede, der arme Buttin-ger fühlt sich jedes Mal angesprochen, um dann zu bemerken, dass es wieder nur um den widerlichen Aggressorenarsch geht. In dreierlei Ausführung widmet er sich also der Frage "Putin muss weg, aber wie?" In drei Varianten sinniert er über dessen letale Entnahme aus dem Bestand. Durch eine Einzelperson wird's zu teuer, ein Spezialgeschwader ist noch kostspieliger. Am besten klappt es mit dem Putinmord wohl durch eine parapsychologische Kollektivanstrengung mittels vergiftetem Ziegenkäse (und irgendwas mit einem morphogenetischen Feld, aber da hat die Archivarin grad nicht aufgepasst).

Endlich aber! Die Stargästin Cornelia Travnicek hat sich von ihrem kleinen Schock angesichts der der Themenverkündung nichts anmerken lassen. Sie präsentierte sich als niederösterreichische Staatskünstlerin, die St. Pölten als "Leber" ihres Bundeslandes bezeichnet. Das bringt uns zum Grübeln - vielleicht sollten wir OberösterreicherInnen NÖ annektieren, dann wächst zusammen, was zusammen gehört. Sodann las Travnicek Gedichte, in denen der Krieg als der Vater aller Dinge als ganz schön schiacher Rabenvater benannt wird (eine Beleidigung übrigens für jeden Raben!) und das logisch in der Aufforderung mündete, das Patriarchat zu stürzen. Da kann man gar nichts gegen sagen, gar nichts.

Ausnehmend gut gefallen hat uns auch ihr Abschlussbericht über das Aufenthaltsstipendium am LCB mit Marienkäfern und Wut sowie die Erzählung vom Traumspenden - "wenn das Weltverbessern immer so leicht ginge!" AUSSERDEM eine Passage aus "Feenstaub" führt in die Unterwasserwelt, Begegnung mit einer Nixe und einem verlorenen Jungen. Eine Stachanowa der Lesebühne.


Fleißig wie stets war Chefingenieur René Monets zum einen mittels seiner genialen lyrischen Arbeit: "krieg eier kuchen freude friede frei" sagt, wie es zugehen muss, damit es wirklich nie wieder Krieg gibt:

"die geifernden untoten mit ihren verwesten gehirnen

frohlockend und zuckend tanzen sie den charleston auf der schlachtfelddisco

im wummernden artilleriefeuer im gleißenden atomblitz"

Bitte unbedingt in voller Länge unter dem angegebenen Link lesen! 

In seinem zweiten Beitrag ließ er den sehr deutschen, sehr rassefreudigen Dr. Korkskruv wiederauferstehen, der Nehammer in der heiklen Frage der Neutralität berät. Was aber ein wenig in die Hose geht, weil der Kanzler nicht sooo gut Englisch kann und schon auf dem Sprung zum Logopäden ist. "Juice - apple or orange?" Immerhin erleidet der querschnittgelähmte Sinster-Doktor eine Wunderheilung. 

Seine sehr melancholische, sehr schöne Version von "Sunday, bloody Sunday", nämlich "Saugfrast, blödes Saugfrast" war das umjubelte Schlusslied, aber so weit sind wir noch nicht ganz, es drängt sich noch die Meindl in die Nachlese:


Die Friedenspräsidentin Dominika Meindl: Wieder einmal vergeblich versucht sie, dem Publikum ein beklopptes Drehbuch anzudrehen. Kaiserin Sissi schnitzt Nazis die Stephanskrone in die Stirn, bevor sie in Äthiopien endlich ihr Glück findet. In ihrem zweiten Text hindert sie der Herrgott daran, ihren Nachbarn weiter zu sekkieren, diesen "Möchtegern-Diktator im Jungscharleiberl". 

Beim Tagebuch forderte sie "Lesensraum für die Lebensbühne", scheitert aber wieder einmal ziemlich spektakulär - die Ansfeldner Autobahnpolizei erschießt Buttingers Schlachtross. Monet setzt auf Hamster statt Panzer und überhebt sich bei der Einmann-Belagerung Innsbrucks. Als Reparationszahlung werden seine Nieren an die italienische Organmafia verkauft. Meindl schmollt im Bunker, besoffen von Rachegefühlen und Hollerlikör aus dem vorhergehenden Jahrtausend. Am Ende stellt sich heraus, dass man mit PMS nicht zu viel saufen sollte.

 


Eine sehr schöne "Nachspann"-Sendung mit Cornelia Travnicek hat Erich Klinger gestaltet: https://www.fro.at/cornelia-travnicek-im-gespraech-und-bei-den-olw/

Die nächste Lesebühne ist am 23. August im Kultur Hof! Im Strandgut dann wieder am 23. September, zu Gast ist Katarina ohne H, hurra!

