Lesebühne Original Linzer Worte, 1. Februar, Grandhotel zum Rothen Krebsen, 20 Uhr. Gästin: Mieze Medusa
Liebe
Arbeiterklasse, liebe Fabriksbesitzerinnen, liebe Sozialminister und
Sozialschmarotzer!
Am 1. Februar geht’s an die Arbeit. Nicht für euch, ihr könnt bequem sitzenbleiben. Aber wir, das Lesebühnentrio eures Vertrauens, werfen uns in die Werktagskluft und arbeiten uns am Thema „Hack'n“ ab. Man muss ja nicht Experte sein, um die elende Schufterei literarisch zu verarbeiten. Denn muss Soldat sein, wer den Krieg hasst?!
Als
Gastarbeiterin im Grandhotel holen wir uns die Stachanowa der
Spoken-Word-World, die Grand Mother of Slam, Mieze
Medusa. Sie hat den
FM4-Wortlaut-Literaturpreis gewonnen und auch den Protestsongcontest.
Sie rappt und ist Teil der Wiener Lesebühne
„dogma.chronik.arschtritt“ und grenzübergreifende Slam-Hostess
(Textstrom, Minoriten Slam, Ö-Slam).
co Sandra Birklbauer
Und wir? Präsidentin Meindl lässt ihre Mitarbeiter im Satirekombinat schuften und wird versuchen, die Welt durch eifrige Faulheit zu vernichten. Monet ist wiedereinmal alles auf dem Spektrum zwischen Sklavenleid und Herrenjahren zuzutrauen. Der Buttinger wird als Betriebsrat der Lesebühne erneut allerhand Grauslichkeiten zu bekämpfen haben. Er weiß auch als Einziger von der echten Erwerbsarbeit zu berichten, der sich Meindl und Monet ja störrisch durch Literatur- und/oder Kinderproduktion entziehen.
Die „Blutgruppe“ spielt dazu die aufwühlendsten Arbeiterlieder der Welt. Wer ein Mitarbeitsplus bekommen will, nehme sich des Open Mics an: Wer sich anmeldet, darf fünf Minuten lang mit uns lesen.
Nehmt
nach Möglichkeit zwei Hände mit, denn der Applaus ist der Lohn der
Künstler. Insofern dürft ihr euch als unsere Arbeitgeber
betrachten. Das 13. und 14. Gehalt zahlt ihr uns dann ganz
unbürokratisch durch den Erwerb von Tombolalosen aus. Dafür suchen
wir aus den Lagerhallen der Fabriken nach dem erlesensten Glumpert.
Als welteinzige Lesebühne mit integriertem Entrümpelungsservice
nehmen wir gerne auch eure wertlosen Sachspenden an.
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