Samstag, 8. Februar 2014

Konspirationsinspirationen und weinende alte Herren


Geliebte Damen und Herren, lieber Herr Elvis, Lady Diana, gnä' CIA!

Schön war's wieder bei der letzten Lesebühne. Schön blöd. Wenn da nicht die charmante Clara Felis gewesen wäre! Extra aus Wien angereist, mit Poetry-Slam-Texten in der Tasche. Tipptopp!
Beim ersten Open Mic huldigte Herr Benjamin Ulysses seinem großen Idol, dem scheidenden Stronach: "Die Leut' sagen, man soll aufhören, wenn's am schönsten ist. Aber das stimmt nicht! Gestern war ich mit einer schönen Frau intim. Und dann sagt sie 'Die Stund' is um' und ich sag': nein!"


Die Präsidentin erklärte St. Pölten zu einem großen Hoax, angezettelt von niederösterreichischen ÖVP-Funktionären, die im Jahr 1986 nicht rechtzeitig mit der Errichtung der Landeshauptstadt fertig geworden waren. Bis heute deckt ein Mantel der Langeweile alles zu. Oder kennen Sie jemanden aus St. Pölten?! Außerdem bezichtigt sie die amerikanische Ostküste, durch die Entwicklung kniezerfressender Viren schuld am Fehlen ihres Meniskus zu sein.


Das zweite Open Mic befüllte die Debütantin Sabine, die ihre Bedenken über Alkoholmissbrauch nachtrug. Volksdroge Alkohol, so ein Thema wirkt natürlich nach. Machen wir jetzt jedes Jahr.


Prof. Buttinger führt wissenschaftlich ins Thema ein.Sodann enthüllt er eine heimliche Love-Story zwischen einer Ex-Innenministerin und einer jungen Migrantin. Drittens versündigt er sich, indem er die Millionenhöhe des Original-Linzer-Worte-Förderbudgets kritisiert. So was!


Buttinger und Monet bilden bekanntlich schon seit Jahren die musikalische Eingriffstruppe "Die Blutgruppe". Diesesmal vergriffen sie sich an Elvissens "Fever" ("Blödsinn!"). In einer Ho-Ruck-Aktion schreibt Monet noch innerhalb von 30 Minuten ein Lied ("Und wer is schuuuuuhid? Jenfois ned i!"). Proben muss er das nicht, weil er es ja eh bei der Lesebühne spielt.


Textlich verwöhnte Monet mit einer schiachen Dystopie, in der die Kinder die Macht übernehmen und alle Erwachsenen um die Ecke bringen. Arg! Er enthüllt, dass die lieben Kleinen auch Schuld am Zweiten Weltkrieg sind. 
Schließlich gab es zwei Geburtstage innerhalb des Ensembles an die Öffentlichkeit zu tragen. René Monet bekommt eine Laudatio ("Er steht so hoch, dass seine Locken den Olymp umschmeicheln") und Buttinger ein Video, in dem ihn zwar die Jelinek für seinen Feminismus lobt ("Wie's dem Fackerl die Gogerl abschneiden!"), Thomas Bernhard ihn aber einen "Beutel" nennt, weil der Buttinger seine Gedichte nicht in die Zeitung getan hat.


Große, große Rührung der angejahrten Jubilare.

So! Und am 14. März geht's weiter, da kommt die wunderbare Nadja Bucher zu uns ("Do it yourself: Wenn man nicht alles selbst macht!").

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