Mittwoch, 4. Mai 2022

Wir erklären den Krieg: Über die dümmste Sache der Welt


Freitag, 20. Mai 2022, 20 Uhr, Kulturverein Strandgut (Ottensheimer Straße, 4040 Linz).

Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Tombolalos = 1 Kriegsanleihe).

An unsere Völker! Kriegt euch wieder ein!

Herrschaftszeiten, in welch dummen Zeiten wir leben! Aktuell wird ja wieder überall hochgerüstet, als ginge es um Untergatten, als brauche man für jeden Wochentag einen anderen Panzer! Alle wollen zur NATO, aber wäre es nicht billiger, einfach Putin in einer pazifistischen Spezialoperation in eine... äh „human fatality“ zu verwandeln? Doch die wichtigste Frage: Was muss denn noch alles passieren, bis Frau Herrgott top down das friedliebende Matriarchat einführt? Müssen wir wieder alles selber machen?!

Das Oberstreitkommando der oö. Landesliteraturverteidigung erklärt euch also den Krieg. Für euch schlachten wir Pölster, stellen historische Schlachten nach und annektieren konkurrierende Lesebühnen. Prof. „Lysistrata“ Buttinger bricht eine Lanze für den Frieden, Chefingenieur Monet reüssiert in der Entrüstungsindustrie und Präsidentin Meindl führt schon lange Rosenkrieg gegen das Patriarchat.

Stell' dir vor, es ist Lesebühne, und alle gehen hin.

Zu Gast ist Cornelia Travnicek, auf deren Wiederkehr wir uns schon seit 2010 freuen! Sie war von Beginn an eine der vielseitigsten Autorinnen des Landes und hat seit damals Preise und Auszeichnungen in solcher Zahl bekommen, dass man sagt: Jawoi, das ist recht.

Dazu gibt’s Pro- und Antikriegsliedgut von der „Blutgruppe“ sowie die Tombola des Grauens. Das alles im höchstgeschätzten Strandgut!

Dienstag, 3. Mai 2022

Spritzendes Herzblut, Eierstöcke voller Bienen und Androiden mit Harnverhaltung: Die Nachlese zur Roboter-Lesebühne

Und so kam es, dass wir nach dieser ersten realen, analogen Lesebühne seit 1000 Jahren Pest dastanden wie wunderliche Tiroler auf dem Glungezer und sagten: "Mei, schian! A so a Tagele! Gewaltig!" Das menschliche Glücksgefühl angesichts humaner Gemeinschaft kann uns halt kein Roboter wegrationalisieren. Und Sachen nicht der Reihe nach erzählen, dass ist auch ganz und gar menschlich (bzw. Unart der hier nachberichtenden Bundespräsidentin).

Es ging also um Roboter vergangenen Freitag - unser Einstieg in den Projektzyklus "Digital Linzer Worte", ein Leuchtturmprojekt für das Land der Moöglichkeiten in der Konjunkturbrumm-Metropole L_nz! 

Zu Gast war Silke Gruber aka wand_lungen. Wir hatten ihr zur Entspannung vorher eröffnet, dass sie in ihrem Tirolerisch gerne auch nur die Bedienungsanleitung für einen Rasenmäherroboter vorlesen könne, wir seien ihr linguistisch jetzt schon verfallen. Tat sie aber nicht! Stattdessen erquickte sie uns mit einem Up-Date-Leidensprotokoll (feelin' ya) und einer elektro-gestützten Hommage an Doris Days "Que sera?" Die Antwort war eine Aneinanderkettung mütterliche Weissagungen im Sinne von "Es kimb, wosch kimb".

Die allerschönste Idee an einem ideenstarken Abend: Was, wenn die kleinen Kinder nicht mehr von Frauen produziert werden müssen, sondern vom Fließband kommen, oder wirklich einmal vom Storch, oder von anderen Tieren, die einen Image-Boost brauchen? Die von der Reproduktion befreiten Frauen atmen auf, stattdessen bringen sie Bienen auf die Welt - eine Geburt ist nicht mehr als ein kleines Fürzlein, und nebenbei hat man was für die Umwelt gemacht. Top! Das Beste aber: Weil die Gebärmutter etc. nicht mehr so viel Platz braucht, lässt die Evolution den Damen jetzt Blasen wachsen, die so viel Urin fassen, dass sie nur noch alle drei Tage Lulu müssten. Wie cool ist das denn!?

