Samstag, 17. September 2016

Edith Klinger, fette Bradeln, monogame Viren, Angst im Taxi. Das war die Partnervermittlungsbühne

Liebe Einsame Menschen, heimlose Tiere, glücklich Vermittelte! 

Es war uns eine innere Massenhochzeit: So schön hatten wir es vergangenen Freitag mit euch! Das fing schon an mit der Projektion unseres Videos, mit dem wir uns - wie immer - jahrelang abgeplagt haben, nur damit ihr es lustig habt. 
Prof. Buttinger hub wie immer mit einer eher eleganten denn wahrhaftigen Einführungsvorlesung an. Die Menschheit habe sich etwa den Virus der Monogamie damals im Zweistromland eingehandelt, als Bürde der neolithischen Revolution. "Kriegen Sie das aus dem Kopf!"


In seinem zweiten Beitrag schuf der Professor der Herzen singend seinem Wunsch Raum, einer anderen Person sexuell beizuwohnen. Kann man machen. 


Hormonelle Interaktionswünsche bewogen auch das Ehepaar Bauer, singend in Erscheinung zu treten. Man sei nun schon eine Weile verheiratet (was sich genau am Auftrittstag jährte), da bleibe als gemeinsamer Freizeitspaß nur noch das Karaokesingen. Und so verdarben die beiden jede Stimmung by saying something stupid like I love you. Wir Zuhörende hatten starke Gefühle. Noch stärkere dann beim Schlusslied: "Sweet child o'mine". Bleibt noch lange zusammen, singt noch viel Liebesschas!


Bitte jetzt aber endlich zu unserem Stargast, dem ebenso jugendlichen wie supernen Yannick Steinkellner! Möglich, dass es sein ganz leis angedeutetes Steirer Idiom ist, sicher, dass es der Inhalt seiner Texte war ("ich bin schwer vermittelbar!"): Wir alle wollten ihm ein gutes Platzerl geben und alle Operationen zahlen. Um einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen, riefen wir den Unterhaltungszombie "Herzblatt" zurück ins Leben. Die Meindl hat den Grazer Welpen bekommen! Von außen betrachtet müssen wir aber sagen, dass sie im Vergleich zu seiner blühenden Jugend aussieht wie Godzilla.


Die Liebe besang auch unser Open-Mic-Star Frau Tomani. Ganz im Geiste der "Original Linzer Worte" mit allerhand Instrumenten und 124 Kilo Charme (das liest ohnehin niemand, da dürfen wir uns wohl schöntun). 


Ein sehr lieber Moment geschah, als der Geist der großen Tiervermittlungs-Doyenne Edith Klinger in der Präsidentin Leib fuhr. So gefiel es ihr, durchs Publikum zu wandeln und Menschen einander näher bringen. So konnte sie den Professor Buttinger auf seine eigene Couch vermitteln ("Auch wenn er ein bisserl dick ist, hat er doch einen guten Platz verdient!") Nur bei einer Dame fruchteten ihre Kuppeleien nicht: "Und was für einen Partner suchen Sie?" "Keinen, ich bin die, die den ihren eintauschen möchte."


Und der Monet? Molk sogar aus dem Thema "Partnervermittlung" wieder was mit die bösen Nazi. Und spielte wie ein junger Gott (Karel).

So! Das war's jetzt einmal, von diesem fulminanten Start müssen wir uns nun eine Weile erholen. Passenderweise lautet das Motto unserer nächsten Lesebühne am 14. Oktober "Scheitern".

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