Montag, 13. Januar 2014

Volksdroge Alkohol: So schlecht ist die Trunksucht gar nicht


Damen und Herren,

was für einen überaus schmeichelnden Volksauflauf ihr uns vergangenen Samstag beschert habt! Es ist uns ja völlig einerlei, solltet ihr nicht unsretwegen den Krebsen so angefüllt haben, sondern zB des Themas wegen. Weil klar, mit dem Alkohol wissen sich die meisten etwas anzufangen. Oder vielleicht kamt ihr nur, um Berni Wagner mitzuerleben - auch das verstehen wir, denn das ist ein über alle Maßen lustiger, junger Zeitgenosse. Wenn seine Karriere weiter so in die Höhe rast, kann er sich wohl bald einen richtigen Friseur leisten.

Es war jedenfalls insgesamt eine Lesebühne, wo wir sagen, jawoi! Das ist eine Lesebühne. Das lässt die schmerzhaften Stunden vergessen, in denen wir mit blutenden Fingern in die Tastatur stipfen, als würden wir dafür bezahlt. 


Prof: Buttinger leuchtete dem Publikum erneut mit einer überinformativen Vorlesung zum Thema "Wer heute nicht säuft, vollbringt eine Mehrleistung" heim. Sodann nostalgierte er anhand von Doppelliterflaschen und dachte darüber nach, welche Erwartungen man an seinen unwürdigen Nachfolger, eine 2-Liter-Weißwein-PET-Flasche, überhaupt stellen kann. Im Anschluss schenkte er der österreichischen Parteienlandschaft ein Gratis-Consulting: Welche Drogen passen zu wem?


René Monet brachte den Versuch einer Dichtung im Beisl zum Vortrag, die aber in der Verdichtung des eigenen Bewusstseins mündete. Zudem verlor er sich in Ibiza, da blieben nur Erinnerungsfetzen an Busen und Hintern. Aber Hauptsache, er behält die Kontrolle über seine Gitarre, andernfalls wäre dem Publikum seine Interpretation des "A Krügerl, a Stampal" (Bronner/Qualtinger) entgangen. Ergreifend und betörend. Irgendwie. Besonderes Lob soll seinem selbstoptimierten Outfit ("Sexy Motherfucker Clubwear") gelten, das er unter Einsatz seiner physischen Integrität geschneidert hat.


Berni Wagner ist privat ein sehr lieber Bub, auf der Bühne entblößt er jedoch sämtliche Körperteile, die Pheromone ausstrahlen, und tränkt ein Taschentuch damit, das er dann Damen vorwirft. Paaren, die sich recht gern zu haben glauben, empfiehlt er Extremurlaub ohne Deo, damit man dabei eventuell feststellen kann, dass die Frau wie die Mutti riecht. Herzzereißend auch Wagners tagebuchgewordene Unfähigkeit, in Sprechkontakt mit seinem Mitbewohner zu treten. Oder seine postmoderne Neuauflage des Stanzl-Genres. Bitte buchen und besuchen Sie den Wagner.


Präsidentin Meindl fungierte als ihr eigener Oberkeller und stellte sich die Schlägl-Kiste gleich neben den Thron. Des weiteren schickte sie Elisabeth T. Spira zu den Scheiß Humanisten, mit denen keine Alltagsgeschichte zu schreiben ist, weil die Trankler (gelesen von Buttinger und Monet) die Ausländer eh mögen. Ein anderer Text ward dem Traum einer gerechten Gesellschaft gewidmet, in der junge Frauen mit ihren alten Eltern (erneut Buttinger und Monet, s.u.) genauso prahlen wie mit ihren Neugeborenen. "Ma, das ist aber noch ein Lackl!" "Ja, 93,2 Kilo! Magst ihn einmal halten?" Monet kippte daraufhin vor Empörung aus dem Rollstuhl.



Was dann noch alles passiert ist, wissen wir nicht, aber angeblich haben wir Karl Moiks Dackel sowie den LH entführt und mit einem Traktor den Neuen Dom ruiniert. Glauben wir aber nicht. Wahrscheinlich haben wir trunken torkelnd getanzt und am Schluss den Warmen Hans oder Leberkas-Pepi leergefressen - wie immer halt.



Damen und Herren, beehrt uns wieder am 7. Februar!

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