Professor Buttinger klärte das Publikum singend darüber auf, dass Roboter nicht aufs Klo müssen, weil sie keine dafür geeigneten Organe besitzen. Good to know! Weiters informierte er das Publikum, dass es im Verblendungszusammenhang der Matrix gefangen sei, und dass die Menschen bald eingespart werden, also möge man sich bitte kämpfend erheben, aber JETZT!!! Leider verfällt er im Zornesrausch auch auf die Idee, die Kolleg:innen für Propaganda-Roboter zu halten, weswegen ihn die Präsidentin per Spock-Betäubingsgriff kurz auf Standby setzt. Nachher geht wieder alles tipptopp beim ProfBot Buttinger. Seine Moritat zweier Automaten, die sich ineinander verlieben, prangte mit zwei Schlüssen - einem traurigen und einem noch traurigeren. Unsere Gefühlschips knarzten vor Empathie.

In vitalem Grün ausgeleuchtet ist hier Chefingenieur René Monet abgebildet. Er verlas eine skurrile To-Do-List für eine Alexa-Armee. Sehr mitreißend auch seine Ballade von am hoatn Omd voll hinicher Technik - Mensch vs. Roboter vor dem "Wir sind die Roboter"-Soundwall. Kraftwerk für Lustige!Voll menschlichem Leid dann sein Schlusslied über die allmähliche Verdrängung des Menschen durch Schrauben, Prothesen und Chirurgie zu den Klängen des geliebten Semmeltrenz-Klassikers "Fake Plastic Trees" von Radiohead. "Bitte gebt's ma an Frühling nu! I bin scho hi - nehmt's an Automatn."
 

Präsidentin Dominika Meindl hatte einen besonders singschwachen Tag und musste alle ihre Strophen an die verlässlicheren Mitarbeiter outsourcen, aber das kommt davon, dass man keine Maschine ist, die kann immer. Stattdessen schickte die Matriarchin in einem leicht autobiographischen Text (anders kann sie's nicht) ihre "Heldin" auf der Flucht vor allzu menschlichen Terminatoren in die Alpenfestung im Toten Gebirge. Die fiktionale Heldin hatte nämlich durch die Erfindung von Hobby-Robotern, die statt uns Tiere streicheln und Briefmarken sammeln, das Ende der biologischen Bevölkerung + der heiligen Dreifaltigkeit ausgelöst. Blutgruppe B positiv spritzt auf Aprilschnee, After Eight werden gehasst und die Wirkmacht der Sprache gefeiert. Das Übliche halt!

Das alles nur, um einen Spannungsbogen hin zur vom Publikum hibbelnd herbeigesehnten Tombola des Grauens zu spannen!

Ist das eine Tombola, oder was?! Das Beste: Dieses herrliche Schnapsfässlein im Zentrum wurde noch nicht abgeholt und wartet am 20. Mai auf sein neues forever home wie ein Dackel im Tierheim. Diese VHS-Kassette hat schon seine neue Besitzerin gefunden, und wir freuen uns mit ihr wie Edith Klinger für Sachen.


 Nächste Lesebühne: 20. Mai - die Ankündigung ist schon in diesem Blog zu lesen!

Freitag, 15. April 2022

Die Roboter sollen was hackeln, herst! Lesebühne am 29. April

Grafik: René Monet

Freitag, 29. April 2022, 20 Uhr, Kulturverein Strandgut (Ottensheimer Straße, 4040 Linz). Eintritt frei! Der Austritt kostet 2 € (= 1 Tombolalos). Bitte die 3 G-Regel beachten.

Groß ist die Angst des Volkes, von Automaten ersetzt zu werden. Wir aber sagen: Scheiß an, Paula! Dann habt ihr alle mehr Zeit, Lesebühnen beizuwohnen! Das Ensemble eurer Original Linzer Worte setzt schon seit Jahren auf die Unterstützung von Schreib-Robotern und Performance-Androiden. Gebt es zu, ihr habt nie etwas bemerkt! Am 29. April outen wir zahlreiche KollegInnen aus Politik, Medien und Kunst als menschliche Raubkopien, wir automatisieren die Automatisieren und schicken ein mechanisches Heer nach Russland, um den Ober-Androiden Putin zu besiegen. Es ist nämlich absolut hassenswert, dass man seinetwegen derzeit nur mit schlechtem Gewissen das Leben als Mensch genießen kann.

Zu Gast ist Silke Gruber, die überaus pfiffige, versierte Poetry Slammerin aus Hall und Mitglied der von uns geschwisterlich geliebten Innsbrucker Lesebühne „Frau Herrmanns Katerstrophen 5000“. Sie ist echt!

Dazu gibt’s Automaten-Musik von der „Blutgruppe“ sowie die 100% menschliche Tombola des Grauens. Und denkt an die Biervielfalt im supernen Strandgut, njam!

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Die Original Linzer Worte sind die welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice: Tombolaspenden werden jederzeit angenommen!

Weiterführender Infospam: https://www.facebook.com/Original-Linzer-Worte-112861892081408/