Damen und Herren,
weil es am Freitag so bezaubernd, aber auch entzückend war, haben wir uns dagegen entschieden, die Welt für ihre Torheit mit dem Untergang zu strafen. Wir konzentrieren uns stattdessen auf den demokratisch legitimierten Sturz der Regierung. Der kommt kometengleich. Vorher machen wir aber Sommerferien, denn eine Revolution muss auch ein bisschen gemütlich sein, sonst ist sie nicht unsere Revolution.
Wie war's aber bei der großen Götterdämmerungssause? Präsidentin Meindl machte dumme Witze auf Kosten des Ensembles (Thema: Korrelation von Brillentragen und Selbstbefleckung), dann ließ sie ihr Dramolett verlesen, das sie im Auftrag des oö. Kultursommers verfasst hat: eine Bauerntheaterversion von Wagners "Götterdämmerung". Dank der Leseleistung der kurzsichtigen Herren ein großes Versprechen für die Zukunft. Dann legte sich ein Hund zu Meindls Füßen und sie ward nicht mehr gesehen.
Murphy's Law: Die Präsenz von Hunden saugt Meindls Aufmerksamkeit ein wie Cewa Wisch N' Weg.
Ingenieur Monet wusste mit zwei famosen Texten (Wagners gschissener Antisemitismus) zu begeistern, auch sein Lied über einen patscherten Gott im Himmel oben ging uns allen ans Herz. "Dir foit dei Haumma owi.."
Prof. Buttinger führte in die lange Geschichte der Apokalypsen ein (eine Geschichte voller Missverständnisse). Luther hatte gleich drei Termine im Angebot, falls die Menschheit an zwei Tagen was Besseres zu tun hat, als sich in sinnlose Panik zu stürzen.
Erhellende Einblicke in seine Jugend bot unser Stargast Severin Agostini: "Titten für 80 Cent". Wir wurden richtig sentimental, obwohl wir ja sogar noch älter sind als der Babo of Linzer Poetry Slam! Erheiternd auch sein Bericht vom letzten Weihnachtsfest im Hause Agostini. Am schönsten fast, dass das Publikum herzhaft über seine schockierenden Enthüllungen lachte.
Apropos schöne Publikumsreaktionen: Es zeigte sich, dass die Tombola von den Gästen nicht mehr als Einbahnstraße gesehen wird. Dieser Zucchino hatte sich plötzlich auf dem Gabentisch manifestiert und wurde tags darauf von der Präsidentin in ihren Stoffwechsel integriert. So entsteht ein Wertschöpfungskreis, von dem alle profitieren!
Hier noch ein Bild (s.o.) zwecks liebevoller Erinnerung an die Fördergeber des Landes Oö.: Wir hätten jetzt gern ein Geld, denn schaut - so glücklich machen wir die Leut! Und das Strandgut war bummvoll gefüllt, als ginge es nicht um Literatur, sondern um warme Semmelnd. Wahrscheinlich hat sich vor dem Salonschiff Florentine eine Traube verwirrter Gäste gebildet, die unser Gastspiel auf der anderen Seite von Urfahr verbummelt haben.
Soda. Im Herbst geht's weiter, sollte unser obgenanntes Anliegen günstig bearbeitet werden. Wir raten zum Freihalten des 14. Septembers. Werdet ihr es so lange ohne uns aushalten?
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