Gefördert aus dem LINZimPULS-Topf
Montag, 28. September, Hauptplatz Linz, 12 bis 17 Uhr
Die
Original Linzer Worte laden
zum Jahr der Verantwortung
Im elften Jahr ihres Bestehens ist die dienstälteste Lesebühne der Nation bereit, das Volk aus der moralischen und intellektuellen Krise zu führen. Es gibt einen Grund, warum gerade die Literatur in Zeiten von neoliberaler Pest und Cholera kaputtgespart wird: Nur sie könnte die Weltrettung jetzt noch schaffen! Sie erfindet die erlösenden Narrative! Wie sollen wir kämpfen, wenn nicht mit Worten?!
Kraft subversiver Affirmation, verschärfter Satire und chirurgisch präzisem Aktionismus wird das motivierte Trio der „Original Linzer Worte“ dem Raubtierkapitalismus Einhalt gebieten. Wenigstens in Linz (#linzwende).
Hauptaktion ist die
Etablierung unserer literarischen
„Freisprechanlage“:
Präsidentin Meindl tritt – begleitet von ihren Ingenieuren René Monet und Andreas Topf, Security-Manager und wissenschaftlicher Berater Prof. Klaus Buttinger sowie einem crossmedial geschulten Presseteam an das Volk heran und bittet zur Beichte.
Die Freisprechanlage
Wie kann es gelingen, die Zivilgesellschaft zum einen zu entlasten, zum anderen zu einer freundlichen Revolution zu bewegen? Die Original Linzer Worte erfinden das Narrativ dazu.
„Schande“: Eine Anklage des Ist-Zustandes. Das Team deckt auf, hört auf das Volk und protestiert. Warum ist Geld für den Westring da, nicht aber für Frauenorganisationen? Warum ist die Literatur aus der Zentralmatura gefallen? Warum klaffen die Einkommensverhältnisse immer noch weiter auseinander? Warum ist Kindererziehung immer noch Frauensache? Warum wächst der Nationalismus wieder so stark? Braucht es nicht endlich eine starke Frau, wie die Präsidentin und ihr Team?
Freispruch: In einem mobilen öffentlichen Beichtstuhl kann die Bevölkerung von Linz über Schuldgefühle sprechen. Die Original Linzer Worte hören zu.
Erlösung und Transformation: Die kleinen „Sünder“ werden freigesprochen und vom schlechten Gewissen befreit. Frauen müssen nie wieder Diät halten, Männer dürfen weinen. Das Volk wird von der Verpflichtung, den gesamten „Mann ohne Eigenschaften“ lesen zu müssen, entbunden (auch wenn das ein wunderbares Buch ist). Wähler der aktuellen Regierung dürfen Besserung geloben. Streithähne werden versöhnt. Alte, weiße Männer geben jungen Frauen die Hand (coronatauglich). Vertreter der Linzer Sicherheitswache müssen ein Gedicht aufsagen. Die kleinen Leute von der Straße empfangen die Frohbotschaft: Die Macht geht vom Volke aus, und du bist Teil davon!
Verantwortung: Wir bringen sie dorthin zurück, wo sie hingehört. Wir nehmen die Mächtigen in die Pflicht und lesen ihnen Leviten. Insbesondere schimpfen wir sie, wenn sie in NLP-Worthülsen verfallen oder Sozialleistungen kürzen. In barocken Predigten laden wir sie ein, auf dem Weg der Vernunft wieder ein Stück mit uns zu gehen.
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