Liebe Mitbewerber, Konkurrentprodukte, Stakeholders und Co-EPUs!
da sag' noch einer, die Künstler
hätten von Wirtschaft keine Ahnung! Das war die welteinzige
ökonomisch orientierte Lesebühne genau zum 10. Jubiläum der
Weltwirtschaftskrise. Wir wollten eigentlich auch noch Rezensionen der 10
schlimmsten Rezessionen schreiben, aber das wäre doch zu sperrig
geworden, etwa die Literaturkritik der Tulpenkrise im Holland des 17.
Jahrhunderts.
So kam es, dass die Präsidentin die Fachliteratur, kraft derer sie hätte erzogen werden sollen, in die Tombola einspeiste. Obagbebildet Gast #bundesbenji, der das Publikum zuerst mit TMI ("too much information") über das Geschlechtsleben Aquamans aus der Reserve lockte. Sodann ließ er Werner Herzog ein melodramatisches Porträt von Alkoven anfertigen, in dem der traurigste Mensch der Welt wohnt.
Eine USP der OLW ist das OM (Open Mic), das erneut von der sehr supernen Snessia bespielt wurde, diesmal ganz ohne Beats. Works! Open Mic-Markt disrumptiert!
Ing. Monet verlas ein anrührendes Prosastück über einen Erfinder, der zwar disruptive Innovationen erfindet, aber aufgrund einer Geistesstörung 200 Jahre zu spät. Von der zuhörenden Kundschaft hervorragend angenommen wurden seine bescheuerten Powerpoint-Präsentationen, die den Markt bestimmt bald disrumpieren werden:
Hier etwa seine Präsentation der Messie-Halle - eine der 3462546 Busindessideen von Präsidentin Meindl.
Unumgänglich bei ALLEM: Integration ins Stadtkonzept. Das ist die Philosophie, die wir bei den OLW leben! Apropos Philosophie leben - die Präsidentin präsentierte ihr "Regressionsservice" (gibt's aber leider schon als "Rent-A-Mom"), die Messie-Halle in Wels sowie den Powerpointer. Eigentlich hätte sie noch einen Text über einen Start-Up-Comedian geschrieben, der von reichen Diskurstanzchoreographinnen gedemütigt wird ("Wirtschaft ist schön, aber kann man davon leben?"), jedoch hat sie sich vermoderiert. Wird bei der nächsten Lesebühne nachgereicht, auch wenn's eine Themenverfehlung ist. Die Meindl-Bank ist einfach too big to fail.
Wirtschaftsnobelpreisträger Prof. Buttinger erhellte in seinem Einführungsvortrag die widerstreitenden Narrative hinter dem ganzen Handelsbeziehungszeug (uns überkommt im Übrigen die Angst, dass er nicht an die unsichtbare Hand des Marktes glaubt und generell eher auf Arbeitnehmerseite ist!!!). Sodann sang er mit dem Monet den Smash-Hit "Willkommen in der Welt der neuen Arbeit" (danke, WKO!), den Blues "Geht's der Wirtschaft gut, mein Freund / Ain't no sunshine when she's gone" und verlas ein totally inspirational Interview mit einem Business Angel.
Das Publikum lacht darüber. Sie werden's schon sehen, wenn ihre Aktion nicht performen am Markt!
So war das. Schon in zwei Wochen gibt's mehr! 5.10. "Die Tschibumm-Jahrmarkts-Lesebühne".
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