Montag, 22. September 2014

Seemannsgarn: 343456 Besucher bei der Lesebühne!


Ahoi Kameraden!

Die Zahl in der Überschrift entspricht natürlich eher dem Thema als der Wahrheit, aber da wir LITERATUR machen, dürfen wir das, man nennt das "Fiktion". Und ganz falsch ist es ja nicht, ihr wart ja gar nicht so wenige am vergangenen Freitag. 
Wir mögen unsere neue Heimstatt jedenfalls, alleine schon des berückenden Wellenbildes wegen (s.o.). Und weil man nach der Sommerpause nicht einfach wieder mit fadem Schas wiedereinsteigt, haben wir eine Spitzenkraft für das Akkordeon angeheuert: Linda Wallner-Topf. Ein Seemannslied ohne Akkordeon ist wie eine innviertler Hochzeit ohne Rauferei. 

Präsidentin Meindl trat diesmal nur mit einem dezenten Schnurrbart unters Volk, man hätte ihn für die nasolabialen Falten halten können. Sie kompensierte die Dezenz mit frischen Tätowierungen und äh "Gesang". Wie die Sirenen, nur nicht die lockenden vom Odysseus, sondern die zeitgemäßen.


"Singen" im Wortsinn kann aber unser Gast, der über alle Maßen junge Elias Hirschl. Den kennt man ja schon in der Stadt, nachdem er noch in einem Alter Poetry Slams gewonnen hat, in dem er der Sohn der Präsidentin hätte sein können. Seine Ausführungen über ermordete Krimiautoren, Schwimmwesten und Schleim in den Atemwegen waren wie fliegende Fische über dem trüben Ozean.


Dann eine arge Schrecksekunde: ein Politiker drängt sich als Keynote Speaker ins Programm, und zwar, damit es ja recht ausgibt, der neue Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner. Grundgütiger!


Aber nein, nur ein Scherz. Es war zum Glück Prof. Buttinger, der kraft einer gewissen Frisurenähnlichkeit (aber nur alser Nasser) dem neuen ÖVP-Chef satirisch nähertrat. Präsidentin Meindl aber sprach: "Jetzt wisst ihr, wie ich mich immer schrecke, wenn ich mit dem Buttinger baden gehe. Er springt ins Wasser, und auf taucht der Mitterlehner."


Monet hat sich im Übrigen inhaltlich erneut am Trauma abgearbeitet, das ihm seine Kinder fortwährend zufügen ("Die Vikingerparty"). Des weiteren verlas er den vierten Teil seines Vogel-Epos. Buttinger schrub und sang ein Eifersuchtsdrama im Wirtshausmilieu. In seinem pädagogischen Einführungsvortrag war wiedereinmal alles gelogen. Meindl ließ einen Postbus titanicgleich versinken, ließ Piraten von Schriftstellern träumen und Granithändler den Kongo (i.e. "Rodl") hinaufdampfen. 

So war das. Nach diesem Einstieg in die Herbstsaison sind wir erschöpft.

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