im Jahr der Verantwortung war uns auch ein Abend über verantwortungsvollen Alkoholgebrauch süße Pflicht. Zum einen ist es schon alleine volkswirtschaftlich nicht in Ordnung, sich mittels Leberzirrhose vorzeitig aus dem Arbeitsleben zu schießen. Das ist zu viel an Systemwiderstand! Andererseits regt uns diese zeitgenössische Gesundheitsvergötzung mittlerweile auch ganz schön auf.
Wie stets oblag es unserem Prof. un-hc. Buttinger, in die spezifische Kulturgeschichte unseres Themas einzuführen, wir haben ja auch einen Bildungsauftrag. Buttinger stimmte
sogleich das Publikum darauf ein, dass uns der Wein alle überleben werde und forderte eine Schweigeminute in unser aller eigenem Interesse. Klug sein Ratschlag, grade so viel zu trinken, dass das Verlassen der eigenen Wohnung nicht mehr möglich ist und man draußen keinen Schaden anrichten kann. Sodann sang er in einer Umdichtung von "Corona, Corona" über die irre Sehnsucht der Boulevardmedien nach dem ersten CoVid-Fall. Schließlich warnte er vor dem Klimagift Kohlensäure, das man bei übermäßigem Genuss ausfurze wie eine Hochleistungskuh.
Ing. René Monet ersann für seine "Legende vom
gesunden Trinker" die Figur des Josef Rotschädl, dem es dank zahlreicher Vitaminpräparate gelang, bei bester Gesundheit trinkend seinen Tod zu finden. Als Liedgut wählte er das alte Traditional "Sauf aus!", das gleichfalls die Trunksucht thematisierte. Abschließend verlas er weitere Folgen aus der beliebten Serie "Die Original Linzer Worte im Austausch mit der Welt"; dieses Mal Leserbriefe an das Ensemble. Unglaublich, mit was für Leuten wir uns herumschlagen müssen! Aber so sind wir.
Unser lieber Gast Wolfgang
Kühn vergaß nicht, uns zu informieren, dass seine Heimat Langenlois die größte Weinstadt Mitteleuropas sei. Respekt! Selber predigte er Spritzwein und trank alkoholfreies Bier, da dieser tüchtige Mann während der Schaltjahre keinen Tropfen Alkohol anrührt. Daher rührte wohl die mütterliche Liebe, die er unserem Thema entgegenbrachte. Haben Sie gewusst, dass der gelernte österreichische Trinker für seine Leidenschaft mehr Begriffe besitzt als der Inuit
für Schnee?!
Die
Präsidentin Meindl widmete sich am Vorabend des Weltfrauentages der Maßhaltung und Askese. So las sie einen Text über das traurige Faktum, dass Fresskunst aus der Mode gerät, weil alle nur noch Diätgouda auf ihre Reiswaffeln legen. Früher habe ein wahrer Artist einen lebendigen Panther mit Haut und Haar fressen können. Im zweiten Text ergoss sich ihr Hass auf den Innenminister; da dieser "Wiener
Billig-Chuck-Norris" der verhetzten Bevölkerung weismachen wolle, er könne das Coronavirus zwischen den eigenen Kiefern totmalmen; sie fäulte auch sehr über einen Bundeskanzler, der die Menschenrechte mit seinen genagelten Deppen-Lackschuhen trete.
Im gemeinsamen
Tagebuch berichtete das Ensemble über die Edel-Entgiftung in der Betty-Ford-Klinik in Kalifornien, die natürlich wieder total in die Hose gegangen ist. Währenddessen stellte uns der Sponsor leise sein gülden glänzendes, gottgefälliges Produkt auf den Lesetisch. Da band Wolfgang Kühn seine Mähne los und erschien als strahlender Ritter gleichsam als deus-ex-Maschinenraum.
Unser Publikum bleibt auf alle Fälle unsere beste Ressource. Der einige frei gebliebene Platz in der ersten Reihe erinnerte uns ab dem dritten Schlägl-Bier an die Zahnlücke unseres Altlandeshauptmannes.
Schlägl
Kristall - der Spritzwein für die guten Menschen des Nordens!
Und wir ALLE sehen einander wieder am 24.
April, denn da schicken wir euch mit „Fake News“ in den April. Mit Max Zirkowitsch, der ist sehr super. So wie das Strandgut.
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